[gelesen] Sunkissed von Kasie West

Rezensionsexemplar

© Carlsen
Sunkissed

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Kasie West
erschienen April 2023
320 Seiten
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Carlsen
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sommerlich-leichte Jugendliebesgeschichte

Für Avery und ihre Schwester Lauren ist es nichts Neues mit ihrer Familie in den Sommerferien in ein Resort zu fahren. Dieses Mal ist es allerdings nicht am Strand sondern mitten im Wald, in der Nähe von einem See. Ziemlich idyllisch und ziemlich frei von Internet. Für Avery eine mittlere Katastrophe. Nicht unbedingt um den Kontakt zur Außenwelt zu halten, sondern viel mehr weil sie an die ganze Musik, die sie in ihren Playlists gespeichert hat, nicht drankommt.
Dafür ist die Ausstattung des Camps sonst eher luxuriös und lässt nicht viele Wünsche übrig. Die Familien haben ihre eigenen, gut eingerichteten Hütten, es gibt viele Möglichkeiten für Aktivitäten, verschiedene Programmpunkte, an denen man teilnehmen kann und sogar eine Band beim Abendessen. Ebendiese Band weckt Averys Aufmerksamkeit und Neugier. Nicht, weil sie so unglaublich spielen, wenn die Leute vertieft in ihre Mahlzeiten sind, sondern eher wegen dem, was sie bei ihren privaten Bandproben spielen und weil ihr Brooks, eines der Bandmitglieder, ins Auge sticht. Doch dem Personal ist es verboten, sich intensiver auf die Gäste einzulassen. Und trotzdem treffen die beiden immer wieder aufeinander und beschließen, sich gegenseitig auf ihren Wegen zu unterstützen.

„Sunkissed“ ist eine sommerlich-leichte, musikgeprägte Jugendliebesgeschichte, die viel Spaß beim Lesen gemacht hat. Insgesamt eher unaufgeregt, über weite Strecken recht ruhig in der Handlung, aber trotzdem schön zu verfolgen, wie Protagonistin Avery ihren Sommer verlebt, was sie Neues probiert und welche Mauern sie niederreißt bzw. überwindet. Es gibt nicht so viele Überraschungen, die Handlung ist recht gradlinig und vorhersehbar, hier und da mal ein kleines Missverständnis oder Minidrama, ein bisschen Versteckspiel, damit nicht rauskommt, dass Avery und ihre Schwester viel beim Personal abhängen, aber ansonsten viel Fokus auf die Figuren, ihre Gedanken und Gefühle.
Besonders viel erfährt man aufgrund der Ich-Perspektive von Avery. Die Siebzehnjähirge steht kurz vor ihrem letzten Highschool-Jahr, da geht es jetzt nicht nur um Spaß im Resort, sondern auch um Zukunftspläne, die noch mal ein wenig ins Wanken zu geraten scheinen. Durch die detaillierten Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt kann man die Protagonistin ziemlich gut einschätzen und ihre Reaktionen nachvollziehen. Avery steht nicht so gern im Mittelpunkt, sie ist nicht so extrovertiert, wie ihre jüngere Schwester Lauren, insgesamt ruhiger und besonnenen. Sie mag es am liebsten, wenn es keine Konflikte gibt und passt ihr Verhalten oft entsprechend an, um keine unliebsamen Situationen heraufzubeschwören. Aber Avery nimmt auch nicht alles einfach hin, ohne dass es ihr etwas ausmachen würde. Manchmal sind es vielleicht nur kleine Auslöser, die sie verletzen oder nachdenklich machen, meistens konnte ich es aber trotzdem verstehen. Avery macht die Dinge allerdings dann lieber erst mal mit sich aus, als drüber zu reden, was es für andere manchmal schwer macht. Im Laufe des Sommers wird sie aber offener und mutiger, sowohl in dem Punkt, aber auch wenn es darum geht, Komfortzonen zu verlassen, Ängste zu überwinden und neue Dinge auszuprobieren. Brooks und sie haben sich zusammengetan, um neue Erfahrungen zu machen, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Verlieben stand ursprünglich nicht auf dem Plan, das gab es dann gratis obendrauf. Im Verlauf des Buches kann man auch bei dem Camp-Musiker dann hinter die Fassade blicken und einige persönliche Dinge erfahren.
Auch wenn hauptsächlich Avery und Brooks im Fokus der Geschichte stehen, bekommt man auch kleine Informationen zu den anderen Charakteren, es werden neue Freundschaften geschlossen und es gab auch ein paar schöne Schwesternmomente, die mir gut gefallen haben. Der Schreibstil ist mitnehmend, leichtgängig und geprägt von den vielfältigen Emotionen, die ebenso in der Luft liegen wie die Musik, die ein großes Thema ist. Immer wieder gibt es auch schöne Dialoge, in denen die eine oder andere tolle Botschaft mitschwingt. Es war schön zu verfolgen, wie Avery ein wenig aus sich herausgeht, wie sie sich mehr traut, zu den Dingen steht, die sie denkt und will, ohne dass sie dabei von einem Tag auf den anderen eine völlig neue Person wird.

