Rezensionsexemplar
![]() © Carlsen | When Hearts Are Burning Iceland Love 1 Melanie Trenker erschienen im März 2025 445 Seiten . hier gehts zum Verlag → Carlsen |
Es hätte so schön sein können… wenn das unnötige Drama nicht wäre
Scarlett wird als Vulkanologin nach Island gerufen, um dort das Gebiet um einen ausgebrochenen Vulkan zu untersuchen. Ihre Anreise gestaltet sich stressig, nicht zuletzt aufgrund ihres nervigen Sitznachbarn im Flugzeug. Natürlich ist es ausgerechnet dieser eingebildete Anzugträger, den Scarlett bei ihrer Arbeit wiedertrifft. Denn Aron gehören die Hotels rund um das Vulkangelände und jeder geschlossene Tag bedeutet Einbußen. Daher drängt er darauf, dass Scarlett das Gebiet ganz schnell für Touristen freigibt.
Aktuell lese ich kaum Liebesromane – zu viel unnötiges Drama.
Das Buch hat mich aber aus zwei Gründen dennoch angesprochen: Island als Handlungsort klingt toll und als Vulkanologin hat Scarlett einen unglaublich spannenden Beruf. Beide Aspekte fand ich auch richtig toll eingearbeitet. Island steht ohnehin auf meiner Reisewunschliste, nach den tollen, anschaulichen Landschaftsbeschreibungen umso mehr, auch wenn sich die Insel in der Geschichte gern nass und rau präsentiert. Auch die Beschreiung von Scarletts Tätigkeit fand ich sehr interessant, wobei ich mir ein paar mehr konkrete Beschreibungen gewünscht hatte (z.B. welche Kriterien das Gebiet nun sicher oder unsicher machen). Sie geht in der Tätigkeit total auf und wo andere aus Angst schreiend davonlaufen würden, ist Scarlett völlig fasziniert von fließender Lava und rauchenden Kratern.
Und dennoch hat mich die Geschichte letztlich richtig genervt. Denn sie kommt leider nicht ohne total unnötige Liebesdramen aus.
Dabei fand ich die Art und Weise, wie das – nennen wir es mal Missverständnis – entsteht, komplett unrealistisch. Warum hätte die Figur tun sollen, was sie an der Stelle getan hat? Und auch die Reaktion der anderen Person darauf war extrem überzogen – es wird nicht mal eine Gelegenheit gegeben, überhaupt darüber zu sprechen, sondern es wird einfach hineininterpretiert. Und so ist das große Drama, das die Story einfach gar nicht gebraucht hätte, weil sie genug interessante Themen hat und die Charaktere ihre eigenen interessanten Angelegenheiten mitbringen, geschaffen.
Und leider mochte ich auch die Art, wie es dann beseitigt wird, nicht.
Wenn man von einem Menschen so richtig verletzt wird (ob nun gerechtfertigt oder nicht) und der das wieder gutmachen will, dann spricht man nämlich nicht darüber, sondern lässt sich auf eine (kostspielige) Reise entführen – und das zeigt dann, dass die Person es ernst meint? Nein, überzeugt mich nicht. Zumal dies in der Geschichte zwei Mal als Mittel genutzt wird.
Fazit
Tolle Landschaftsbeschreibungen und ein spannender Beruf, den Scarlett mit jeder Menge Leidenschaft ausführt. Wenn doch nur dieses total unnötige Liebesdrama nicht gewesen wäre…
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.