[gelesen] Flawed – Wie perfekt willst du sein? von Cecelia Ahern

© FJB
Flawed – Wie perfekt willst du sein?
Flawed #1
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Cecelia Ahern
erschienen im September 2016
480 Seiten
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S. Fischer Verlage

spannender Auftakt

Celestine lebt in einer Welt, in der Perfektion angestrebt wird. Wer sich nicht perfekt verhält, wird bestraft. Je nach Vergehen droht Gefängnis oder die Brandmarkung als Fehlerhafter.
Fehlerhafte Menschen leben nach anderen Regeln, müssen sich an Ausgangssperren halten, dürfen nur bestimmte Lebensmittel konsumieren…
Celestines Leben ist ziemlich perfekt. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie eine Situation miterlebt, in der ihre Logik und ihr Bauchgefühl miteinander streiten und Celestine eine vermeintlich falsche Entscheidung trifft. Nun droht ihr selbst eine Strafe…

Das ganze Gesellschaftsbild ist extrem befremdlich. Nur perfektes Verhalten wird toleriert. Wer einem als fehlerhaft gebrandmarktem Menschen hilft, wird ebenfalls bestraft, wobei nahezu alles als Hilfe ausgelegt werden kann, was die Fehlerhaften zu Aussätzigen macht. Getroffen werden die Entscheidungen über die Fehler anderer von einigen wenigen – Machtmissbrauch inklusive. Die Entscheidungen, wer für was gebrandmarkt wird, wirkt dabei leider ziemlich willkürlich, sodass das ganze Regelsystem insgesamt nicht immer stimmig erscheint.

Celestine glaubt an dieses System. Sie hält ihr Leben für perfekt: Sie hat einen tollen Freund, gute Noten, ihr fehlt es an nichts. Und dann kommt der Tag, an dem in ihrer Nachbarschaft jemand abgeführt wird und sie beginnt zu zweifeln. Bis sie dann in einer für sie unlogischen Situation landet, in der die Regeln für sie nicht funktionieren. Und sie eine folgenschwere Entscheidung trifft.
Anfangs glaubt Celestine noch an Gerechtigkeit. Dann wird sie immer mehr zum Spielball des Systems. Sie legt ihre anfängliche Naivität ab, dreht sich die Welt aber auch, wie sie sie gerade braucht: Am Anfang meidet sie Fehlerhafte und deren Angehörige, aus Angst vor einer Strafe. Sie unterstützt die Regeln. Kaum erfährt sie selbst die Ungerechtigkeit, ist das ganze System scheiße und sie sieht die Gemeinschaft der Fehlerhaften als Freunde.

Nicht nachvollziehbar war für mich ihre Faszination für einen Mitgefangenen. Sie sieht nur seinen Rücken und ist sofort unglaublich beeindruckt. Eigentlich hatte sie ja einen Freund, schwärmt aber von dem „Krieger“ in der Nachbarzelle, den sie nicht vergessen kann.

Die Handlung hat viele schockierende, bewegende und aufregende Momente. Die Spannung nimmt zu, je weiter die Geschichte voranschreitet. Celestine wird immer weiter in ein Netz aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen verstrickt.

Das Ende ist völlig offen, zeigt aber die Richtung auf, die Celestine einschlagen wird.

Fazit

Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich – wie von anderen Büchern der Autorin bekannt. Die Geschichte konnte mich mit spannenden Ereignissen und Wendungen fesseln, auch wenn das ganze Regelsystem in sich nicht immer stimmig wirkt.

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