[gelesen] Erfindungen von Clive Gifford

Rezensionsexemplar

© Carlsen
Erfindungen

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Clive Gifford, Yiffy Gu (Illustration)
erschienen November 2022
ab 8 Jahren
112 Seiten
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Carlsen
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schöner Querschnitt durch die Erfindungen der Jahrtausende

Vom Rad bis zum 3-D Drucker – 100 Ideen, die die Welt veränderten
Dass Karl von Drais, das erste Fahrrad erfand, weißt du vielleicht – aber wer erfand das Trampolin, den Post-it-Zettel, den Kran oder den Barcode?

Es gibt so viele Dinge, die wir Menschen im Laufe der Zeit erfunden haben und die wir alle tagtäglich nutzen, ohne uns über ihre Entstehung Gedanken zu machen. In diesem Buch werden dir die 100 erstaunlichsten Erfindungen vorgestellt und das in nur je 100 Wörtern!

Jede Erfindung hat ihre eigene Geschichte, doch was alle Erfinderinnen und Erfinder eint, ist Neugier. Also sei neugierig, denn wer weiß – vielleicht erfindest auch du schon bald auch etwas Weltbewegendes!

Aufbau des Buches:
Zu Beginn des Buches gibt es ein Inhaltsverzeichnis, in dem man sehen kann, welche Erfindungen einen erwarten. Eine gute Orientierungshilfe, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Nach einer kurzen Einleitung geht es dann auch direkt los mit den Erfindungen.
Ganz am Ende des Buches gibt es eine Zeitleiste, in der man sehen kann, über welche Zeitspanne sich die abgebildeten Erfindungen erstrecken, angefangen 5500 vor Christus bis in die 2010er Jahre. Ein kleines Glossar liefert noch mal ein paar Worterklärungen. Es ist nur schade, dass die Worte im Text nicht gekennzeichnet sind, so dass man nicht weiß, zu welchen Begriffen es kurze Erläuterungen gibt.
Auf jeder Seite gibt es eine neue Erfindung, die das Leben der Menschen verändert hat. Bei manchen hat es länger gedauert, bis sie erfolgreich wurden, bei anderen ging es schneller. Die Erfindungen nicht nicht chronologisch sortiert, zu welchen Zeiten die Dinge erfunden, durchdacht und auf den Markt gebracht wurden, wird jeweils im Text beschrieben. Es sind Sachen dabei, die schon weit vor Christus erdacht und erschaffen wurden, bei anderen Erfindungen sind es erst ein paar Jahrzehnte. So entsteht im Buch eine gute Mischung an Entdeckungen, die unseren Alltag auf die eine oder andere Weise verändert haben. Manche Erfindungen bauen aufeinander auf. Es musste erst das eine entdeckt und funktionsfähig gemacht werden, damit es weiterentwickelt und in weitere Entstehungsprozesse zu nützlichen Dingen eingebunden werden konnte.
Teilweise sind die Erfindungen so arrangiert, dass die beiden Seiten, die man sehen kann, im direkten Zusammenhang zueinander stehen. Zum Beispiel ist das beim Thema Zeitmessung und Pendel so. So kann man zunächst lesen, wie man sich in früheren Jahrhunderten beholfen hat, um die Zeit einschätzen zu können – zum Beispiel mit Schattenstäben und dem Schmelzen von Kerzenwachs- und wie sich das dann weiterentwickelt hat. Auf der nächsten Seite erfährt man dann, seit wann es Pendeluhren gibt und dass damit die Zeitmessung viel genauer gemacht werden konnte.

Gestaltung der Buchseiten:
Auf jeder Seite gibt es eine große Illustration, die die Erfindung zeigt. Einige davon sind in Benutzung, andere werden durch Verwendungsmöglichkeiten charakterisiert oder beim Entstehungsprozess gezeigt. Die Bilder sind sehr farbenfroh und vom Aufbau eher einfach gehalten. Man verliert sich nicht in Details, bekommt aber einen Eindruck von der Erfindung. Unterhalb der Illustration steht zunächst der Name der Erfindung etwas größer als der Rest des Textes, mit einer gepunkteten Linie unterstrichen und fettgedruckt. Damit hat man eine gute optische Abgrenzung und kann direkt erfassen, worum es geht. Die Erklärungstexte zu den Erfindungen sind kurz gehalten. Den Großteil der Buchseite, die etwas größer ist als DIN A4, nimmt die Illustration ein.