Fazit

Eine süße, sommerliche Liebesgeschichte, die mir von der Dynamik und dem Aufbau gut gefallen hat. Auch wenn die Geschichte eher ruhig und unaufgeregt daherkommt, fühlte ich mich gut mitgenommen und habe mich in dem idyllischen Setting im Camp wohlgefühlt. Eine große Portion Musik, ein bisschen Mut, eine Spur Neuanfang, ein wenig Herausforderung, eine Prise Ängste überwinden, gepaart mit einer Ladung Freundschaft, Zusammenhalt, Schwesternpower und ganz viel Gefühl.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

8 Gedanken zu „[gelesen] Sunkissed von Kasie West“

  1. Hallo liebe Dana,
    das klingt nach der perfekten Sommergeschichte. Ich finde gerade im Hochsommer kann es auch gerne mal eine locker-leichte Lektüre sein. Die von dir aufgezählten Themen passen da perfekt.
    Mir gefällt es, dass hier auch Musik eine Rolle spielt. Eine sehr schöne Vorstellung eines Buches, das ich bislang noch gar nicht im Blick hatte.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      eigentlich könntest du das vielleicht sogar von der Verlagsvorschau aus dem letzten Herbst kennen 😉 Wobei ich nicht genau weiß, ob du da beim Jugendbuch mit dabei gewesen bist. Mir ist es vor allem auch deswegen ins Auge gesprungen, weil ich damals „P.S. Ich mag dich“ von der Autorin gern mochte. Das Buch hier hat auf jeden Fall auch wieder viel Spaß gemacht, man sollte nur eben jetzt nicht die mega überraschenden Wendungen erwarten. Ich sehe es aber ähnlich, wie du, man kann auch einfach mal auf etwas leichtere Lektüre zurückgreifen und sich einfach nur nett unterhalten und mitnehmen lassen. 🙂
      Liebe Grüße,
      Dana

      1. Huhu Dana,
        ich bin mir gerade auch nicht so ganz sicher, ob ich da beim Jugendprogramm bei war. Ich glaube schon. Aber das Buch sagte mir dennoch gerade nichts. Vielleicht ist es auch nicht hängen geblieben. Was schade wäre. P.S. Ich mag dich habe ich ja noch nicht gelesen. Aber ich habe nur Gutes darüber gehört und schon stark damit geliebäugelt.

        Ich verstehe, dass du dieses Buch dann sogar noch aus weiteren Aspekten heraus stark im Blick hattest. Wenn man weiß, dass es eben nicht so viele spannende oder/und überraschende Wendungen gibt, finde ich, ist das okay. Dann kann man das Buch in der entsprechenden Laune lesen. Und wie bereits gesagt: Im Sommer kann es auch gerne mal etwas leichtere Lektüre sein :o)

        Ganz liebe Grüße
        Tanja :o)

        1. Hallo Tanja,
          wenn man innerhalb von einer Stunde da 30-40 Bücher präsentiert bekommt, kann man sich auch unmöglich alle merken 😉 Da hat dann jeder sehr individuelle Punkte, warum einem das eine oder andere Buch mehr ins Auge sticht oder eben auch nicht. 😉 Und man kann eben dann auch nicht alle lesen wollen, selbst wenn sie im ersten Moment nicht schlecht klangen. Man verliert die dann eben wieder aus dem Blick und aus dem Kopf und über das eine oder andere stolpert man dann eben noch mal, über andere nicht. 😀
          Ich merke mir auch nicht alles, was ich so bei euch in den Neuerscheinungsposts sehe – zum Glück 😉
          Liebe grüße,
          Dana

  2. Hallo Dana

    Ich glaube, von der Autorin habe ich vor Jahren auch mal ein Buch gelesen, das ich dann abgebrochen hatte, seither habe ich mich nicht mehr an die Autorin gewagt. Aber vermutlich ist das Genre auch einfach nichts für mich.
    Das Cover des Buches sieht sehr ansprechend aus – schön, dass dich auch der Inhalt überzeugen konnte. Ich kann gut nachvollziehen, dass sich die Geschichte als tolle Sommerlektüre eignet.

    Liebe Grüsse
    Mel

    1. Hallo Mel,
      wenn ich von jemandem schon mal ein Buch gelesen habe, dass mir gar nicht zugesagt hat, oder das ich dann sogar abgebrochen habe, dann würde ich auch nicht unbedingt wieder zu demjenigen greifen. Dafür ist die Auswahl, die der Buchmarkt einem bietet dann doch einfach zu groß.
      Ich habe von ihr „P.S. Ich mag dich“ gelesen und mochte das Buch damals gern. Aber es ist eben totale Geschmackssache und das Genre ist auch wirklich nicht für jeden was – so wie es ja mit jedem Genre ist. 🙂 Und dann liest man eben einfach lieber anderes, was einen dann mehr anspricht.
      Liebe Grüße,
      Dana

  3. Hallo liebe Dana,

    ich habe jetzt nur schnell dein Fazit durchgelesen, da ich das Buch gerade lese. Mir ist das Buch auch wegen der Autorin ins Auge gesprungen, denn P.S. Ich liebe dich mochte ich richtig gerne. So freue ich mich auf ihr neues Buch und was du so schreibst, kann ich bisher untersützen 🙂

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      dann bin ich gespannt, wie dein Fazit zum Buch ausfallen wird 😉 Ich werde auf jeden Fall mal bei dir vorbeischauen. Es klang ja erst mal so, als würde es dir auch ganz gut gefallen 🙂 Ich lese Rezensionen zu Büchern, die ich aktuell lese, meistens auch nicht komplett 😉 bevor man sich dann doch spoilert. ^^
      Liebe Grüße,
      Dana

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