[gelesen] Eliza Moore 1. Flüsternde Schatten von Valentina Fast

Rezensionsexemplar

©One (Bastei Lübbe)
Eliza Moore. Flüsternde Schatten

Eliza Moore 1
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Valentina Fast
erschienen März 2022
400 Seiten
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One (Bastei Lübbe)
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interessanter Auftakt, viele offene Fragen, kleine Kritikpunkte

Auch wenn die allermeisten Mitglieder aus Elizas Familie Teil der Liga sind, möchte die Achtzehnjährige mit der Organisation und dem Portal zur Seelenwelt nichts zu tun haben. Die Schülerin will sich auf ihren Abschluss und die Zukunft danach konzentrieren und dabei vergessen, welchen Schmerz sie aus ihrer Sicht durch die Liga in der Vergangenheit erlangt hat. Doch dann kommt alles ganz anders. Als Eliza eines Abends auf dem Nachhauseweg von einer dunklen Gestalt angegriffen wird, ist sie froh über die Hilfe, die sie bekommt – selbst wenn diese nach von der Liga stammt. Als sich dann auch noch ihre Situation komplett auf den Kopf stellt und ihr eine wichtige Position innerhalb der Liga zusteht, muss Eliza erneut überdenken, ob sie sich fernhalten oder doch ein Teil von all dem werden will, vor dem sie sich sonst immer verschlossen hat. Kann sie die Aussicht auf einen Seelenpartner locken? Kann es das überhaupt geben? Und was erwartet die junge Frau noch alles innerhalb der Liga, sollte sie sich darauf einlassen? Eine spannende Zeit mit vielen Änderungen steht Eliza bevor….

Protagonistin und Ich-Erzählerin Eliza ist eine starke, manchmal etwas aufmüpfige, wild entschlossene und zielstrebige Person. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, steht sie dafür ein und ist bereit, Opfer dafür zu bringen. Mit ausreichenden Erklärungen und stimmigen Argumenten ist sie aber auch bereit, sich von ihren ersten Überzeugungen abbringen zu lassen, wenn sich die Neuerungen für sie richtig anfühlen. Eliza ist nicht auf den Mund gefallen und lässt auch Gedanken abseits der üblichen Schubladen zu. Im Laufe des Buches muss sie einiges lernen und erfahren, was sie teilweise stärkt, teilweise aber auch ganz schön aus der Bahn wirft und verunsichert. Immer wieder ändert sich die Lage für die Schülerin und sie muss neu sortieren, wie sie damit umgehen will und wem sie noch vertrauen kann. Keine einfache Situation und die Herausforderungen, denen sie sich stellen muss, sind immer wieder anders. Hinzukommt, dass sie sich bisher immer gegen die Liga gestellt hat und daher vieles nicht kennt, was für die Mitglieder ganz normal ist. Das gibt dem Leser die Möglichkeit, mit Eliza zu erfahren, wie das alles so abläuft, wie die Liga organisiert ist, was sie kann und macht. Stück für Stück ergibt sich so dann ein klareres Bild zu den Strukturen und auch der magischen Komponente. Zunächst empfand ich einige der Aspekte und Beschreibungen als ziemlich undurchsichtig und nicht so recht greifbar. Ich hatte zwar eine ganz grobe Vorstellung, aber es war nicht ganz leicht in diese Welt einzutauchen. Das ist im Verlauf des Buches dann besser geworden und vieles fügte sich etwas schlüssiger zusammen, auch weil man einfach mehr Einblicke in die ganzen Gegebenheiten bekommen hat.
Eliza ist eine interessante Protagonistin, die viele Facetten hat, die mir gut gefallen haben, besonders zum Ende des Buches empfand ich ihre Entscheidung jedoch als Gegensatz zu dem, wofür sie den Rest des Buches einstand und was sie den anderen versucht hat, klar zu machen. Genauer geht das ohne Spoiler gerade nicht. Das ist für mich ein großer Kritikpunkt an ihr als Figur und auch dem Verlauf der Geschichte an sich. Auch zwischendurch gab es Momente, in denen ich sie als etwas „drüber“ empfand, zum einen was die Intensität ihrer Reaktionen und Handlung anging, als auch was das Tempo des „Vergebens“ nach einem großen Verrat betraf. Das ist alles aber natürlich Geschmackssache.
Neben Eliza spielen auch andere Charaktere eine wichtige Rolle, allen voran Logan, Conor und Ruby. Darüberhinaus gibt es aber noch weitere Figuren, die mal mehr mal weniger intensiv in das Geschehen eingreifen, die im Laufe des Buches ihr wahres Gesicht zeigen oder einfach nur neue Fragen aufwerfen. Insgesamt hat mir die Konstellation und Zusammenstellung gefallen, da die Charaktere unterschiedliche Seiten mitbringen, so dass es sowohl zu Reibereien als auch Neckereien, innigen Freundschaften, Vertrauen und Misstrauen kommt. Allgemein spielt die Gefühlskomponente neben den magischen Aspekten eine große Rolle und das auf sehr unterschiedliche Weise.

