[gelesen] Son of Darkness 1: Göttliches Gefängnis von Asuka Lionera

Rezensionsexemplar

©Dark Diamonds
Göttliches Gefängnis

Son of Darkness 1
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Autorin: Asuka Lionera
erschienen November 2019
342 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Dark Diamonds (Carlsen)
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konnte meine (zu hohen?) Erwartungen nicht erfüllen

Nach ihrem Archäologiestudium hält Emma sich als Praktikantin über Wasser. Nur eine große Entdeckung könnte ihr Ansehen und Jobaufstiegschancen sichern. Sie glaubt, diese Entdeckung gemacht zu haben, als sie bei einem Auftrag in Island in eine Höhle stürzt, dort von einem Wolf angegriffen wird und schließlich einem eigenartigen Mann gegenübersteht. Wie ungewöhnlich Wulf wirklich ist, ahnt Emma nicht…

Von Asuka Lionera habe ich Feral Moon gelesen und war absolut begeistert von der Reihe. Dementsprechend waren die Erwartungen an dieses Buch hoch. Leider hatte ich besonders mit dem Beginn der Geschichte meine Schwierigkeiten.

Achtung, kleine Spoiler

Emma, die eigentlich auf Ägypten spezialisiert ist, wird zu einem Einsatz nach Island gerufen. Dort verirrt sie sich in eine Höhle, wo sie bewusstlos wird. Als sie aufwacht, befindet sich ein fremder Mann bei ihr in der Höhle. Er wirkt nicht wie von dieser Welt. Zum einen kennt er viele Dinge nicht, zum anderen ist sein Körper nicht komplett menschlich. Emma glaubt, eine große Entdeckung gemacht zu haben, die sie berühmt machen könnte. Also beschließt sie, den Mann mit nach Deutschland zu nehmen.

Diesen Start empfand ich als holprig und… auch einfach unlogisch. Sie findet einen fremden Menschen-vielleicht-nicht-Menschen und beschließt, ihn mitzunehmen und zu erforschen. Als wäre er ein Gegenstand, den man einfach in den Koffer stecken kann. Sie kennt diesen Mann nicht und kommandiert ihn herum, fragt nicht mal, ob er mit ihr gehen will… Zum Glück will er sich tatsächlich mitnehmen lassen, weil er selbst ein Ziel verfolgt. Bloß gut, dass es den Chef auch nicht stört, dass Emma einen in ihren Klamotten steckenden unbekannten Kerl mit in sein Privatflugzeug schleppen will… Hier gibt es viele Passagen, in denen ich das Handeln der beteiligten Figuren nicht nachvollziehen konnte.

Dennoch wollte ich gern wissen, was es mit dem Fremden auf sich hat. Es entwickelt sich eine komplexe überirdische Geschichte mit spannenden und überraschenden Begebenheiten. Wissen über die nordischen Götter oder zumindest Kenntnis des Films „Thor“ sind auf jeden Fall hilfreich. Ich habe all dies nicht, sodass ich mich mit der Vielzahl an Namen und Verstrickungen teilweise schwer getan habe. Am Ende der Lektüre habe ich ein paar Namen nachgeschlagen, was mir ein einige Aha-Effekte zu verschiedenen Begebenheiten der Geschichte gebracht hat.

Mit Emma bin ich bis zuletzt nicht wirklich warm geworden. Sie hat recht widersprüchliche und einfach sprunghafte Gedanken und Gefühle. Auch im späteren Verlauf, als Emma eigentlich andere Dinge beschäftigen sollten, klammert sie sich fest an den Gedanken, durch Wulfs „Hilfe“ zu Bekanntheit zu erlangen. Auf die Idee, dass er gar nicht erforscht werden will, kommt sie dabei irgendwie nicht. Sicher kann er sich nichts besseres vorstellen, als Versuchskaninchen im Labor zu werden… Und so habe ich auch hin und wieder mit der sich entwickelnden Liebesgeschichte gehadert, die sich einerseits extrem schnell entwickelt, in der aber Emma andererseits eben ihre Wissenschaftlerinnensicht nicht ablegt, was für mich nicht so recht zusammenpassen wollte.

Das ereignisreiche offene Ende macht mich aber dennoch neugierig auf Band 2 der Dilogie.

Fazit

Die Grundidee fand ich ganz spannend. Mythologie gegen Realität, Liebe gegen Wissenschaft, ein mysteriöser Nicht-Mensch und viele offene Fragen. Allerdings konnte ich das Handeln von Protagonistin und Ich-Erzählerin Emma oft nicht verstehen, sodass ich gerade zu Beginn einige Geschehnisse als unrealistisch – und damit meine ich nicht die übernatürlichen Aspekte – empfand.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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