[gelesen] No Return 3. Gebrochene Herzen von Jennifer Wolf

Rezensionsexemplar

©Impress
Gebrochene Herzen
No Return 3
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Autorin: Jennifer Wolf
erschienen August 2018
275 Seiten, eBook
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hier gehts zum Verlag
Impress(Carlsen)
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gefühlvoller dritter Band, neue Einblicke, in teils bekannte Entwicklungen

Es handelt sich um den dritten Band der Reihe, meine Rezension sollte allerdings keine großen Spoiler enthalten, da die Handlung zwar auf die ersten beiden Bände aufbaut, sich aber hauptsächlich um die Personen dreht, die vorher nicht die Protagonisten waren. Es macht aber Sinn die Reihe vorn zu beginnen, wenn man vor hat, alle Bücher zu lesen, da man sich sonst selbst spoilern wird.

 

Shane gehört zu einer erfolgreichen Boyband und kann sich vor Anfragen, Angeboten und schmachtenden Fans kaum retten. Jederzeit könnte er zugreifen und sich austoben, bevor er dann in die nächste Stadt weiter zieht, um dort auf der Bühne die nächsten Fans auf seine Seite zu ziehen. Ein Leben in Reichtum und Luxus, für das der Musiker wie gemacht ist, doch Shane ist nicht richtig glücklich. Ihm fehlt jemand an der Seite, der ihn glücklich macht und den er glücklich machen kann. Egal wie viele Kontakte er auch knüpft, niemand kann sein Herz berühren, bis auf eine Person, die allerdings so weit weg ist, das jede Hoffnung vergebens scheint.

 

Wenn man die ersten beiden Bücher der NoReturn Reihe kennt, dann sind Teile der Handlung nicht mehr richtig überraschend, da die Geschichte von Shane natürlich eng an die Von Tony und Drew gekoppelt ist- schließlich spielen sie in der gleichen Boygroup. Dadurch kennt man die Charaktere der Band und auch Fabian, der hier eine größere Rolle spielt, bereits. Ich fand es nicht schlimm, denn man taucht sehr intensiv in die Geschichte von Shane ein, lernt den Musiker noch mal von einer ganz anderen Seite kennen und erlebt die Geschehnisse um ihn herum nicht nur am Rande, sondern eben hautnah mit, auch wenn einige Ergebnisse dem Leser bereits bekannt sind.

 

Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven geschildert, was einen sehr nah an das Geschehen bringt und besonders zu Beginn des Buches, als Fabian und Shane weit voneinander entfernt sind, ermöglicht, die Ereignisse in Deutschland und den USA zu verfolgen. Intensive Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten bringen einem die Protagonisten schnell nah und man kann nachvollziehen, was sie beschäftigt, aufwühlt, worauf sie hoffen und wieso sie diese Hoffnungen wieder verwerfen. Die Figuren sind zwar zunächst in ihrem gewohnten Umfeld, funktionieren aber nicht wie gewohnt, denn sowohl Shane, als auch Fabian sind nachhaltig beeindruckt von ihrer kurzen Begegnung. Als die beiden jungen Männer dann wieder aufeinander treffen, steht ihre Welt erneut Kopf. Ihre Leben wollen nicht so recht zueinander passen. Erlebnisse der Vergangenheit, Vorstellungen für die Zukunft, Pflichten, Erwartungen und Wünsche stehen dem Glück im Weg und es ist nicht immer leicht, die Steine beiseite zu schaffen, um einen möglichen Durchgang zu öffnen.

 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, ich habe mich schnell wohl gefühlt in der Geschichte und mit den gut bekannten Charakteren. Auch die Entwicklungen in der Handlung, die kleinen Wendungen und die Offenbarungen, die einem in der Geschichte von Drew und Tony verborgen geblieben sind, sind schön zu verfolgen und haben mir gut gefallen. Immer wieder kochen die Gefühle hoch und es wird auf unterschiedliche Weise emotional und leidenschaftlich.

Doch es gibt auch einen Punkt, den ich kritisieren muss und der, aus meiner ganz persönlichen Sicht, ein wenig von der Authentizität der Geschichte genommen hat. Fabian versteht zwar recht gut englisch, spricht es selbst aber nicht unbedingt fließend. Er hat Probleme damit, die richtigen Worte zu finden und die Sätze in der korrekten Reihenfolge zu formulieren. Besonders in den Passagen, die aus Shanes Sicht geschildert sind, wird dies deutlich, da man dann die etwas durcheinander geratenen, übersetzten Sätze von Fabian liest. An sich ist das natürlich nicht problematisch, aber wenn Fabian aus der Ich-Perspektive berichtet, bildet er komplizierte, komplexe und verschachtelte Sätze in seinen Gesprächen mit Shane, die unglaubwürdig sind, wenn man ja weiß, dass sie auf englisch sprechen und ihm die Sprache Probleme bereitet. Es steht ziemlich im Kontrast zu den häufig eher kurzen, einfachen Sätzen, die man in der anderen Perspektive präsentiert bekommt. Zwar hätte ich jetzt nicht dauerhaft durcheinander geratene, grammatisch falsche Sätze von Fabian lesen wollen, allerdings sind die Sprachprobleme, die man nach der Erklärung recht zu Beginn in der Geschichte erwartet hätte, verschwindend gering bis gar nicht vorhanden, obwohl sie nicht immer einfache Dinge besprechen. Im Verlauf der Geschichte merkt man dann, dass der Sprachgebrauch wieder mehr Übung hat und auch weniger Probleme bereitet, was ich durchaus nachvollziehbar fand.

