[gehört] Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman

© Lübbe Audio
Ich, Eleanor Oliphant
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Autorin: Gail Honeyman
Sprecherin: Laura Maire
erschienen April 2017
431 Minuten
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Bastei Lübbe/Lübbe Audio

unglaublich witzig gesprochen

Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt und arbeitet seit Jahren im selben Job. Sie hat regelmäßig wiederkehrende Routinen und verbringt ihre Freizeit immer allein. Auf modische Trends legt sie genauso wenig wert wie auf oberflächlichen Smalltalk. Als sich Eleanor verliebt, muss eine Strategie her. Eleanor findet Hilfe bei einem Kollegen…

Als die Geschichte anfing, war ich mit der Sprecherin Laura Maire nicht ganz glücklich. Für die 30-jährige Ich-Erzählerin erschien mir die Stimme zu jung. Nach wenigen Minuten musste ich diesen ersten Eindruck aber korrigieren. Ihre Sprechweise war super. Mehrfach habe ich wirklich laut loslachen müssen, weil sie Eleanor einfach so genial wiedergegeben hat.

Diese ist allerdings auch wirklich speziell. Sie hat eine sehr gehobene Wortwahl – höfliches Geplauder liegt ihr eher nicht. Überhaupt fällt ihr der Kontakt zu anderen Menschen schwer. Aufgrund ihrer Vergangenheit, in der es Eleanor nicht leicht hatte, fehlen ihr viele soziale Fähigkeiten. Mit ihrer Empathie ist es nicht so weit her. Und auch das normale Miteinander stellt sie vor die ein oder andere Herausforderung. Gastgeschenke? Die Getränke anderer Menschen mitbezahlen? Fremden in Not behilflich sein? Nicht Eleanors Art… Und gerade das macht die Geschichte an vielen Stellen super lustig, weil sie sich über alles möglich echauffiert. Immer wieder ist Eleanor völlig KON-STER-NIERT!

Die junge Frau lernt mit der Zeit einiges hinzu. Und auch sonst verändert sie sich im Verlauf der Handlung sehr. Wobei ich es auch nicht ganz einfach finde, von einer „Handlung“ zu sprechen. Diese gibt es, zweifelsfrei. Aber Eleanors inneren Monologe nehmen von Beginn an viel Raum ein. Und das ist auch der zentrale Punkt des (Hör-)Buches: Ihre Beschäftigung mit sich selbst, die Bearbeitung ihrer „Probleme“. Es ist eine Geschichte über alte Dämonen, die besiegt werden müssen. Ängste, die überwunden werden müssen. Eine Geschichte darüber, zu sich selbst und den eigenen Weg fürs Leben zu finden.

Neben den bereits erwähnten witzigen Momenten, gibt es auch einige berührende Passagen. Während einige Teile der Handlung früh vorhersehbar sind, gibt es auch immer wieder kleine unerwartete Wendungen. Eleanor trägt einiges mit sich herum, das nach und nach ans Licht kommt. Zudem verändert sich durch einen Zufall ihr Umfeld, wodurch sie ganz neue Erfahrungen macht, die zu ihrer Veränderung beitragen…

Fazit

Zum Hören fand ich die Geschichte super – was wirklich auch vor allem an der Sprechweise liegt, die mich mehrfach zum Lachen gebracht hat. Ich bezweifle, dass ich es beim Lesen genauso empfunden hätte – ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Eleanor sich beim Lesen für mich genauso angehört/ angefühlt hätte. Und ein paar Längen hat selbst die gekürzte Hörversion.

 

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