[gelesen] Everything I didn’t say von Kim Nina Ocker

Rezensionsexemplar

© LYX
Everything I didn’t say
# 1
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Kim Nina Ocker
erschienen im Oktober 2019
517 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
LYX (Baste Lübbe)

emotionale Achterbahnfahrt mit Überraschungen

Jamie absolviert ein Praktikum als Dramaturgieassistentin bei einer Fernsehserie. Dort lernt sie den Schauspieler Carter kennen, der super eingebildet, ihr aber doch irgendwie sympathisch ist. Allerdings ist weder ihr noch Carter eine Beziehung am Set erlaubt.
… Vier Jahre später wird Jamies Haus von der Presse belagert, obwohl sie Carter schon ewig nicht mehr gesehen hat…

Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat mir sehr gut gefallen. Anfangs springt die Handlung zwischen zwei Zeitebenen. Neben den aktuellen Ereignissen, die kurz und so vage eingestreut werden, dass man sich noch kein Bild machen kann, was eigentlich vorgefallen ist, gibt es Rückblicke zu den vier Jahre zurückliegenden Geschehnissen, als die damals 19-jährige Jamie und der 23-jährige Carter sich am Set der Serie kennengelernt haben. Dabei schildern Jamie und Carter abwechselnd die Erlebnisse, sowie ihre Gedanken und Gefühle dazu, in der Ich-Perspektive, wobei die aktuelle Handlung im Präsens, die zurückliegenden im Präteritum ausgeführt wird. Der Schreibstil ist super angenehm, bildhaft und flüssig, sodass sich das Buch trotz seiner 500 Seiten sehr schnell liest.

Jamie war mir sofort sympathisch. Die junge Studentin hat klare Ziele. Die Praktikumsstelle bei der Seifenoper, von der sie nicht allzu viel hält, soll nur eine Zwischenetappe auf ihrem Weg zum Theater sein. Da sie neben dem Studium auch noch jobbt, bleibt ihr nicht viel Freizeit, aber Jamie arbeitet hart für ihren Traum. Den arg von sich überzeugten Jungschauspieler Carter weist sie immer wieder in seine Schranken.

Carter hat es mir schon etwas schwerer gemacht, Sympathien für ihn zu entwickeln, aber je mehr er hinter seine Fassade blicken lässt, desto sympathischer wurde er mir auch.

Die Handlung hatte für mich einige Überraschungsmomente, andere Ereignisse waren absehbar. Aber vor allem steckt die Geschichte voller Emotionen. Lügen, Halbwahrheiten und Missverständnisse sorgen immer wieder für Konflikte und Gefühlsausbrüche. Oft hätte es geholfen, wenn die Figuren (etwas offener) miteinander gesprochen hätten – aber das hätte natürlich nur für halb so viele Dramen gesorgt und das Buch wäre viel zu schnell vorbei gewesen.

Kurz vor Schluss erklärt sich auch der Titel des Buches noch. Dieser Aspekt kam für mich auf jeden Fall überraschend und hat mich an manchen Stellen berührt, insgesamt sind die Schlusspassagen aber vielleicht etwas zu lang geraten, dafür dass der Ausgang dann doch absehbar ist.

Fazit

Missverständnisse, Lügen, verletzter Stolz und die aufdringliche Presse machen es Jamie und Carter nicht leicht. Dabei fand ich den Storyaufbau, dass man in der Gegenwart bereits die Auswirkungen erfährt, die Ursachen aber noch verborgen bleiben, sehr gelungen. Zwar hat die Geschichte ein paar Längen und auch einige vorhersehbare Ereignisse, allerdings gibt es auch immer wieder kleine Überraschungen und vor allem viele, viele Emotionen, die das Buch absolut lesenswert machen. Daher gibt’s noch knappe 5 Punkte.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Everything I didn’t say von Kim Nina Ocker“

  1. Tolle Rezension! Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, aber leider hat es für mich etwas länger gedauert, bis ich in die Geschichte gefunden haben. Eben wegen dieser wirren, kurzen Zeitsprüngen.

    Liebst, Lara!

    1. Hallo Lara,
      ich mag sowas, solange es nicht völlig wirr wird. Viel Raum zum Spekulieren und Miträtseln.
      Ich bin gespannt, ob Band 2 über Dexter ähnlich aufgebaut ist.
      LG anja

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