[gelesen] Winteraugen von Rebecca WIld

Winteraugen

Autor: Rebecca Wild
erschienen Januar 2015

ISBN: 978-3-646-60088-9

 © Carlsen/ Impress

wunderschöne Idee voller Witz und Charme

Reas Bruder Luca wird verhaftet, weil er unter Verdacht steht, die Sommerprinzessin entführt zu haben. Da zeitgleich ein Fremder aus dem Winterreich in der Gegend war, reist die 16-jährige Rea los, um dieser einzigen Spur zu folgen. Sie war noch nie in Winter und kennt weder Schnee noch Kälte. Da der einzige Weg dorthin durch den sagenumwobenen Herbstwald führt, bittet sie North, ihr durch den Wald zu helfen. Leider ist der Junge nicht gerade gesprächig und seine Regeln einzuhalten, fällt Rea alles andere als leicht.

Nachdem Rebecca Wild mich mit Flügelschläge in der Nacht bereits total verzaubern konnte, gelingt ihr dies mit Winteraugen erneut. Die Geschichte ist nicht nur unglaublich süß, sie beinhaltet auch wieder allerlei fantastische, ungewöhnliche Ideen. So erschafft die junge Autorin zwei gegensätzliche Länder mit ganz eigenen Bewohnern und Lebensbedingungen, die sehr liebevoll detailliert ausgearbeitet werden. Dank der vielen bildhaften Beschreibungen und der flüssigen Schreibweise regt das Buch schnell zum Märchen-Kopfkino an.

Rea sorgt für emotionale Augenblicke, aber auch für viele witzige Momente. Sie sagt offen, was sie denkt, ist neugierig und kritisch, womit sie den schweigsamen North immer wieder herausfordert. Dieser wiederum versprüht einen gewissen Charme, der ihn trotz seiner Schweigsamkeit sympathisch macht.

Die Geschichte ist von Beginn an spannend. North hat einen Auftrag in Sommer zu erledigen, wobei lange unklar bleibt, worum es sich genau handelt und vor allem wer sein Auftraggeber ist. Sommermädchen Rea will ihrem Bruder helfen und so schließen sich diese sehr gegensätzlichen Charaktere für ihre Reise zusammen. Dabei hat der Leser einen konstanten Wissensvorsprung gegenüber Rea und hin und wieder könnte man sich die Haare Raufen, weil ein dummer Zufall verhindert, dass sie endlich der Wahrheit auf die Spur kommt. Und so muss sie ein ums andere Abenteuer überstehen, obwohl die Antwort auf ihre Fragen so nah gewesen wäre.

Leider werden am Ende noch zwei, drei Fragen aufgeworfen, die unbeantwortet bleiben (Fortsetzung möglich?), dies beeinträchtigt das Lesevergnügen aber nur minimal.

Fazit

Eine zauberhafte Geschichte in einem spannenden Fantasyreich. Die gegensätzlichen Figuren ergänzen sich gut und sorgen für viel Abwechslung. Die Story ist einfach nur zuckersüß.

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