Nur ein kleiner Kritikpunk, aber ich fand es schade, weil ich in den, teilweise sehr ausgedehnten, Gesprächen doch viel daran denken musste ich mich gewundert habe, wieso sie sich nicht mal missverstehen oder es Probleme dabei gibt, die richtigen Worte und Formulierungen zu finden.

 

Neben Shane und Fabian spielen auch die anderen Bandmitglieder wieder eine Rolle und ich finde es schön, dass sie wieder mit dabei und präsent sind. Zwar sind einige ihrer Entwicklungen aus den ersten beiden Büchern bereits bekannt, aber auch ihre Leben gehen ja weiter und es gibt noch Dinge zu entdecken, die einem noch nicht oder vielleicht auch nicht mehr bewusst waren. Auch wird angedeutet, dass die Bandmitglieder, die noch nicht so sehr im Fokus standen, ebenfalls Geheimnisse haben könnten, denen man noch auf die Spur gehen könnte.

Am Ende dieser sehr schönen Geschichte bin ich nun auf jeden Fall gespannt, was der vierte Band bereithalten wird und wie die Männer die ziemlich aus dem Ruder gelaufene Situation wieder gerade biegen.

 

Fazit

Eine sehr schöne, leicht zu lesende Geschichte mit vielen Emotionen, reichlich musikalischen Passagen und tollen Charakteren. Man ist immer nah bei den Figuren und kann sich in ihre unterschiedlichen Welten eindenken, mit ihnen fühlen, hoffen, bangen und manchmal möchte man auch gemeinsam mit ihnen, dem jeweils anderen den Kopf waschen oder mal in den Allerwertesten treten. Trotz meiner Kritik, bezogen auf die etwas übergangenen Sprachprobleme, freue ich mich sehr auf den nächsten Band und bin gespannt, was Autorin Jennifer Wolf sich da einfallen lassen wird.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

7 Gedanken zu „[gelesen] No Return 3. Gebrochene Herzen von Jennifer Wolf“

  1. Hallo Dana,
    ich liebe die No-Return-Reihe. Diesen Teil habe ich allerdings noch nicht gelesen, werde aber kommende Woche damit beginnen. Ich bin gespannt, wie ich die Umsetzung mit den Sprachproblemen empfinden werde.
    LG Christine

    1. Hallo Christine,
      wenn du die ersten beiden Bände der Reihe mochtest, wirst du ganz gewiss auch mit dem dritten Teil viel Freude haben 🙂 Die Sprache ist jetzt auch nicht so promblematisch, dass man sich nicht auf die Handlung einlassen kann 😉 Ich bin gespannt, wie es dir mit dem Buch gehen wird und wie es dir gefällt 🙂 Ich wünsch dir schon mal ganz viel Spaß dabei!
      LG Dana

  2. Hey
    und noch so eine begeisterte Lesemeinung zu dem Buch. Ich sollte mir die Bücher doch mal etwas genauer anschauen. Vielen Dank für die tolle Rezi!
    Liebste Grüße
    Nadine

    1. Hallo NAdine 🙂
      Bisher haben mich die Bücher von Jennifer immer sehr gut unterhalten und mitgenommen! Viel Spaß mit den Jungs, falls sie auch irgendwann bei dir einziehen dürfen 😉
      Lg Dana

  3. Hey.
    Schöne Rezension. Ich habe diese Reihe auch schon auf der WuLi und möchte sie auch unbedingt bald lesen. Ich liebe die jahreszeiten-Reihe von Jennifer Wolf total <3
    Liebe Grüße
    Sandra

  4. Hi Dana,

    ich habe diese Reihe bisher noch gar nicht gelesen. Allerings befinden sich Band 1 & 3 auf meinem SUB. Deiner Rezi nach zu schließen sollte ich wirklich erst mit dem ersten Band anfangen. Ich habe gerade allerdings ein anderes Buch der Autorin (Let’s play) gelesen und war total begeistert von ihrer Art zu erzählen. Ich bin gespannt, ob sie mich mit der No-Return-Reihe genauso überzeugen kann.

    Liebe Grüße
    Caro

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