[gehört] Die Totenbändiger 13. Das Manifest von Nadine Erdmann

©Lausch medien
Das Manifest

Die Totenbändiger 13, Staffel 2
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Autorin: Nadine Erdmann
Hörbuch erschienen Dezember 2021
Sprecher: Günter Merlau
(eBook erschienen Februar 2021)
259 Minuten, ungekürzte Lesung
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hier geht’s zur Autorin und dem Hörbuchverlag
Nadine Erdmann
Lausch medien
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ereignisreicher, spannender und gleichzeitig auch gefühlvoller Band

Achtung: dreizehnter Band! Vorwissen zum Hören des Hörbuches unbedingt erforderlich. Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die anderen Bände enthalten.

Der Besuch in Newfiel war für alle ein kleiner Kraftakt. Auch wenn die Erwartungen und Befürchtungen der Hunts nicht exakt so eingetroffen sind, gibt es einiges zu verarbeiten. Doch damit sind die Ereignisse des Wochenendes noch nicht vorbei. Die Familie bekommen die Möglichkeit mehr über den geminus obscurus zu erfahren und so gruselig die Vorstellung auch ist, welche irren Gedanken hinter den Experimenten stecken, so sind sie auch neugierig und erhoffen sich neue Erkenntnisse, die auch für Cam wichtig sein könnten. Und als wäre das noch nicht genug zu verdauen, zu durchdenken und zu sortieren, gibt es gleich noch das nächste Chaos obendrauf, denn ihre Widersacher fühlen sich ziemlich auf den Schlips getreten.

Obwohl ich den Inhalt der Bücher durch das Lesen der eBooks ja schon kenne, bin ich bei jedem Hören der Bände wieder begeistert. Es macht total Spaß die Geschichte noch mal zu hören, wieder in die Handlung einzutauchen, noch mal neue kleine Details zu entdecken und Verbindungen zu den aktuellen Geschehnissen in der Reihe herzustellen und damit direkt zu sehen, wie enorm sich die Figuren entwickelt haben und wie viel inzwischen passiert ist.
Die Hörbuchumsetzung war für mich wieder richtig gelungen. Ich mag die Stimme und Umsetzung von Sprecher Günter Merlau sehr. Er liest sehr intensiv und atmosphärisch, er fängt die unterschiedlichen Nuancen der Handlung gut ein und transportiert damit sowohl die unterschiedlichen Emotionen als auch die spannungsgeladenen Passagen richtig gut. Beim Hören der Bücher kann ich mit den Figuren mitfühlen, mich mit ihnen freuen und leiden, bangen und hoffen und gleichzeitig kann man die Figurenentwicklung sehr gut mitverfolgen, da die Veränderungen und Weiterentwicklungen der Charaktere auch in der Hörbuchumsetzung spürbar sind. Durch die facettenreichen Anpassungen kann man alle Figuren gut voneinander unterscheiden, das macht die Dialoge zusätzlich lebendig. Es ist jedes Mal faszinierend wie viel Persönlichkeit in jedem einzelnen Charaktere mitschwingt und wie stimmungsvoll die gesamte Handlung gelesen wird. Obwohl ich die Geschichte an sich ja kenne, freue ich mich auf jede Veröffentlichung der Hörbücher.

Nun noch mal etwas detaillierter zu dem Band selbst:
In jedem Band der Serie passiert etwas Neues. Die ohnehin schon komplexe Handlung gewinnt weiter an Komplexität, weitere Puzzleteile fallen an ihren Platz und lassen das Gesamtbild Stück für Stück deutlicher erscheinen. Und trotz all der Baustellen und Schwierigkeiten schafft es Autorin Nadine Erdmann immer wieder Raum für die Gefühle der Charaktere zu schaffen, so dass man ihre Entwicklung weiter verfolgen kann und die Figuren noch mehr Tiefe bekommen.

