[gelesen] Die Gefangene von Golvahar von Melissa Bashardoust

Rezensionsexemplar

© Thienemann
Die Gefangene von Golvahar


Melissa Bashardoust
erschienen im August 2020
448 Seiten
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Thienemann-Esslinger Verlag

Spannend und mehrfach überraschend

Soraya ist zwar eine Prinzessin, lebt aber versteckt und allein am Hof. Denn jede ihrer Berührungen ist tödlich, sodass sie nicht mal engen Kontakt zu ihrer Familie haben darf.
Als einer der Dämonen, denen sie ihrem Fluch verdankt, im Kerker eingesperrt wird, hofft sie auf eine Chance auf Erlösung. Hilfe bekommt sie von dem jungen Azad, den Soraya so gern berühren würde. Doch der Preis, um den Fluch zu brechen, ist hoch.

Ein Mädchen, dessen Berührung tödlich endet – dieses Thema erinnerte mich zunächst an ein anderes Buch (Goddess of Poison – Tödliche Berührung). Allerdings sind beide Geschichten gar nicht mit einander vergleichbar, es entwickelt sich eine Story, die mich immer wieder überraschen konnte. Und es handelt sich um einen abgeschlossenen Einzelband – im Gegensatz zur unvollendet übersetzen anderen Geschichte… :-/

Soraya ist eine sympathische Protagonistin. Sie leidet unter ihrer Einsamkeit, hat für sich aber verschiedene Möglichkeiten gefunden, sich die Zeit zu vertreiben. So hat sie einen kleinen Rosengarten, da Pflanzen im Gegensatz zu Tieren ihre Berührungen überleben, und sie kennt sämtliche Geheimgänge im Palast, um sich ungesehen fortzubewegen. Dennoch ist ihr Wunsch, den Fluch zu brechen, verständlich. Zwar hegt sie Zweifel an den Aussagen des eingesperrten Dämons, an anderen Stellen hinterfragt sie allerdings nicht genug – und verhält sich aufgrund ihrer Sehnsucht auf Erlösung teils naiv und gutgläubig, was sie letztlich in riesige Schwierigkeiten bringt.

Geschildert wird das Geschehen aus der personalen Sicht von Soraya, sodass es viele Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gibt, während andere Figuren schwer einzuschätzen sind. So erlebt Soraya – und ich mit ihr – im Verlauf einige Überraschungen. Freunde wandeln sich zu Feinde und Gegner werden zu Verbündeten.
Immer wieder gibt es Wendungen und Soraya sieht sich neuen Schwierigkeiten gegenüber. Bis zum Schluss war die Handlung für mich selten vorhersehbar, sodass ich mit der jungen Protagonistin mitgefiebert habe.

Die entworfene Welt mit ihren verschiedensten Fantasywesen ist sehr fantasievoll und detailliert dargestellt. Zudem sind verschiedene Märchenelemente in die Geschichte eingebunden, allen voran das zentrale Motiv von Dornröschen, das aber kaum noch Ähnlichkeit zum klassischen Märchen aufweist.
Das Nachwort liefert weiterführende Erklärungen zur Herkunft und Hintergründen verschiedener Wesen und Begrifflichkeiten, die ihren Ursprung im persischen Sprachraum und der persischen Mythologie haben.

Fazit

Eine einsame Protagonistin, große Hoffnungen und noch größerer Verrat. Die Handlung konnte mich mit ihren Wendungen mehrfach überraschen. Sorayas Verhalten aufgrund ihrer Einsamkeit ist grundsätzlich verständlich, dennoch agiert sie mir teilweise zu unüberlegt. Die orientalisch angehauchte Welt mit ihren ungewöhnlichen Fantasywesen hat mir sehr gut gefallen.

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Die Gefangene von Golvahar von Melissa Bashardoust“

  1. Hallo liebe Anja,

    das Buch ist kürzlich bei mir eingezogen und wartet darauf, bald von mir gelesen zu werden. Daher freut es mich, dass es dir so gut gefallen hat, und ich hoffe, bei mir wird das auch der Fall sein! Überrasende Wendungen klingen auf jeden Fall schon mal sehr gut. ^^

    Liebe Grüße
    Dana

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