[gelesen] Der Totenarzt von Chris Carter

Rezensionsexemplar

©Ullstein
Der Totenarzt
Ein Hunter und Garcia Thriller 13
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Chris Carter
erschienen Mai 2024
432 Seiten
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hier geht’s zum Verlag
Ullstein
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 fesselnd, spannend, brutal

Hinweis: Band 13, Vorwissen ist aber nicht zwingend notwendig, die Geschichte der Ermittler geht zwar über die Bände hinweg weiter, jedoch ist der Fall unabhängig von den vorherigen, so dass man dem Geschehen problemlos folgen kann, sollte man die anderen Bücher nicht kennen.

Für die beiden Detectives Hunter und Garcia wird es wirklich nie langweilig, doch der neue Fall stellt sie erst mal vor einige Rätsel. Ein Unfallopfer landet durch einen Zufall auf dem Autopsietisch von Dr. Hove, der bei der Untersuchung einige Ungereimtheiten auffallen. Der Verstorbene weißt eindeutige Zeichen dafür auf, dass er bereits tot war, bevor sein „Unfalltod“ passiert ist. Hellhörig geworden berichtet die Gerichtsmedizinerin den beiden Ermittlern der UV-Einheit von ihren Entdeckungen. Vieles spricht dafür, dass es nicht das erste Opfer des Killers war. Aber wie will man etwas ermitteln, wenn man gar nicht weiß, welche Verstorbenen noch in die Serie passen könnten und es keine Spuren gibt? Eine ziemliche Herausforderung für Hunter und Garcia, die sich für ihre Recherchen auf ungewöhnliche Wege begeben.

Auch alle anderen Bände der Reihe habe ich bereits gelesen oder gehört und bin doch immer wieder erstaunt, wie es Chris Carter gelingt, ein noch mal anderes Szenario zu erschaffen. Dieses Buch habe ich als sehr unterschiedlich zu den anderen empfunden, was vor allem an der Herangehensweise des Täters und den draus resultierenden Ermittlungsarbeiten liegt. Die Art, wie sie dem Killer auf die Spur kommen, ist ungewöhnlich und mit einer Portion Glück versehen, denn dass die Spuren bei der Autopsie entdeckt werden, war nicht selbstverständlich. Es steckt sehr viel Spannung in der Geschichte und ich fühlte mich von Beginn an direkt in die Handlung gezogen.

Gleich am Anfang bekommt man einen Einblick in die Machenschaften des Täters und wie perfide und grausam er dabei vorgeht, seine Opfer zu quälen. Im Verlauf der Geschichte gibt es dann immer wieder Passagen, in denen man den Killer bei seinem Aktionen begleitet. Stellenweise ist es ziemlich brutal und auch blutig, manchmal auch einfach nur erschreckend und mental quälend für die Opfer. Für sehr zartbesaitete Leser*innen sind die Bücher des Autoren auf jeden Fall nichts. Auch wenn in diesem Buch nicht ständig Blut spritzt und viele der Verletzungen etwas versteckter sind, wird doch die Brutalität und Grausamkeit dahinter immer wieder thematisiert und Stück für Stück aufgedeckt. Der Schreck liegt hier also vielleicht nicht ausschließlich im Aufzeigen der Gewaltanwendung, sondern auch in dem Kopfkino, das entsteht, wenn man liest, welche Verletzungen den Opfern zugefügt wurden.
Die meiste Zeit begleitet man jedoch die ermittelnden Detectives und die Gerichtsmedizinerin bei ihrer Arbeit, so dass sich Stück für Stück die Puzzleteile zusammensetzen, die sich alle sehr mühsam erarbeiten müssen, da es nicht viele Spuren gibt, denen man folgen könnte. Durch die Perspektivwechsel zwischen den Ermittelnden, den potenziellen Opfern und dem Täter entsteht eine schöne Dynamik, die zusätzlich für Spannung sorgt und an einigen Stellen auch das Tempo innerhalb der Geschichte noch mal erhöht.

Das Privatleben von Hunter und Garcia spielt in diesem Band keine so große Rolle, eher einige von ihren Eigenschaften und Fähigkeiten, die für ihren Job nützlich sind und auch bei der Aufklärung des Falls helfen. Ich fand es aber auch nicht schlimm, dass der Fokus nicht so sehr darauf lag. Der Fall war sehr spannend zu verfolgen, da haben andere Einblicke nicht gefehlt. Der Schreibstil ist sehr mitnehmend und fesselnd, immer wieder taucht man in eine unheimliche Atmosphäre ein, die auch mal wieder Gänsehautmomente sorgt. Aber auch die vermeintlich ruhigeren Passagen der Ermittlungsarbeit waren sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet, so dass sich nach und nach dann Zusammenhänge ergeben, die die Detectives näher an den Täter heranführen. Zum Ende hin wird es dann auch noch mal deutlich gefährlicher und turbulenter, ein tolles Finale des Bandes.

Fazit

Wieder ein unglaublich spannender, fesselnder und genial gemachter Thriller aus der Feder von Chris Carter. Aus meiner Sicht gab es keine Längen innerhalb der Geschichte. Es war interessant aufgebaut, Stück für Stück nähert man sich dem Ergebnis und dem turbulenten Finale des Bandes. Durch die Perspektivwechsel hatte das Buch eine tolle Dynamik, die Spannung und das Tempo wurden noch gesteigert und die Passagen, in denen man beim Täter ist, sorgen immer wieder für eine unheimliche Atmosphäre. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für die beiden Detectives der UV-Einheit.

Ich danke dem Verlag und NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.


 

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