[gelesen] Das Flüstern der Magie von Laura Kneidl

Rezensionsexemplar

© Piper
Das Flüstern der Magie
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Laura Kneidl
erschienen im Mai 2020
400 Seiten
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Piper

Handung kommt erst spät in Fahrt

Die 19-jährige Fallon ist Archivarin. Sie hört das Flüstern der Magie, was es ihr ermöglicht, magische Gegenstände aufzuspüren und an einen sicheren Ort bringen. Oft muss sie diese Gegenstände dafür auch stehlen. Als ihr selbst dann ein magischer Gegenstand abhanden kommt, gerät ihr Leben kräftig durcheinander. Zudem bringt sie der rätselhafte Reed, der in ihr Chaos verwickelt ist, ziemlich aus dem Konzept…

Ich habe vor Jahren die „Elemente der Schattenwelt“-Reihe von Laura Kneidl gelesen, die ich damals total mochte. Daher war ich gespannt auf ihr neues Fantasybuch.

Das entworfene Setting fand ich sehr spannend. Auf der Erde existieren magische Gegenstände mit besonderen Fähigkeiten. Jeder Gegenstand hat eine andere Gabe, manche sind harmlos, doch andere bergen Gefahren für die Menschen und so müssen alle magischen Gegenstände von den Archivaren der Welt eingesammelt werden. Hilfreich dabei ist, dass die Magie ein leises Flüstern ausstößt, das das Suchen erleichtert, wenn die Archivare den Gegenständen nahe kommen. Die Menschen wissen nichts von der Magie, es gibt nur wenige Eingeweihte.

Fallon ist eine dieser Archivarinnen. Die Regeln der Archivare beugt sie gern ein wenig und benutzt in ihrem Alltag verbotenerweise den ein oder anderen Gegenstand, um sich die Arbeit oder auch einfach das Leben zu erleichtern. So gibt es magische Handschuhe, die es ihr ermöglichen, Schlösser zügig zu öffnen, oder ein Zaubertablett, das Essen erschafft. Obwohl ich ihre Art eigentlich mochte, fand ich ihre Naivität manchmal aber auch anstrengend. So verheimlicht sie Dinge, um keinen Ärger zu bekommen, versagt sich damit aber auch mögliche Hilfe, diesen schneller zu beheben.
Fallon ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und schildert ihre Erlebnisse auf anschauliche, flüssige Weise.

Reed begegnet ihr durch Zufall und irgendwie gelingt es ihm, ihre Magie zu umgehen. Das macht Fallon stutzig. Und dann mehren sich die eigenartigen Begebenheiten um Reed, der eine berührende Geschichte und ein großes Rätsel, das leider nicht wirklich gelöst wird, mit sich herumträgt.

Allerdings greift Reed auf ein sehr unschöne Weise in Fallons Leben ein. In diesem Moment konnte ich das Handeln beider Figuren nicht nachvollziehen. Zwar erklärt Reed sich später, ich fand es aber dennoch unpassend und war auch verwundert, wie schnell Fallon darüber hinwegsehen kann.

Die zwei begeben sich auf die Suche nach einem magischen Gegenstand, die einige Schwierigkeiten mit sich bringt, dabei aber leider selten richtig spannend wird. Im Verlauf der Handlung gibt es immer wieder kleinere Wendungen, vor allem das Ende habe ich absolut nicht kommen sehen und war über die Zusammenhänge positiv überrascht – wobei mich ein kleines Detail auch an dieser Sache gestört hat.
Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, dafür dass das Tempo der Handlung ansonsten oft deutlich langsamer ist und ich manche Passagen auch wirklich langwierig fand.
Zudem hätte ich mir den magischen Aspekt etwas ausgebauter gewünscht.

