[gelesen] We will fall von Shannon Dunlap

Rezensionsexemplar

© Fischer
We will fall
Eine Liebesgeschichte
.
Autorin: Shannon Dunlap
erschienen Oktober 2019
368 Seiten
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Fischer Sauerländer.

tragische Geschichte, aber die Emotionen kamen bei mir nicht an

Tristan lebt bei seiner Tante. Für seinen Cousin Marcus bestreitet er regelmäßig Schachpartien im Park, die er meistens gewinnt.
Die 16-jährige Izzy ist mit ihrer Familie von Manhattan nach Brooklyn gezogen. Neue Schule, keine Freunde. Izzy ist nicht gern, „die Neue“. Doch als sie zufällig Tristan kennenlernt, ist der Umzug plötzlich gar nicht mehr so schlimm… Allerdings dürfen die zwei eigentlich nicht zusammen sein, denn Tristans Cousin hat ein Auge auf Izzy geworfen.

Ich hatte Schwierigkeiten, mich in das Buch einzulesen. Irgendwie hat sich für mich kein Lesefluss eingestellt, was auch den vielen verschiedenen Ich-Perspektiven, die am Anfang eingeführt werden, geschuldet sein kann.
Je weiter ich vorangeschritten bin, desto flüssiger ließ sich die Geschichte dann lesen. Nur richtig packen konnte mich das Buch dennoch nicht.

Während ich Izzys Art schnell mochte, bin ich mit Tristans Ansichten nicht so wirklich warm geworden. Er ordnet sich Marcus extrem unter, obwohl er dessen kriminellen Aktivitäten nicht unbedingt gutheißt. Auch seine Begeisterung für Schach – das Spiel spielt eine zentrale Rolle und nimmt entsprechend Raum ein – teile ich leider nicht.

Das Buch umfasst deutlich mehr als eine Liebesgeschichte. Dadurch dass Tristan und Izzy aus sehr unterschiedlichen Familienverhältnissen und Kulturkreisen stammen, werden gesellschaftskritische Themen zwangsläufig zu einem Teil ihres Alltags, auch wenn die zwei selbst sich darum weniger Gedanken machen. Themen wie Rassismus, (Jugend-)Kriminalität und Amtswillkür schwingen in der Handlung mit – teils ohne konkret benannt zu werden – und sorgen hier und da für Problemsituationen, die es zu bewältigen gilt. Allerdings wecken diese Thematiken dabei immer wieder die Erwartung, dass bald ein großes Drama folgen wird – auf dieses habe ich aber vergeblich gewartet. Die Geschichte hat für mich keine besonderen Höhen oder Tiefen und keine allzu großen Spannungsmomente.

Das Ende ist überraschend, tragisch und schockierend – die Art der Darstellung konnte mich aber leider dennoch nicht berühren. Eher bleibt bei mir das enttäuschte Gefühl zurück, dass auf diesem Weg der Auflösung aller zuvor aufgebauten Konflikte aus dem Weg gegangen wird.
Dabei ist der Schluss eigentlich schon irgendwie passend. Denn natürlich hält sich das Leben nicht an unsere Pläne und oft kommt alles anders, als gedacht. So auch dieses Buch…

Fazit

Eine Liebe, die es aufgrund familiärer und gesellschaftlicher Vorurteile und Konflikte von Anfang schwer hat. Ich hatte Probleme, mich in den Erzählstil hineinzufinden. Zwar liest sich das Buch mit der Zeit flüssiger, wirklich fesseln konnte es mich aber dennoch nicht. Zu sehr plätschert das Geschehen monoton vor sich hin. Die vielen, teils unter der Oberfläche brodelnden Probleme sorgen dafür, dass ich die ganze Zeit – vergeblich – darauf gewartet habe, dass etwas Großes passiert. Das Ende war zwar komplett unerwartet und schockierend, die Art, wie es geschildert wird, konnte mich aber nicht berühren.

Ich danke Lovelybooks sowie dem Verlag für das bereitgestellte Leserundenexemplar.

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