[gelesen] Spiel der Zukunft (Zeitrausch 2) von Kim Kestner

  Die Zeitrausch-Trilogie,   
  Band 2: Spiel der Zukunft   
  Autor: Kim Kestner   
  erschienen Juni 2014   
  Verlag: Carlsen/ Impress   
  ISBN: 978-3-646-60059-9   

Interview mit Kim Kestner

© Carlsen/ Impress


deine Zukunft liegt in deiner Vergangenheit…. spannende Zeitreise geht weiter

Bei Spiel der Zukunft handelt es sich um den zweiten Teil
der Zeitrausch-Trilogie, sodass inhaltliche Spoiler zum ersten Band vorhanden
sein können.

Durch Kay wusste Alison, dass Top the Realities sie in zwei
Jahren ein weiteres Mal holen wird, um Bestandteil der Show zu sein. Daher
trainiert sie ununterbrochen und bereitet sich auf das Überleben in der Wildnis
ohne technische Hilfsmittel vor. Doch als es dann soweit ist, kommt alles
anders, als Alison es sich vorgestellt hat. Aber ihr Training war nicht
umsonst, denn ein Überlebenskampf wird es trotzdem…

Spiel der Zukunft setzt relativ nahtlos an die
Ereignisse des Vorgängerbandes an. Nach ihrer Rückkehr und der Begegnung mit
Kay trainiert Alison ununterbrochen. Schnell zeigt sich, wie sehr sie sich zu
verändern beginnt. Diese Weiterentwicklung wird über das komplette Buch
fortgesetzt. Durch die Ich-Perspektive kann der Leser an ihren Gedanken und
Gefühlen teilhaben, auch wenn dadurch manchmal ein eingeschränktes Bild der
Gesamtsituation entsteht.

Trotzdem wird auch Kays Entwicklung in diesem Band sehr
greifbar. Gab es in Spiel der Vergangenheit noch einige Fragen in Bezug
auf seine Erlebnisse, erhält Alison und damit auch der Leser hier nun viele
Antworten, die erklären, warum Kay geworden ist, wie er sich im ersten Band
präsentiert.

Kim Kestner gelingt es, sämtliche Zeiten für den Leser
greifbar zu machen. Mit einem detaillierten, flüssigen Schreibstil werden
sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart und Zukunft bildhaft dargestellt.
Besonders spannend sind dabei natürlich die technischen Entwicklungen des
Jahres 2400, die auch Alison hin und wieder vor ein Rätsel stellen.

Zeitsprünge und verschiedene Realitäten verlangen auch
diesmal wieder vom Leser volle Konzentration und ein wenig eigenes Mitdenken.
Als zusätzliche Hilfe sortiert aber auch Alison die verschiedenen Zeitebenen in
Gedanken – dabei gibt sie nicht nur Rückblicke auf die Handlung des
Vorgängerbandes, sondern ordnet auch das aktuelle Geschehen für sich und den
Leser, damit es leichter wird, den Überblicke über alle Realitäten zu behalten.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche anschauliche Beispiele, die zum Verständnis
beitragen.

Wer erwartet, dass die Handlung einem ähnlichen Schema folgt
wie Spiel der Vergangenheit, wird enttäuscht werden. Die Geschichte ist
durchweg spannend, weil nichts so kommt, wie Alison es geglaubt hat. Sie muss
viele Abenteuer überstehen und Prüfungen bewältigen, bevor sie scheinbar
bekommt, was sie sich gewünscht hat. Dabei gibt es einige actionreiche, blutige
Szenen, aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz.

Spiel der Zukunft ist anders als sein Vorgänger und das ist auch gut so. Überraschende Wendungen und unerwartete Geschehnisse sorgen für eine konstante Spannung und bilden die Grundlage für neue Abenteuer liebgewonnener Charaktere.
Manchmal raucht einem beim Lesen ein wenig der Kopf, aber insgesamt gelingt es Kestner gut, dem Leser mit anschaulichen Beispielen durch die Viele-Welten-Theorie zu führen. Dabei hilft es, dass auch Alison dies alles noch begreifen muss und daher immer wieder für sich selbst erklärt und ordnet. Auch wenn diese Passagen etwas das Tempo aus der Geschichte nehmen, sie tragen letztlich doch entscheidend um Verständnis bei.

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