[gelesen] Tag des Neubeginns. Wasteland 1 von Emily Bähr

Rezensionsexemplar

© Impress
Tag des Neubeginns
Wasteland 1
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Autorin: Emily Bähr
erschienen April 2018
388 Seiten, eBook
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hier gehts zum Verlag
Impress (Carlsen).

nach einem etwas langwierigem Start sehr spannend und dramatisch

Die Welt ist zerstört und das Leben nur noch auf wenigen Fleckchen möglich. Sicher fühlen sich die Menschen ins Lys’ Stadt nur, wenn sie innerhalb ihrer Mauern bleiben, denn draußen im Ödland gibt es Zombies, die es auf die Menschen abgesehen haben. Doch um innerhalb der schützenden Mauern zu überleben, müssen immer wieder Bewohner ins Ödland, um nach verborgenem oder vergessenem Material zu suchen. Die 17-jährige Lys fürchtet die tote Umgebung, doch als ihr Vater verschwindet, beschließt sie, ihn zu suchen. Unerwartete Hilfe bekommt sie von dem wortkargen Kopfgeldjäger Z. Und die Gefahr reist stetig mit…

Postapokalyptische Zukunftsvisionen lese ich immer wieder gern. Die entworfene Szenario ist ziemlich trist – aber auch voller Gegensätze. Zwar leben die Menschen unter ärmlichsten, sehr einfachen Bedingungen, haben aber allerlei technische Spielerei, hochmoderne Waffen oder Fahrzeuge zur Verfügung. Nicht alle Technik ist verloren gegangen, doch nicht jeder weiß noch damit umzugehen. Dank der Lektüre zahlreicher Bücher kennt sich Lys allerdings mit einer Vielzahl von Geräten aus. Dieses Wissen ist ihr immer wieder von Nutzen.
Auch die Sprache ist in dieser rauen Welt etwas schroffer, was gut zur Atmosphäre passt.

Den Beginn des Buches fand ich sehr witzig. Lys ist schlagfertig und mutig – und eine Verhandlungskünstlerin.
Leider nutzt ihr dieses Geschick und der Ruf, den sie sich in ihrer Stadt erarbeitet hat, im Ödland nicht allzu viel. Doch auch dort beweist sie immer wieder ihr Können und stellt sich mehr oder weniger tapfer allen Gefahren. Sie steht zu ihren schrägen Weggefährten und wird oft zur beruhigenden Streitschlichterin.

Die 17-jährige ist die Ich-Erzählerin der Handlung. Sie lässt die Leser teilhaben an ihren traurigen Erinnerungen, ihren alltäglichen Ängsten, aber auch an ihren Hoffnungen, die ihr immer neue Kraft geben. Besonders ihre Versuche, die chaotische Gruppe zusammenzuhalten, machen sie sehr sympathisch.
Ihre Reisegefährten sind sehr unterschiedlich und facettenreich. Das Leben hat jeden Charaktere der kleinen Gruppe geprägt, sodass Lys hier auf sehr unterschiedliche Schicksale und Handlungsmotive stößt.
Zwischen zwei Figuren entwickelt sich auch so eine Art Liebesgeschichte. Zwar staut sich im Verlauf einiges an unausgesprochenen Gefühlen auf, insgesamt ist dies aber eher dezent – der Versuch, zu überleben steht klar im Vordergrund.

Alles in allem fand ich die Geschichte zwar spannend, der Beginn zog sich allerdings etwas in die Länge. Es dauert, bis Lys und der Kopfgeldjäger Z sich tatsächlich auf den Weg machen. Zwar gibt es einiges Hin und Her, in dem Lys zwar in manch brenzlige Situationen gerät, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt, vergeht aber noch etwas Zeit. Dafür folgt dann eine große Menge Action und Dramatik – und einige Überraschungen. Zwar kamen nicht alle Wendungen völlig unerwartet, insgesamt konnte mich der Handlungsverlauf aber mehrfach überraschen.
Allerdings bleibt die Geschichte nach dem schockierenden Ende komplett offen.

Fazit

Düsteres Zukunftsszenario mit sehr unterschiedlichen Figuren die miteinander und füreinander kämpfen, sich aber auch manch lustigen verbalen Schlagabtausch liefern. Erst ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Handlung an Tempo zu – damit steigen auch Spannung und Dramatik. Besonders der Schluss konnte mich komplett überraschen und schockieren. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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