[gelesen] Tokyo Ever After – Prinzessin auf Probe von Emiko Jean

Rezensionsexemplar

© dtv
Prinzessin auf Probe
Tokyo ever after 1
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Emiko Jean
erschienen im Juli 2022
384 Seiten
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dtv

Keine großen Überraschungen

18 Jahre lang hielt Izzy ihren Vater für eine zufällige, einmalige Partybekanntschaft ihrer Mutter. Dementsprechend groß ist der Schock, als sie die Wahrheit erfährt: Ihr Vater ist der Sohn des aktuellen japanischen Kaisers.
Auch ihr Vater wusste nichts von Izzys Existenz. Nun lädt er die junge Frau nach Japan ein. Allerdings ist der Alltag als Kronprinzessin viel komplizierter, als Izzy es sich vorgestellt hatte…

Der Klappentext klang ganz süß und letztlich lässt sich dies auch über die Handlung sagen. Die Geschichte verläuft ziemlich genau so, wie man sich eine Plötzlich-Prinzessin-Story im Japan-Setting vorstellt.
Izzy lässt kein Schlamassel aus. Aber nicht nur die übertriebene Menge an Besteck oder die Kleidungsvorschriften bereiten ihr Schwierigkeiten, sondern vor allem die kulturellen Unterschiede und die japanischen Umgangsformen, mit denen die gebürtige Amerikanerin nicht vertraut ist, sorgen für unangenehme Situationen -manches zum Schmunzeln, anderes zum Mitleiden.
Auch die Lovestory ist von diesen Themen geprägt. Aber nicht nur die Standesunterschiede und die öffentlichen Benimmregeln machen Izzy diesbezüglich Kopfzerbrechen – auch die Presse mischt stetig mit und sorgt für zusätzliche Aufregung.

Izzy ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Sie gibt Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Die Perspektive ermöglicht es, ihre Entwicklung zu verfolgen: In ihrer Heimat fiel sie wegen ihres Aussehens auf. In Japan wegen ihres amerikanischen Benehmens. Izzy macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Sie will herausfinden, wer sie ist und muss sich entscheiden, wer sie sein will. Dabei spielt die Annähung zu ihrem „neuen Vater“ ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Position, die sie plötzlich innehat.

Die Geschichte liest sich recht zügig, der Schreibstil ist locker und anschaulich. Große Höhepunkte bleiben allerdings ebenso aus wie große Überraschungen.

Für mich wäre das Ende ok gewesen, um als Einzelband bestehen zu bleiben. Allerdings geht das ‚Abenteuer Tokyo’ noch weiter.

Fazit

‚Plötzlich Prinzessin’ im Kulturenkonflikt. Izzy muss sich nicht nur an all die Vorschriften am Kaiserhof gewöhnen, sondern bekommt vor allem die für sie ungewohnten öffentlichen Benimmregeln immer wieder vorgehalten. Ich habe die Entwicklung der jungen Frau gern verfolgt. Auch die Liebesgeschichte ist ganz süß. Allerdings verläuft die Geschichte sehr vorhersebar.

3,75

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

5 Gedanken zu „[gelesen] Tokyo Ever After – Prinzessin auf Probe von Emiko Jean“

  1. Hallo Anja,

    bei dem Buch hatte ich mir die Leseprobe durchgelesen, da ich es prinzpiell auch ganz interessant fand. Aber die Leseprobe hat mich auch schon nicht wirklich überzeugt und so klingt auch deine Rezension. Ganz nett, aber gelesen haben muss man es nicht unbedingt. Find ich gut, dann hab ich für mich richtig entschieden 😀

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

    1. Hallo Steffi,
      deine Zusammenfassung „Ganz nett, aber gelesen haben muss man es nicht unbedingt.“ trifft es letztlich irgendwie. Ich fand es nicht schlecht, aber es ist kein Buch, das nachhaltiv im Gedächtnis bleiben wird.
      Viele Grüße
      Anja

  2. Hallo liebe Anja,
    ich glaube, ich kann das Buch mit Hilfe deiner Rezension gut einordnen. Aktuell ist mir nicht nach so einer Art von Geschichte. Ich denke aber, dass es als lockerleichte Lektüre für zwischendurch gut funktionieren kann und gerade jüngere Leser/innen werden hier, so möchte ich mal mutmaßen, gut unterhalten. Welches Mädchen hat sich nicht schon mal vorgestellt eine Prinzessin zu sein?! :o) Und dieses Thema bietet natürlich, wie du auch schon so schön aufführst, eine Menge Potential für Konflikte (Etikette, Intrigen, die Presse, eine kleine Liebesgeschichte … und hier sogar auch noch das Problem mit der Sprache…).

    Den Kritikpunkt Einzelband vs. Reihe, kann ich gut verstehen. Ich heiße es auch willkommen, wenn nicht aus jeder Geschichte gleich eine Reihe gemacht wird. Zumal ich auch schon einige Reihen habe, die ich noch beenden muss/müsste. Eine längere Pause führt nicht selten dazu, dass der Einstieg nach der Wartezeit schwerfällt.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,

      oooh ja, wie viele angefangene Reihen ich im Regal habe, weil ich erstmal die Vorgänger auffrischen müsste…
      Ich denke aber nicht, dass sich das Problem hier ergeben würde, weil es nicht allzu viele lose Fäden gibt, die man wirklich im Kopf behalten muss. Keine komplexe Welt und irgendwelche Lügengeflechte.
      Und ich bin durchaus gespannt, was Izzy noch alles erleben wird.

      Lieben Gruß
      Anja

  3. Hallo liebe Anja,

    vielen Dank für deine tolle Buchvorstellung. Die Geschichte spricht mich ja schon irgendwie an, aber ich muss sie jetzt nicht sofort lesen. Klingt so nach einem Urlaubsbuch, was man auch mal beiseite legen kann 😀

    Liebe Grüße
    Jenny

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