[gelesen] Das Kriegermädchen von Martina Fussel

Das Kriegermädchen
Die Legende der Jiri 2

Autor: Martina Fussel
erschienen Mai 2015
ISBN: 978-3-646-60143-5
© Impress
hohes Temop und spannende Story – positiv überrascht

Es handelt sich um eine Fortsetzung, leichte inhaltliche
Spoiler zum Feuermädchen sind vorhanden.
Nachdem Zarah herausfindet, dass sie eine weitere
Schwester hat, die von ihrer Mutter gequält wird, um das Mädchen altern zu
lassen, will sie das Kind retten. Der Plan, die Kleine bei Shaani und Faro auf
Amaris unterzubringen, gerät ins Wanken, als die zwei aufbrechen, um Shaanis
Wurzeln zu suchen – und so begibt sich eine Gruppe Krieger mit einem Kind auf
ein großes, gefährliches Abenteuer…
Die Lektüre vom „Feuermädchen, dem Auftaktband der
Reihe, liegt bereits wieder einige Monate zurück und anfangs hat mich das Kriegermädchen
komplett verwirrt. Wer war denn nochmal Zarah? Es hat eine Weile gedauert, bis
ich wieder alle Namen parat hatte und mich an die meisten Ereignisse erinnern
konnte. Es werden zwar viele zurückliegende Geschehnisse angedeutet, aber kaum
detailliert ausgeführt, sodass diese wirklich allerhöchstens als
Erinnerungshilfen dienen können. Wer den ersten Teil der Reihe nicht kennt,
wird große Probleme haben, nicht unbedingt der Handlung zu folgen, sondern
vielmehr die zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen, die sich im ersten
Band zwischen den Beteiligten verschiedener, teils verfeindeter Völker
entwickelt haben.
Nach dem für mich schwierigen Einstieg hat mich die
Geschichte dann sehr positiv überrascht. Während ich das Feuermädchen
relativ vorhersehbar fand, bot diese Geschichte nun lauter unerwartete
Wendungen. Zwar deutet sich schnell an, welche Figuren zusammenfinden könnten,
aber die Gefahren, die sich der Gruppe in den Weg stellen, kommen oft
unerwartet und sorgen für anhaltende Spannung. Das Erzähltempo ist hoch und
bietet mit regelmäßigen ruhigeren, gefühlsbetonten Szenen eine Menge
Abwechslung.
Auch diesmal wird die Geschichte wieder abwechselnd aus den
Ich-Perpektiven aller beteiligten Personen erzählt, was ich weiterhin manchmal
verwirrend finde, vor allem da die meisten Kapitel relativ lang sind und man
sich in der Vielzahl an Figuren zwischendurch immer mal daran erinnern muss,
wessen Sicht man gerade erlebt. Andererseits bietet die Erzählweise immer
wieder interessante Einblicke in die Gefühlswelt bestimmter Figuren, die sich
nach Außen eher verschlossen präsentieren.
Die komplexe Welt mit ihren verschiedenen Völkern wird mit
bildhaften Beschreibungen weiter ausgeschmückt und ein weiteres Volk genauer
vorgestellt.
Fast alle Charaktere sind bereits bekannt, wobei sich das
Verhältnis des Erzählanteils und der „Wichtigkeit“ in der Geschichte etwas
verschoben hat. Trotzdem lässt sich bei allen eine Entwicklung erkennen, sodass
neben der gefährlichen Reise auch die ständigen Unstimmigkeiten untereinander die
Spannung aufrecht erhalten.
Die Geschichte endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger,
einige Figuren scheinen bereits sicher, andere sind noch mitten im Geschehen
und ich bleibe mit Neugier und einigen offenen Fragen zurück.
Absolute Steigerung zum Vorgängerband. Mehr Tempo,
mehr Spannung, ähnlich viele Neckereien zwischen den Mitgliedern der einzelnen
Völker, die immer wieder für emotionale Phasen sorgen.

Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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