[gelesen] Never too close von Morgane Moncomble

Rezensionsexemplar

© LYX
Never too close
Never 1
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Autorin: Morgane Moncomble
erschienen September 2019
463 Seiten
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LYX (Baste Lübbe)

erst supersüß, dann ein wenig zäh

Über die Story an sich lässt sich streiten: Violette bittet ihren besten Freund, sie zu entjungfern, damit sie sich bei ihrem festen Freund nicht allzu dumm anstellt und nichts falsch macht. Das ist schon ein recht eigenwilliges Vorhaben das letztlich einige Probleme nach sich zieht…

Grundsätzlich habe ich Never too close aber gern gelesen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und bildhaft. Durch die wechselnden Ich-Perspektiven von Loan und Violette bekommt man einen guten Einblick in das Gefühlsleben beider Protagonisten, das sie gern voreinander verbergen. Beide Figuren mochte ich gern. Loan ist loyal und einfühlsam. Ein richtiger Traumtyp. Und Violette ist ein wenig verrückt, tollpatschig und redet viel zu viel. Ihre intensive Freundschaft ist super schön beschrieben.
In gewisser Weise hat mich die Handlung gefesselt und ich wollte gern wissen, wie es ausgeht.

Andererseits war der ganze Verlauf aber schon recht vorhersehbar, sodass es zu keinen allzu großen Überraschungen kommt. Stattdessen wird nach einem super schönen, romantischen Start jede Menge Drama künstlich erzeugt und die Geschichte dadurch in die Länge gezogen.

Obwohl mir die Beschreibung der engen Freundschaft der beiden gut gefallen hat, fiel es mir schwer, die Entwicklung ebendieser komplett zu fassen zu bekommen. Neben der fortlaufenden Handlung gibt es kleine Zeitsprünge, wie sich Loan und Violette im Vorjahr kennengelernt haben sowie wenige andere Schlüsselmomente. Durch die Auslassung der restlichen Zeit hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass mir Wissen fehlt, welches zum Verständnis dieser engen Freundschaft doch irgendwie notwendig wäre. Zudem hatte ich den Eindruck, dass die zeitlichen Angaben einzelner Ereignisse nicht immer komplett zusammenpassen.
Ein wenig gestört hat mich auch Violettes Haustier. Sie hat ein (arg) Kaninchen, das offensichtlich frei in der ganzen Wohnung herumläuft und relativ zahm immer wieder in verschiedenen Situationen zu seinen Mitbewohnern angehopst kommt. Aus eigener Erfahrung halte ich diese Beschreibungen für unrealistisch, die Wohnung wirkte weder tiersicher noch nehmen die Bewohner und ständigen Gäste in ihren Bewegungen besondere Rücksicht auf das um sie herumwirbelnde Fellknäuel. Nur einmal wird ein Fastzusammenstoß geschildert.

Neben der vorhersehbaren Lovestory beinhaltet die Geschichte einige ernste Themen. Da ist nicht nur Loans Job als Feuerwehrmann, der schwierige Situationen mit sich bringt, sondern beide Charaktere haben Familiendramen erlebt, die sie geprägt haben und die nach und nach aufgeschlüsselt werden und für nachdenkliche Momente innerhalb der Handlung sorgen.

Fazit

Den Einstieg fand ich super. Super süß und super romantisch, was vor allem Loan als einfühlsamen Traumtypen und der liebevollen, intensiven Freundschaft der zwei geschuldet ist. Mit Loans Job und beiden Familiengeschichten gibt es auch ernstere Themen in der ansonsten oft klischeebeladenen Story. Leider zog sich der zweite Teil mit unnötig vielen neuen Dramen etwas, obwohl der Ausgang doch so früh absehbar ist.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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