[gelesen] Jennifer Wolf – Nachtblüte. Die Erbin der Jahreszeiten

©Impress (Carlsen)
Nachtblüte
Die Erbin der Jahreszeiten
Geschichten der Jahreszeiten, Band 3
Autor: Jennifer Wolf
erschienen Februar 2016
hier gehts zum Verlag: Impress (Carlsen)

 

emotional³

 

Nachtblüte ist schon der dritte Band der Reihe, auch wenn die Handlung nicht ganz direkt fortgesetzt wird, sollte man die Vorgeschichten aus „Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten“ und „Abendsonne. Die Wiedererwählte der Jahreszeiten“ kennen, damit man alle Zusammenhänge versteht. Sollte man die Reihe nicht in der richtigen Reihenfolge lesen, würde man sich selbst auch wichtige Details vorwegnehmen, was sehr schade wäre, da diese Bücher absolutes Suchtpotenzial haben.

Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgängerbände haben, wer die Bücher noch nicht kennt, also an dieser Stelle bitte gut überlegen, ob ihr weiterlest. Ich kann nur sagen, ich liebe diese Reihe!

 

Seitdem Gaia die Regeln für ihre Söhne ein wenig gelockert hat, hat sich viel verändert. Ihre Jahreszeiten-Söhne dürfen die Erde besuchen und so ist es nicht verwunderlich, dass es von einigen Halbgöttern inzwischen Nachfahren gibt. Ilea Sola Sommerkind ist eine von ihnen, doch trotz ihrer Götter-Gene hätte auch sie sich wohl nicht träumen lassen, wie magisch dieser Herbst für sie wird. Überraschende Ereignisse wirbeln ihr beschauliches Leben gehörig durcheinander.

 

Dieses Buch hat alle meine Erwartungen übertroffen! Natürlich hat man sich nach der Vorgeschichte so seine Gedanken gemacht, aber was Autorin Jennifer Wolf da zu „Papier“ gebracht hat, kann man wirklich nicht vorausahnen. Die Geschichte hat mich von den ersten Seiten an emotional so ergriffen, dass ich weite Strecken beim Lesen geweint habe oder zumindest Tränen in den Augen hatte. Ich kann mich an kein Buch erinnern, dass das so durchgehend geschafft hat. Die Faszination ist wirklich schwer in Worte zu fassen, man muss diese Geschichte, meiner Meinung nach, einfach selbst erleben und fühlen.

Der Schreibstil ist unglaublich angenehm, mitreißend, flüssig und wahnsinnig gefühlvoll. Die Figuren sind so liebevoll und detailliert ausgeschmückt, dass man sie gut kennenlernt und ins Herz schließt. Anders als bei den bisherigen Büchern, erleben wir in dieser Geschichte zwei Ich-Perspektiven. Einen Teil der Handlung erleben wir gemeinsam mit Ilea, die mich mit ihrer fröhlichen, hilfsbereiten und trotzdem eigensinnigen Art sofort begeistert hat. Den anderen Teil der Geschichte erleben wir aus der Sicht von Aviv – dem Frühlingsgott. Und das ist wirklich etwas Neues. Dass sich die Halbgötter zu Wort melden, haben wir bisher noch nicht erlebt. Deswegen fand ich es ganz besonders faszinierend auch in seinen Kopf schauen zu können.

Im Verlauf des Buches kommt man den beiden sehr nah, man erhält tiefe und intensive Einblicke in ihre Gedankenwelt, die durch die turbulente Handlung ziemlich durcheinander gewirbelt wird. Auch hier kommen die Emotionen natürlich nicht zu kurz. Es gibt so viele unterschiedliche Gefühle, die man präsentiert bekommt. Ich habe während des Lesens die gesamte Zeit mit gehofft, mit gebangt, mit gelitten, mich mit den Figuren gefreut und mit ihnen geweint. Die zwei Seiten der Geschichte machen das Ganze noch persönlicher und intensiver. Als Leser bekommt man die Unsicherheiten und Zweifel der Protagonisten zu Gesicht, es steht viel auf dem Spiel und man kann verstehen, dass Entscheidungen nicht Hals über Kopf getroffen werden, auch wenn das Herz vielleicht eine ganz andere Sprache spricht.

Obwohl man schon Einiges über die Jahreszeitenwelten und Hemera weiß, gibt es doch immer wieder Überraschungen. Selbst die Tiergeister erlebt man auf eine ganz neue, spannende Weise. Die bildhaften Beschreibungen laden auch hier zum Träumen ein und man kann sich die Charaktere genau vorstellen.

Auch wenn man ein paar Dinge ahnt oder erhofft, so ist der Weg dahin auf jeden Fall abwechslungsreich und unerwartet. Am Ende der Geschichte bekommt man sogar eine kleine Ahnung, in welche Richtung Band vier gehen könnte, aber ich befürchte, wir werden unser blaues Wunder erleben.

 

Fazit

Eine so emotionale Geschichte habe ich bisher vermutlich noch nie gelesen. Obwohl ich auch Morgentau und Abendsonne bereits geliebt habe, ist dieses Buch noch mal besser. Figuren, die man schnell lieb gewinnen kann, ein packender, gefühlvoller Schreibstil und eine schöne Portion Magie machen dieses Buch zu einem echten Erlebnis.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Jennifer Wolf – Nachtblüte. Die Erbin der Jahreszeiten“

  1. Also ich kann euch die Reihe wirklich ans Herz lesen. Natürlich muss man das mögen. Es ist eine, wie ich finde sehr gelungene, Mischung aus Jugendbuch, Fantasy und eben reichlich Emotionen. Band drei war für mich das Buch mit dem größten Tränenfaktor. 🙂 Und ich kenn bisher auch nur Leser, die wirklich begeistert sind.
    Falls ihr das Buch bzw. die Reihe in Angriff nehmt, wäre ich neugierig, wie es euch gefällt. 🙂
    Gruß Dana

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