[gelesen] Left to Fate. Die Ausgesetzten von Gloria Trutnau

Rezensionsexemplar

© Impress
Left to Fate. Die Ausgesetzten
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Autorin: Gloria Trutnau
erschienen Februar (TB)/ Juni (eBook) 2019
384 Seiten
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Impress (Carlsen)

Knoten im Kopf

Samantha wacht in einer zerstörten Stadt auf. Nach und nach kehren ihre Erinnerungen zurück – sie wurde verurteilt. Das abgeschirmte New York dient dem Staat Concordia als „Gefängnis“ für all die Verstoßenen, die die Sicherheit Concordias in Zukunft gefährden könnten. Kaum ist Sam angekommen, steckt sie mitten in einem gefährlichen Bandenkrieg. Aber das ist noch nicht alles, was Sam in New York erschüttert…

Ich lese sehr gern Dystopien, aber hier hat mir der Einstieg ein paar Schwierigkeiten bereitet, weil ich den ganzen Weltenentwurf nicht richtig zu greifen bekommen habe. Es dauerte mir zu lange, bis ein paar Infos zu Concorida und dem ganzen Gesellschaftssystem kamen.

Störend kam hinzu, dass das eBook keinerlei optische Abgrenzung von Szenenwechseln enthält. Dadurch war ich so manches mal über den plötzlichen inhaltlichen Sprung verwundert.

Dennoch fand ich die Geschichte von Samantha, die in einer fremden Umgebung aufwacht, spannend. Sie wird von bewaffneten Menschen aufgegriffen, die behaupten, bei ihnen sei sie sicher. Verständlich, dass Sam erst mal skeptisch ist. Sie vertraut diesen Menschen nicht und hält daher bewusst Informationen zurück. Auch die Gangmitglieder teilen nicht viele Geheimnisse, sodass es immer wieder zu unerwarteten Situationen kommt.

Die 17-jährige Sam ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und hat somit einen eingeschränkten Blick auf die Erlebnisse, gibt aber gleichzeitig den Lesern ihre Gedanken und Geheimnisse preis. Sie ist eher verschlossen und zögert oft, sich jemandem anzuvertrauen, was einerseits nachvollziehbar ist, andererseits aber bereits absehbar zu Problemen führen wird. Sams Schlagfertigkeit hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte.
Immer wieder legt sie sich auch mit Ganganführer David an. Die Wortgefechte und Streits der zwei fand ich ganz lustig, auch wenn die daraus resultierende Entwicklung absehbar war.

Nicht nur der Krieg in New York, welcher blutig ausgefochten wird und einige Opfer fordert, sondern auch die Hintergründe zu Sams Leben in Concordia werfen immer neue Fragen auf, sodass eine gewisse Spannung konstant aufrecht gehalten wird.

Allerdings nimmt das Buch dann eine Wendung, an der es etwas schräg wurde. Concordia nutzt nämlich „Zeitmaschinen“ für ihre Verurteilungen. Ihr könnt es euch nun vielleicht schon denken: In dem Moment, wo Zeitreisen im Spiel sind, wird die Geschichte deutlich komplexer. Doch hier fand ich einige Umstände nicht so richtig schlüssig, so auch das Ende, das mich etwas verwirrt zurückgelassen hat.

Fazit

Obwohl die Geschichte viele aufgrund dramatischer und überraschender Wendungen viele spannende Momente hat, konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen, da ich den Zeitreiseaspekt nicht durchweg schlüssig fand.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

3 Gedanken zu „[gelesen] Left to Fate. Die Ausgesetzten von Gloria Trutnau“

  1. Liebe Anja,

    eine sehr schöne Rezension. Ich habe das Buch auch schon gelesen und fand das Ende richtig verwirrend, auch die Tatsache, dass es ein Einzelband bleibt, war es mir viel zu offen. Für mich hat die Wendung auch nicht wirklich gepasst und ich finde das die Geschichte sehr konfus wird, obwohl das Buch zu Beginn sehr vielversprechend ist.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      ich könnte mir nach diesem Ende allerdings auch keinen weiteren Band mehr vorstellen, das würde es wohl nur völlig konfus machen. Schade, die Story hatte so viele spannende Momente.
      LG anja

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