Rezension: Das Feuermädchen von Martina Fussel

Das Feuermädchen
Die Legende der Jiri 1

Autor: Martina Fussel
erschienen Februar 2015
Genre: Fantasy
ISBN:  978-3-646-60102-2
© Carlsen/ Impress
spannende Welt, große Abenteuer, wenig Überraschungen
Shaani ist eine Jiri, doch obwohl sie zum Volk der
Waldläufer gehört, fühlt sich das Mädchen mit den ungewöhnlich roten Haaren
immer wieder vom Meer gerufen. Als sie eines Tages ihrem Freund und Aufpasser
Barein entwischt und zum Strand reitet, gerät ihre Welt aus den Fugen: Sie
stürzt ins Wasser und wird von dem Amaren Faro gerettet. Dieser macht es sich
fortan zur Aufgabe, mehr über das ungewöhnliche Mädchen herauszufinden. Dankbar
nimmt Shaani die Hilfe an, ohne zu ahnen, dass auch Faro Geheimnisse hat…
Die Welt von Shaani, Barein und Faro war mir bereits aus Das Königsmädchen bekannt. Das Feuermädchen spielt mehrere Generationen
später. Es ist nicht notwendig, das Königsmädchen zu kennen, die
Handlung zu verstehen, da alle wichtigen zurückliegenden Ereignisse erklärt
werden. Trotzdem ist es schön, alle Bezüge zu verstehen und die Vorfahren, von
denen gesprochen wird, zu kennen.
Martina Fussel baut ihre Welt um die vier Völker weiter aus.
Einige Dinge haben sich seit Lilia und Briar verändert, doch Vieles bleibt
erhalten und so gibt es nun intensivere Einblicke in die Lebensweise der
verschiedenen Völker und die Besonderheiten ihrer Bewohner. Die bildhaften
Beschreibungen der äußeren Merkmale und ihrer Fähigkeiten lassen im Kopf ein
genaues Bild der Völker entstehen.
Shaani fällt bereits aufgrund ihres Aussehens aus dem Rahmen
ihres Volkes. Die Hintergründe sind für den Leser schnell offensichtlich,
während Shaani noch verzweifelt auf der Suche nach der Wahrheit ist. Anfangs
irritierte mich etwas, dass sie Lilia in ihrem Wesen so ähnelt, obwohl die zwei
nicht verwandt sind und ich habe etwas gebraucht, mich von dem liebgewonnen
Königsmädchen zu distanzieren und Shaani als eigenständige Person zu sehen. Wassermensch Faro hingegen hat mich von Beginn an fasziniert.
Insgesamt ist es interessant, den Weg der einzelnen Figuren
zu verfolgen, auch wenn die Antworten auf einige Fragen schnell vorhersehbar sind. Dafür bietet die Geschichte trotzdem immer wieder
Wendungen und Stolpersteine, die sich auf dem Weg zur Findung der Wahrheit in
Shaanis Weg stellen und für spannende und gefühlvolle Momente sorgen.
Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Ich-Perspektiven.
Die Kapitelüberschrift gibt jeweils an, welcher der fünf verschiedenen
Charaktere das aktuelle Geschehen aus seiner jeweiligen Sicht schildert und
dabei Einblicke in seine Gedanken und Gefühle gewährt.
Zwar ist es interessant, in die Köpfe verschiedener Figuren
zu schauen, doch teilweise waren die Wechsel auch etwas verwirrend und ich
musste wirklich aufpassen, die Figuren, die jeweils gerade denken, nicht zu
vermischen. Mit nur zwei Perspektiven oder direkt einem Er-Erzähler wäre dies
etwas übersichtlicher gewesen.
Ansonsten liest sich die Geschichte flüssig, nur hin und
wieder stören Wortwiederholungen den Lesefluss etwas.

Auch wenn Shaani einige Antworten erhalten hat, bleiben am
Ende noch viele Fragen offen. Ich würde mich freuen, im nächsten Band etwas
mehr von den Völkern zu erfahren, die bisher nur eine geringe Rolle spielten,
um auch deren Lebensweise noch kennenzulernen.Die Idee der vier sehr unterschiedlichen Völker
gefällt mir weiterhin gut. Die Handlung war interessant, bot aber nur wenige
Überraschungen. Die Erzählweise mit fünf wechselnden Ich-Perspektiven
erschwerte das Lesen ein wenig.

 

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