Rezensionsexemplar
© Bastei Lübbe | Dieser eine Augenblick . Autorin: Renée Carlino erschienen September 2019 320 Seiten . |
berührende Story mit holpriger Umsetzung
Charlotte ist 27 und weiß noch nicht wirklich, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Kein Job kann sie begeistern. Ihre Freunde sind immer irgendwie schräg und die Beziehungen halten nicht lange. Eines Abends lernt sie Adam kennen und beschließt, die Nacht mit ihm zu verbringen. Alles ist großartig… bis Adam sie am nächsten Morgen vor die Tür setzt. Charlotte ist fassungslos. Monatelang kann sie diese Begegnung nicht vergessen…
Das Buch lässt sich zügig lesen. Ich fand die Geschichte nicht langweilig, so richtig begeistern konnte sie mich allerdings auch nicht.
Charlotte ist eine eigenwillige Figur. Beruflich hat sie bereits einiges probiert, auf nichts kann sie sich festlegen. Mit den Männern verhält es sich ähnlich. Eine große Konstante in ihrem Leben ist ihre Freundin und Mitbewohnerin Helen.
Ich wusste nicht immer, was ich von Ich-Erzählerin Charlotte halten soll, viele ihrer Taten waren für mich nicht nachvollziehbar. Dadurch ist es mir schwer gefallen, mich in sie hineinzuversetzen.
Insgesamt hatte ich mit der Entwicklung verschiedener Figuren im Verlauf meine Schwierigkeiten. Die Veränderungen kamen oft sehr plötzlich, die Figuren handeln teilweise überstürzt. Alles wirkt sehr konstruiert und zusammengezimmert.
Auch wenn sich früh andeutet, dass Adam etwas verbirgt – nur Charlotte merkt irgendwie nicht, das irgendwas nicht stimmen kann, obwohl es so offensichtlich ist –, konnte mich der Handlungsverlauf überraschen. Es entwickelt sich eine eigentlich sehr bewegende Geschichte mit vielen gefühlvollen Momenten. Leider kamen die Emotionen aber oft nicht so recht bei mir an. Mir war es streckenweise zu erzwungen – erzwungen philosophisch und erzwungen dramatisch.
Auch hier habe ich Charlotte nicht so recht zu greifen bekommen. Überhaupt die war die ganze Liebesgeschichte leider nicht richtig nachfühlbar, weil alles sehr schnell und plötzlich passiert ist.
Nervig fand ich den übermäßigen Alkoholkonsum innerhalb der Geschichte. Sowohl Charlotte als auch ihre Freundin Helen sind mehrfach total betrunken und lösen damit die wichtigsten Ereignisse der Story aus…
Das Ende ist halbwegs rund, auch wenn mir auch hier die ganze Entwicklung zu schnell ging.
Fazit
Charlotte ist eine ungewöhnliche Figur, was an sich nicht schlimm ist. Doch ihre unbeständige Art machte es für mich auch schwer, sie zu fassen zu bekommen. Ich konnte mich wenig in sie hineindenken, viele ihrer Taten und Gefühle sind nicht nachvollziehbar. Dadurch konnte ich auch die Liebesgeschichte nicht wirklich mitfühlen. Dabei entwickelt sich eigentlich eine sehr berührende Story mit vielen tiefsinnigen Gedanken – wobei es mir an einigen Stellen zu gewollt philosophisch war.
Ich danke dem Verlag sowie NetGalley für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.
Hallo liebe Anja,
die Inhaltsangabe zu dem Buch klingt eigentlich sehr ansprechend. Adam scheint ein wenig in Richtung Bad Boy zu gehen (?) Sowas mag ich ja in Liebesgeschichten ganz gerne. Das sorgt immer für eine schöne Portion Spannung. Du schreibst, dass die Emotionen bei dir nicht ganz so rübergekommen sind. Gerade die Emotionen sind bei einer Liebesgeschichte natürlich extem wichtig. Sehr schade, dass das bei diesem Buch nicht gegeben war.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
Adam ist kein Bad Boy. Wenn das so rüberkommt, hab ich irgendwas falsch gemacht. 😉 Dennoch ist er sehr speziell. Aber mehr kann ich dazu nicht verraten.
LG anja