Besonders faszinierend und ansprechend fand ich die übernatürlichen Elemente, in die Eliza erst hereinwachsen muss. Auch wenn sich mir zunächst nicht alles erschloss und auch am Ende in diesem Bereich der Handlung noch einige Fragen offen sind, war es interessant zu sehen, wie die Rúnda funktioniert, was da möglich ist und was es mit den Schattenwesen und dem Seelenportal auf sich hat. Als zentrales Thema im Auftakt der Reihe werden die Informationen und Hinweise dazu nach und nach vertieft und es war spannend das zu verfolgen. Hier entstanden zwischendurch auch turbulente Momente, in denen die Gefahr durch die dunkle Seite gut greifbar wurde. Ich mochte auch die Art, wie die Seelenebene beschrieben wurde, mit der Zeit hat sich da bei mir ein ziemlich gutes Kopfkino eingestellt.

Die Geschichte hat sich flüssig und zügig lesen lassen, trotz der zahlreichen Fragen, die offen geblieben sind. Durch die Perspektivwahl war man nah bei der Protagonistin und konnte detailliert miterleben, wie sich ihr Leben auf den Kopf stellt und sich auf ihre Gefühlswelt immer wieder verändert. Sie muss sich entwickeln, neue Herausforderungen annehmen, was ihr manchmal recht gut und manchmal nicht so gut gelingt. Durch ihre teilweise recht aufmüpfige Art und ihr geradeheraus sagen was ihr auf der Seele brennt, entstehen auch immer mal Momente zum Schmunzeln, weil ihr Gegenüber nicht unbedingt mit ihrer Direktheit rechnet. Manchmal war das aber auch fast etwas viel, vorallem ihr offensives Flirten wirkte manchmal schon fast wie ein aufdrängen, was ich schade fand, weil sie und die Geschichte das nicht nötig hätten. Viele der Gespräche waren aber sehr dynamisch und schön zu verfolgen. Am Ende des Buches gibt es zwar einen kleinen Cliffhanger, für mich waren die Entwicklungen dort allerdings nicht wirklich zufriedenstellend und das liegt nicht an dem, was offenbleibt. Gespannt bin ich trotzdem auf die Fortsetzung und hoffe, es gibt da noch mal turbulente und erklärende Handlungselemente.

Fazit

Insgesamt ein guter und interessanter Auftakt, der Einblicke in die Liga, die Seelenwelt und die Bedrohung durch die Schattenwesen gibt und gleichzeitig sehr viele Fragen in meinem Kopf hat entstehen lassen, auf die es hoffentlich in der Fortsetzung dann eine Antwort geben wird. Intrigen, Lügen und Geheimnisse sorgen dafür, dass sich die Situation immer wieder ändert und Eliza sich neu orientieren muss. Am Ende kann man sich bei einigen Charakteren immernoch nicht ganz sicher sein, ob man ihre Absichten wirklich durchschaut hat, was weitere Spannung für die Fortsetzung verspricht. Auch wenn ich viele Facetten der Handlung mochte, hat mich das Ende leider nicht sehr zufrieden gestimmt und zwischendurch gab es auch hier und da Kritikpunkte. Trotzdem hat sich das Buch gut und flüssig lesen lassen.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Eliza Moore 1. Flüsternde Schatten von Valentina Fast“

  1. Liebe Dana,

    ich habe Eliza auch schon gelesen und kann mir vorstellen, was du meinst. Denn ich glaube mich hat dasselbe gestört wie dich 🙂 Ich mochte das Setting und die magische Welt auch sehr und bin jetzt sehr gespannt, wie der zweite Teil wird, denn das Ende ist schon so, dass sich die Geschichte noch in verschiedene Richtungen entwickelt.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      wenn ich mich nicht täusche, haben wir es zusammen in der Leserunde gelesen 😉 Da bekommt man ja noch mal mehr Einblicke, wie es rundrum so ankommt und wen was stört usw. ^^ Ich bin auf jeden Fall auch gespannt, wie es weitergeht, die Geschichte hat schon Potenzial, vor allem eben auch wegen dem Setting und den offenen Fragen, die neugierig machen 😉
      Liebe Grüße
      Dana

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