[gelesen] Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs von Jess A. Loup & Nika S. Daveron

Rezensionsexemplar

© Dark Diamonds

Beyond Eternity. Der Fluch des Vampirs . Autorinnen: Jess A. Loup & Nika S. Daveron erschienen November 2019 297 Seiten . hier gehts zum Verlag → Dark Diamonds (Carlsen).

spannende & langatmige Passagen wechseln sich ab

Nachdem ihre Tante, bei der Andie aufgewachsen ist, stirbt, muss Andie sich selbst versorgen. Denn ihre Tante hinterlässt ihr nichts, außer einer Menge verstaubter Ansichten. In einer Bar sucht Andie nach Arbeit. Dort darf sie nicht nur kellnern, sondern auch ihrer Leidenschaft, dem Singen, nachgehen. Damit fällt sie nicht nur dem stummen, geheimnisvollen Dane auf, von dem Andie direkt fasziniert ist, sondern auch anderen Bar-Besuchern, die von Andies Talent weniger angetan sind. Plötzlich steckt Andie in ziemlichen Schwierigkeiten und ihr eröffnet sich ihr eine Welt, die sie bisher nur aus Filmen kannte…

Der Titel lässt einen Vampirroman vermuten, tatsächlich entwickelt sich aber ein Szenario um die unterschiedlichsten übernatürlichen Wesen. Werwölfe und Werdrachen, Furien, Seher, Blutsauger… eine Menge unterschiedlichster Suburban leben verborgen unter den Menschen und fechten ihre eigenen kleinen Kämpfe aus, in die Andie unbeabsichtigt hineingerät. Die Vielzahl an sehr unterschiedlichen Wesen mit ihren Eigenheiten hat mir gut gefallen.

Andie ahnt nichts von der Welt dieser übernatürlichen, starken Wesen. Sie hält sich und sämtliche Barbesucher für ganz normale Menschen. Sehr plötzlich prasselt dieses neue Wissen auf sie ein. Dabei hat sie mir das ganze zu locker angenommen. Sie zweifelt nicht, hinterfragt nicht viel. Stattdessen akzeptiert sie all das Neue, Brutale, Übermächtige um sich herum einfach, ohne Angst oder Skepsis. Auch dass der Mann, der sie fasziniert, ein Blutsauger ist, schreckt sie nicht ab. Sie verfällt ihm eigentlich schon nach dem ersten Blick. Diese ganze Gefühlsentwicklung kam mir zu plötzlich und war anfangs nicht so recht nachfühlbar.

Die Grundidee an sich hat mir gut gefallen. Andie gerät in einen Konflikt, der schon ewig andauert. Und sie hat die Chance, einen alten Fluch zu brechen. Allerdings stehen ihr und Dane mächtige Gegner im Weg, sodass es spannende, brisante und dramatische Momente gibt.
Allerdings gibt es im zweiten Teil des Buches auch einige langatmige Passagen. Das Finale empfand ich insgesamt als etwas zu viel und wirr. Es passiert sehr viel, eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Figuren ist irgendwie beteiligt und verwickelt. Alles geht Schlag auf Schlag und doch irgendwie wirr durcheinander und konnte mich dabei nicht wirklich mitnehmen.

Auch mit der Sprache hatte ich zwischendurch meine Probleme. Insgesamt liest sich der Text, der zwischen der personalen Sicht verschiedener Figuren wechselt, flüssig und bildhaft. Doch manche Dinge werden innerhalb der Geschichte unnötig oft wiederholt (Dane beispielsweise denkt mehrfach, dass er als normaler Mensch gerade die Luft anhalten würde… aber als Vampir gar nicht atmen muss.). Und hin und wieder gibt es ein paar schräge Formulierungen: wenn in einer Liebeszene die Zunge als „starker, beweglicher Muskel“ umschrieben wird, ist die Stimmung doch irgendwie dahin…

Der Epilog rundet die Geschichte zwar grundsätzlich ab, lässt aber einer Hintertürchen für eine Fortsetzung offen.

Fazit

Die Grundidee hat mir gut gefallen: eine junge Erwachsene gerät zufällig in die Welt übernatürlicher Wesen, in der sie eine Aufgabe erfüllen, sich aber dabei gegen starke Gegner zur Wehr setzen muss.
Für mein Empfinden hat Andie aber all das Magische um sie herum viel zu schnell akzeptiert. Auch die Gefühlsentwicklung der Liebesgeschichte war mir zu abrupt und ich konnte mich nicht so recht in die Figuren hineinfühlen. Die Handlung weist spannende Momente, aber auch einige Längen auf.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.