Wie der Titel des Bandes bereits verrät, geht es, unter anderem, um das Manifest von dem in der zweiten Staffel schon häufiger die Rede war. Dass die Ansichten von Kenwick nicht besonders menschenfreundlich waren, ist keine große Überraschung. Mehr darüber zu erfahren, was er mit den Ritualen bezweckt hat und was er dabei für Beobachtungen gemacht hat, war gleichermaßen interessant, wie abartig/erschreckend. Es ist ein guter Einblick, der zugleich bekannte und neue Informationen miteinander vereint, ohne dabei zu ausschweifend zu werden.
Viel Zeit bleibt den Hunts jedoch nicht den Inhalt des Schriftstückes zu verarbeiten, denn schon steht das nächste Chaos an und es wird wieder turbulent. Ich mag die Passagen, in denen die Totenbändiger Geister bändigen sehr gern. Obwohl man schon öfter dabei war, ist jede Situation wieder anders und spannend. Die Biester sind unterschiedlich zäh und heimtückisch, die einen recht leicht einzuschätzen und zu beseitigen, andere sind schwierigere Gegner. Auch die Stimmung in dieser Situation war richtig gut dargestellt und wurde durch die tolle sprachliche Umsetzung des Hörbuchs noch unterstützt. Die Anspannung wird greifbar, gleichzeitig aber auch der Zusammenhalt der Figuren, ihre feste Entschlossenheit die Lage in den Griff zu bekommen und ihr routiniertes Vorgehen, obwohl es einigen der Charaktere durchaus zustehen würde, keinen kühlen Kopf zu bewahren. Für die Protagonisten ist es eben nicht einfach nur „Geisterbändigen“, es geht in diesem Buch bei ihrem Einsatz um so viel mehr.

Ebenso wie die actionreichen Passagen mag ich aber auch die gefühlvollen Momente, die ebenfalls wieder vorkamen. Für die Charaktere sind ihre persönlichen Verbindungen auf unterschiedliche Weise sehr wichtig. Sie stützen sich, stehen füreinander ein, hören einander zu, treten sich aber auch mal gegenseitig in den Hintern, wenn es nötig ist. Die Figuren stecken so voller Mitgefühl und Liebe (geschwisterlich, familiär, aber auch auf Beziehungsebene), ihr Zusammenhalt und ihr blindes Vertrauen ist jedes Mal wieder faszinierend und absolut ergreifend. Besonders gut gefällt mir, dass die Charaktere auf Augenhöhe miteinander agieren und kommunizieren, selbst wenn sie mal streiten oder jemand aus der Haut fährt. Niemand von ihnen ist perfekt und sie dürfen ihre Ecken und Kanten auch ausleben, aber dabei hat man nie das Gefühl, das einer von ihnen eine „niedere“ Position einnimmt und seine Meinung nicht vertreten dürfte. Ihre Gefühlsexplosionen haben Gründe und selbst wenn die vielleicht nicht immer bei allen sofort auf der Hand liegen, blickt man irgendwann hinter ihre Mauern, so dass ihre Reaktionen und Gedanken nachvollziehbar werden.
Einige der Charaktere zeigen Facetten, die bisher nicht so häufig zum Tragen gekommen sind, was zum einen deutlich macht, wie angespannt die Lage in einigen Punkten ist und wie wichtig sie einander andererseits sind. All die Dinge, die in den letzten Wochen passiert sind, gehen nicht spurlos an ihnen vorbei und lösen nun unterschiedliche Reaktionen aus. So leid es einem für die liebgewonnenen Figuren tut, so schön war es doch gleichzeitig das zu sehen. Es macht die Entwicklungen authentisch und noch nachvollziehbarer.
Ein wenig Genugtuung bringt es, dass auch bei den „Bösen“ läuft nicht immer alles nach Plan verläuft. Auch bei den Gegenspielern gibt es Entwicklungen, die sie sich anders vorgestellt hatten und die zu Änderungen in ihren Vorhaben führen könnten. Es kann ja auch nicht immer nur für die Hunts und deren Freunde schwierig sein.

Fazit

Wieder ein richtig toller, ereignisreicher, spannender und gleichzeitig auch gefühlvoller Band, der mir von Anfang bis Ende gut gefallen hat. Es geht im Gesamtgeschehen stetig weiter und auch die Entwicklungen der Figuren gehen konstant voran. Diese Kombination mag ich total gern, es macht die Figuren noch authentischer, verleiht ihnen mehr Tiefe, lässt sie einem gleichzeitig noch mehr ans Herz wachsen und gleichzeitig müssen sie sich immer wieder mit neuen Informationen und Erkenntnissen auseinandersetzen, die für sie eine persönliche Herausforderung sind, die uns aber eben auch bei den zahlreichen Baustellen voran bringt.

Staffel 2:

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