Rezension: Häkelenten tanzen nicht von Jennifer Wolf & Alexandra Fuchs

Häkelenten tanzen nicht
 Autoren: Jennifer Wolf & Alexandra Fuchs
erschienen Januar 2015
ISBN: 978-3-646-60089-6
© Impress

Chat-Roman mit vielseitiger Story

An Weihachten schreibt Sam Frank mehrere Nachrichten – zumindest wollte er das, denn die Nummer stimmt nicht und stattdessen bekommt Alice seine Nachrichten. Sie antwortet, er antwortet… Aus Fremden werden Freunde, obwohl sie sich doch eigentlich nicht kennen…

Die Idee des Chat-Romans fand ich sehr interessant. Am Anfang war ich etwas skeptisch, was die Lesbarkeit betrifft, aber nachdem ich das System verstanden hatte, wo erkenntlich ist, wer gerade wem schreibt, gab es hier keine Probleme mehr. Einzig an Stellen, wo es um Gruppenchats und Facebook-Protokolle geht und eine Vielzahl an Figuren zusammenkommt, wird es etwas unübersichtlich, weil ich mich immer wieder erinnern musste, wer nun in wessen Freundeskreis gehörtda die Namen auch teilweise ähnlich sind. Ansonsten liest sich das Buch aber sehr leicht und flüssig und die Sprache ist den Teenagern angepasst einfach und verständlich.

Die Geschichte an sich konnte mich schnell in ihren Bann ziehen. Ich habe meinen – inzwischen – Ehemann damals zufällig im Internet kennengelernt. Monatelang haben wir gechattet, später telefoniert, bis wir uns nach einem Jahr zum ersten mal getroffen haben. Ich kann daher gut nachempfinden, wie es für Alice und Sam ist, zu einem eigentlich Fremden Vertrauen zu fassen und wie das Umfeld darauf mit Unverständnis reagiert.

Die Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden ist interessant zu verfolgen. Dabei gibt es einige Überraschungen, denn dadurch, dass sich beide noch nie begegnet sind, wissen sie viele Dinge voneinander natürlich noch nicht. Und je besser sie sich kennenlernen, desto verzwickter wird die Situation. An einigen Stellen war es mir vielleicht ein wenig zu viel Teenager-Drama, aber insgesamt macht es großen Spaß, die Entwicklung zu verfolgen und zu rätseln, wie es wohl am Ende ausgehen wird.
Leider ist mir das Ende aber ein klein wenig zu offen.

Näher kann ich an dieser Stelle darauf eigentlich nicht eingehen, da ich sonst spoilern würde. Vielleicht noch so viel: Häckelenten tanzen nicht handelt nicht nur von einer beginnenden Freundschaft. Es geht auch um Verluste und Tiefschläge. Es gibt Schicksalsschläge und Hoffnung. Ernst Themen bestimmen das Leben der zwei sehr unterschiedlichen Teenager, Welten prallen aufeinander. Doch es geht auch um Vertrauen und Akzeptanz, um Lernen und Verstehen. Das Buch bietet viele ernst Momente zum Nachdenken – aber auch witzige Passagen. Ich war nach 5 Stunden Zugfahrt bereits durch 😉

Fazit

Süße Geschichte über zwei Fremde, die durch Zufall Freunde werden und deren sehr unterschiedliche Leben allerlei Schicksalsschläge bereithalten, sodass den Leser jede Menge Drama und Emotionen, aber ebenso ernste und nachdenkliche Szenen erwarten.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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