Fazit

Die Idee der Geschichte mit den sehr unterschiedlichen magischen Gegenständen und den Archivaren, die diese einsammeln und verwahren, fand ich sehr interessant. Trotz schwieriger Suche nach einem verlorenen Gegenstand kommt die Handlung aber leider lange nicht richtig in Fahrt. Erst zum Ende hin wird die Geschichte richtig spannend. Teilweise fiel es mir schwer, das Handeln der Figuren nachzuvollziehen…

Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

6 Gedanken zu „[gelesen] Das Flüstern der Magie von Laura Kneidl“

  1. Huhu Anja 🙂

    Von Laura Kneidl kenne ich bisher 2 ihrer Fantasy-Bücher und 2 New Adults. Die Fantasy hat mir besser gefallen und deswegen hab ich das Buch auch noch auf der Leseliste stehen. Der Klappentext klang wirklich gut und auch das Cover sieht mega aus.
    Schade, dass es dich nicht so richtig überzeugen konnte :/ wobei ich das Buch trotzdem auf der Liste behalten werde, weil ich einfach neugierig bin. Aber die Erwartungen werd ich wohl runterschrauben müssen.
    Ich meine mich zu erinnern, dass es ein Einzelband ist, oder?

    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Huhu Andrea,

      ich würde es ganz prinzipiell als Einzelband bezeichnen, die Geschichte ist eigentlich abgeschlossen. Allerdings gibt es eine zentrale Frage, die nicht abschließend beantwortet wird. Und es gäbe sicher noch viele andere Archivare, über deren Abenteuer es sich zu berichten lohnt, um diese Frage noch zu klären.
      Ich fand das Buch ja auch nicht schlecht. Vielleicht bin ich auch gerade mal wieder in einer dauerkritischen Stimmung, wenn ich mir die vorherigen Bewertungen so anschaue. Die anderen Fantasybücher von ihr fand ich zumindest besser – oder habe sie besser in Erinnerung, ist ja schon ein paar Jahre her. Someone New steht noch ungelesen im Regal.

      Viele Grüße
      Anja

      1. Okay, ich verstehe. Also könnte es ja doch noch Fortsetzungen in irgendeiner Form geben. Hach, und ich hatte mich schon gefreut, dass man mal irgendwann nur einen Einzelband hat und wirklich alles abgeschlossen ist^^
        Someone New hab ich bisher nicht gelesen, werde ich aber wohl auch nicht … da hab ich schon zu viele Diskussionen gelesen, als dass ich da objektiv rangehen könnte. Ich kenne die Berühre mich. Nicht-Dilogie, die fand ich aber nur okay.

        Das mit der dauerkritischen Stimmung kenne ich. Ich glaube, da stecke ich auch gerade drin … vor allem wenn ich mir anschaue, dass ich von Anfang Mai bis jetzt nur ein 5 Sterne-Buch hatte … bei zusammengerechnet 20 Büchern.

        Lieben Gruß
        Andrea

        1. Huhu,
          wie gesagt, ich halte es eigentlich für einen Einzelband, der ganze Weltenentwurf würde es aber zulassen, dass es da mehr zu gibt. Und das dieser eine Punkt ofen gelassen wird, ist komisch. Vielleicht nehme ich den aber auch zu wichtig.

          Ich weiß, dass es um Someone new viele Diskussionen gab, habe die aber nicht verfolgt, sodass ich noch ohne Erwartungen an das Buch gehen könnte. Ein wenig neugierig bin ich auch, worum sich der ganze Wirbel eigentlich dreht.
          Die Berühre mich nicht Bücher würden mich ja auch noch interessieren, wobei okay jetzt nicht sooo anziehend klingt.

          Ohje, das ist tatsächlich keine so gute Quote. Dann drücke ich ganz doll die Daumen, dass bald wieder ein Highlight kommt, das alles rausreißt. Ich würde „When we dream“ empfehlen, das fand ich ja sooooooooooooooo zauberhaft 🙂

          LG Anja

  2. Hallo Anja 🙂

    Das Buch steht bei mir auch noch auf der Wunschliste! Schade, dass dich die Geschichte nicht so ganz begeistern konnte, aber es ist eben schwierig, wenn die Handlung stellenweise einfach nicht richtig in Schwung kommen will. Mich frustriert so etwas auch immer tierisch. Meist platzt der Knoten dann erst in den letzten Kapiteln und man fragt sich: Wieso nicht schon früher?! 😀

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

    1. Huhu Lisa,
      Geschmäcker sind ja auch einfach verschieden. Ich habe inzwischen ganz verschiedene Bewertungen zu dem Buch gelesen und finde es immer sehr spannend, wie unterschiedlich manche Dinge wahrgenommen werden.
      Ich werde es aber auf jeden Fall nochmal mit den New Adult Büchern von Laura Kneidl probieren.

      Viele Grüße
      Anja

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