Rezension: Raywen White – Mystic Highlands 2 – Druidenliebe

 ©Dark Diamonds

 Druidenliebe
(Mystic Highlands 2)

Autorin: Raywen White
erschienen Dezember 2017
ISBN: 978-3-646-30079-6
ereignreiche Fortsetzung

Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann meine
Rezension Spoiler in Bezug auf den ersten Band enthalten!
Ronas Reise nach Schottland hat ihr gesamtes Leben
verändert. Sie ist Teil der magischen Welt geworden und ahnt trotzdem noch
nicht, welche schwierigen Aufgaben tatsächlich vor ihr liegen. Hin- und
hergerissen zwischen ihren Gefühlen, ihren Pflichten und den Erwartungen der
anderen, versucht sie ihren Weg zu finden und sich nicht selbst zu verlieren.

Im Verlauf der Geschichte gibt es kleine Rückblenden und
Hinweise auf die Geschehnisse im ersten Buch. Diese helfen beim Auffrischen der
Erinnerungen und füllen kleine Gedächtnislücken. Die gesamte Handlung fassen
sie jedoch nicht zusammen, so dass Vorwissen zu empfehlen ist. Mir haben die
Einschübe gut gefallen. Es war nicht zu überladen, aber hilfreich, um noch mal
ein paar Eckdaten parat zu haben.
Die meiste Zeit begleitet man Rona, die zunächst ihren
neuen Lebensraum, den Sid, erkundet und versucht, sich einzuleben und zu
integrieren. Da es zahlreiche Geheimnisse gibt, in die sie nicht eingeweiht
wird, fällt es ihr allerdings schwer, sich wirklich auf ihr Leben und das, was
von ihr erwartet wird, einzulassen. Nach und nach kommt sie jedoch hinter die
Dinge, die vor ihr verborgen wurden, da auch die Charaktere in ihrer Umgebung
spüren, dass Schweigen sie alle nicht weiter bringt. Die Lage spitzt sich so
zu, dass es ohne nötige Offenbarungen für Rona gar nicht möglich wäre, ihre
Chancen richtig zu nutzen.
Zwischendurch begleitet man auch Sean auf seinem Weg, der
unter dem Verlust, vom Ende des ersten Buches, leidet. Auch für ihn hat sich
vieles geändert, doch die größten Herausforderungen stehen erst noch bevor.
Die verschiedenen Handlungsstränge bedingen sich in
vielerlei Hinsicht. Sie sind eng miteinander verbunden, auch wenn nicht immer
alle Figuren gemeinsam agieren. Die Fehler der einen wirken sich oft
unmittelbar auf die Entwicklung bei den anderen aus. Immer wieder verbinden
sich die Stränge, bevor sie zum Teil wieder auseinander laufen. Durch die
Wechsel wird die Spannung in den Szenen hoch gehalten, da teilweise genau an
den Stellen „weggeblendet“ wird, an denen man unbedingt wissen will, wie es
weiter geht.
Die Unterbrechungen, der immer temporeicher werdenden
Handlung, sind zum Glück nicht so zahlreich wie im Auftaktbuch. Diskussionen,
Zickereien und Liebesschwüre an Stellen, an denen einfach so gar keine Zeit
ist, lenken, aus meiner Sicht, zu sehr vom Geschehen ab und kosten unnötige
Zeit, die den Charakteren ohnehin an jeder Ecke fehlt. Die Reduktion dieser
Passagen spricht in gewisser Weise auch für die Entwicklung der Figuren, die an
ihren Aufgaben wachsen und sich der Verantwortung ihres Erbes stellen. Obwohl
auf eine Ich-Perspektive verzichtet wird, lernt man die Protagonisten immer
besser kennen. Auf ihren Schultern lasten schwierige Probleme, deren Lösung mit
Opfern und Verlust verbunden ist.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und detailliert, so
kann man sich die magischen Szenen, die Figuren und Schauplätze gut vorstellen.
Durch die Enthüllungen gibt es immer wieder Wendungen und die Geschichte wird
noch komplexer und facettenreicher. Die Zusammenhänge der Machenschaften machen
deutlich, wie Intrigen und Lügen das Leben aller beeinflusst hat und das über
so viele Jahre. Machtgier, Angst, Unwissenheit und der Wunsch, die zu schützen,
die man liebt, überschattet weite Teile der Handlung.
Am Ende des Buches hat sich ein Großteil des Puzzles
zusammen gefügt, aber es bleibt noch Raum für weitere Schwierigkeiten, Kämpfe
und Intrigen.
Eine schöne Fortsetzung, die mir besonders durch die
Zunahme an Tempo und Magie und der Reduktion der handlungsunterbrechenden
Passagen gut gefallen hat.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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