Rezensionsexemplar
© Dark Diamonds | Wechselbalg Im Bann der Magie 1 . Autorin: Jess A. Loup erschienen Juni 2018 275 Seiten, eBook . |
spannende Ansätze, aber noch ein wenig langwierig
Ich habe ein wenig Zeit benötigt, um in die Geschichte hineinzufinden. Dies war vermutlich auch der Erzählweise geschudelt. Nach einem fragenaufwerfenden Prolog startet die Geschichte in der Vergangenheit und schildert mehrere kurze Episoden, wie Eliza und Aiden erstmals aufeinandergetroffen sind, bis dann der Erzählstrang aus dem Jahr des Prologs einsetzt.
Nach und nach eröffnet sich eine spannende, magische Welt, in der der Herrscher bemüht ist, Wesen mit magischen Begabungen auszurotten. Dabei werden historische Persönlichkeiten mit fiktiven Ereignissen verwoben.
Abwechselnd wird das Geschehen aus der personalen Sicht von Eliza und Aiden geschildert. Aiden arbeitet im Auftrag des Herrschers. Eigentlich soll er magiebegabte Menschen suchen, doch er bemüht sich, nur Personen zur Hinrichtung zu bringen, die Böses getan haben – egal ob magisch oder unmagisch. Er ist ein spannender, aber auch rätselhafter Charakter, da er nicht so richtig viel von sich preisgeben möchte.
Die 17-jährige Eilza besitzt ein starkes magisches Talent, das bisher aber noch nicht sehr intensiv gefördert wurde, sodass sie sich oft eher zufällig zu verteidigen weiß. Unabsichtlich stolpert sie mehrfach in gefährliche Abenteuer.
Die beiden sind zusammen recht amüsant. Aiden liebt es, Eliza aufzuziehen und sie springt jedes Mal darauf an. Leider verlaufen die Neckereien immer wieder nach dem gleichen Muster, sodass sie mit der Zeit ihren Witz etwas verlieren.
Das Buch ist vom Verlag als große Liebesgeschichte ausgeschrieben – davon merkt man in diesem Band allerdings noch nicht viel. Ganz zart deuten sich am Ende erste Gefühle an, ansonsten liest es sich bisher eher wie ein historischer Fantasy-Krimi.
Dabei konnte ich zwischenzeitlich nicht immer nachvollziehen, wohin die Geschichte eigentlich will. Aiden und Eliza sind eher ziellos unterwegs – zumindest wirkt es so auf mich – und geraten zufällig in verschiedene Probleme, welche gelöst werden müssen.
Es gibt ein paar spannende Momente, am Ende bleibt aber noch vieles offen. Allerdings nehmen Spannung und Dramatik auf den letzten Seiten immer weiter zu, sodass ich nun gespannt darauf bin, wohin das Geschehen am Ende führen wird.
Fazit
Der Einstieg fiel mir aufgrund der zerstückelten Erzählweise nicht ganz leicht. Und auch danach hatte ich noch ein paar Schwierigkeiten mit der Geschichte, weil ich das Gefühl hatte, dass die Figuren eher planlos unterwegs sind und nur zufällig in verschiedene Abenteuer geraten. Allerdings sind mir die zwei Protagonisten sehr sympathisch und auch wenn die lustigen Neckereien, die immer dem selben Muster folgen, mit der Zeit ihrem Charme verlieren, baut sich langsam etwas anderes zwischen den beiden auf. Die entworfene Welt, in der historische Fakten mit fantastischen Wesen verwoben sind, bietet interessante Wesen und grausame Gesellschaftsstrukturen.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.