Meinung:
Die Idee des Buches gefällt mir richtig gut. Sicher gibt es noch weit mehr als die gezeigten Erfindungen, aber ich fand, es ist ein guter Querschnitt durch die Jahrtausende und was sich alles so verändert hat. Viele Entdeckungen waren bahnbrechend und haben zahlreiche weitere Veränderungen nach sich gezogen. Andere Erfindungen mögen etwas kleiner gewesen sein, sind aber dennoch nicht weniger nützlich. Von der Struktur hätte ich es vielleicht schöner gefunden, wenn man etwas chronologischer vorgegangen wäre, dann hätte es noch mehr einen zeitgeschichtlichen Zusammenhang gegeben. So konnte man allerdings immer wieder Erfindungen gegenüberstellen, die im Zusammenhang miteinander stehen bzw. die sich bedingen oder eine Weiterentwicklung sind. Dadurch bekommt man einen guten Überblick, wie sich Erfindungen, die schon Jahrhunderte zuvor sehr wichtig gewesen sind, später dann noch mal gewandelt haben – auch aufgrund von anderen Entdeckungen und neuen technischen Möglichkeiten. Auch sehr moderne Erfindungen wie das Internet und Smartphones sind mit dabei. Junge Lesende können sich vermutlich kaum vorstellen, dass das Entwicklungen sind, die noch gar nicht so lange her sind und man früher ohne all das auskommen musste.
Die Bilder sind einfach gehalten aber anschaulich und sprechen sicher auch jüngere Kinder schon an. Die Texte sind informativ, geben einen kleinen Überblick über die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Erfindung und die beteiligten Personen. Die Wortwahl ist einfach gehalten, soweit das eben geht. Durch die Fachbegriffe, die nötig sind um das eine oder andere zu erklären, werden einige Inhalte eben doch eher schwierig. Besonders was die Erläuterungen rund um technische und chemische Dinge angeht, wird es schnell komplizierter die Zusammenhänge zu erfassen. Deswegen denke ich, nicht alle der Erklärungen sind wirklich schon für Achtjährige verständlich, einige Passagen werden eher für etwas ältere Lesende sein. Auf einigen Seiten hätten vielleicht Beschriftungen an den Bildern helfen können, Dinge leichter verständlich zu machen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] Erfindungen von Clive Gifford“

  1. Hi Dana!

    Sowas finde ich ja immer total spannend! Ich muss zugeben dass ich da echt immer überfragt bin und ich im „Allgemeinwissen“ ein absoluter Noob bin 😀 Ich hätte jetzt auch nicht gewusst wer das Fahrrad erfunden hat ^^
    Als Kind hätte mich das sicher total interessiert und ich hätte mich da gerne durchgeblättert. Aber ich finde es etwas schade, genau wie du, dass die Erfindungen nicht chronologisch aufgeteilt wurden. Das hätte ich auch etwas besser gefunden, auch wenn man es am Ende eine Zeitleiste gibt.

    Grade für mich mit so einfachen (eher kindgerechten) Texten wäre das tatsächlich mal was 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Alex,
      ich kann mit dir mitfühlen, ich wusste bei vielen Sachen auch nicht wer es erfunden hat oder wie lange es schon her ist, wie oft es noch mal weiterentwickelt wurde usw usw. Daher fand ich das für mich, als nicht mehr Kind, auch interessant und kann mir auch gut vorstellen, dass es für Kinder spannend ist, da etwas mehr Einblicke zu bekommen. Ab welchem Alter das dann wirklich alles passt, ist sicher noch mal individuell. Und ob es die dann stört, dass es nicht chronologisch ist… da bin ich mir gar nicht so sicher. Die Gegenüberstellung von den Erfindungen, die sich beeinflussen bzw. die Weiterentwicklungen sind, hatte ja durchaus auch was und man sieht sofort, was aus den Anfängen geworden ist. Das würde natürlich verloren gehen, wenn man es chronologisch macht.
      Liebe Grüße
      Dana

  2. Hallo Dana,
    ich finde die Thematik bei diesem Buch extrem spannend. So viele Dinge haben sich in den Alltag integriert und ich könnte mir vorstellen, dass es sehr interessant zu lesen ist, auf welche Umwege sie überhaupt zu dem geworden sind, was sie heute sind.
    Bei der Erwähnung von Post-Its dachte ich auch gerade: Eigentlich ist es so eine simple Idee und vermutlich hat man Anfangs, als das erste Post-It auf den Markt kam auch gedacht: So ein Müll. Wer braucht das?! Heute sind sie kaum noch wegzudenken. Ich nutzte sie auch ständig. Insbesondere auf Arbeit.

    Eine sehr schöne Buchvorstellung von dir, die gewiss auch älteren Lesern gefallen wird.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,
      das stimmt, es gibt so viele nützliche und tolle Erfindungen und die allermeisten nehmen wir einfach als selbstverständlich hin, ohne uns Gedanken darüber zu machen, wie es dazu kam. Bei den neusten Entwicklungen rund um Smartphones und Co ist man dann ja noch etwas „involvierter“, weil man die Zeit ohne kennt 😉 Wer da wann, was, wie und warum erfunden hat, speichere ich allerdings auch nicht ab 😀
      Es ist auf jeden Fall ein Buch, das man öfter durchblättern kann, um sich hier und da noch kleine Details und Namen zu merken 😉
      Liebe Grüße
      DAna

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