[gelesen] Seelilly – Eine Nixe? Eine Hexe? Nein, eine Hixe! von Kathrin Lena Orso

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Seelilly – Eine Nixe? Eine Hexe? Nein, eine Hixe! Seelilly 1 . Kathrin Lena Orso illustriert von Csilla Bandi erschienen im April 2023 96 Seiten . hier geht’s zum Verlag → dtv

Sehr kindlich und glitzerig, tolle Unterwasserwelt

Seelilly ist eine Nixe, die Hexen kann – eine Hixe. Nach einem Umzug möchte sie neue Freunde finden, die sie zu ihrem siebten Geburtstag einladen möchte. Natürlich liegt es nahe, die jungen Meerkinder mit ihrem sprechenden Zauberstab Tintbert zu beeindrucken. Allerdings geht das ziemlich schief…

Die Meereswelt finde ich total super, sehr süß beschrieben und ausgestaltet. Zauberstab Tintbert ist ebenso witzig wie die Idee, dass Sprüche von Spruchfischen stammen, die die Hixen fangen müssen. Wortspiele Rund um den Begriff hixen ziehen sich durch das ganze Buch.
Seelillys Vater ist Überwasserforscher – er spricht gern darüber, was Seelilly furchtbar langweilig findet.

Die Geschichte ist – der angesprochen Altersgruppe (ab 7) entsprechend – sehr kindlich. Die Sprache einfach, die Sätze kurz. Allerdings sind Beschreibungen und Bilder sehr glitzerig.

Das Thema, nach einem Umzug oder dem Wechsel auf die neue Schule Freunde zu finden, ist kindgerecht und lebensnah. Da behauptet man auch schon mal, Dinge zu können, von denen man keine Ahnung hat, um gemocht zu werden.
Diesen Aspekt der Geschichte finde ich gelungen.

Dennoch gefiel mir die Aussage am Ende nicht:
Seelily zaubert, obwohl es ihr untersagt wurde. Sie benutzt – ein bisschen aus Versehen – einen Spruch, den nur große Hixen benutzen dürfen und stielt dann etwas, um – ebenfalls unerlaubt – herumzuexperimentieren, in der Hoffnung, das Problem allein lösen zu können. (Das geht dann natürlich auch super einfach aus Glück und Zufall.)
Hinterher beichtet sie die Geschichte und entschuldigt sich. So weit, so gut.

Die Reaktion der Erwachsenen darauf ist: Du kannst ja nichts dafür. Ähhm, doch?! Dass der Spruch schief gegangen ist, war nur halb ihre Schuld, aber dass sie überhaupt gezaubert hat und dann weitere unerlaubte, gefährliche Dinge getan hat, statt sich direkt Hilfe zu suchen…? Diese Entscheidungen hat sie alle sehr bewusst getroffen (Natürlich ist sie noch ein Kind. Aber sie könne nichts dafür? Das stimmt so schlicht nicht.).
Zumindest bekommt sie genau das mit auf den Weg: Beim nächsten Mal direkt Bescheid zu sagen und um Hilfe zu bitten.

Fazit

Tolle Welt, kindgerechte Grundidee, für mich nicht komplett gelungener Umsetzung. Eine Geschichte über das Finden neuer Freunde, den Wunsch gemocht zu werden, und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. An letzterer Stelle hätten die Erwachsenen in der Geschichte aber gern etwas konsequenter sein dürfen…