[gelesen] Glück ist meine Lieblingsfarbe von Kristina Günak

Rezensionsexemplar

© Bastei Lübbe
Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Autorin: Kristina Günak
erschienen Mai 2019
269 Seiten
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Bastei Lübbe

Was für ein glückliches Leben notwendig ist:

» Nicht mehr wollen, als man hat. Nichts vermissen. Das haben, was man braucht. Und das Meer. Das ist wichtig.«

(Glück ist meine Lieblingsfarbe, Kristina Günak, Kapitel 6)

Nachdem Juli ihren Job gekündigt und ihre Heimat verlassen hat, lebt sie derzeit auf La Palma. Sie genießt den dortigen Lebensstil, versteckt sich aber auch vor der Entscheidung, wie ihr Leben weitergehen soll. Als sie Quinn auf der Insel kennenlernt, geraten ihre Gefühle durcheinander. Juli kann es sich nicht erlauben, sich zu verlieben, denn irgendwann wird sie die Insel wieder verlassen…

Die Handlung hat mich mehrfach zu Tränen gerührt, aber auch an einigen Stellen extrem zum Lachen gebracht.
Juli ist unglaublich schlagfertig. Sie hat immer eine passende Antwort parat. Schonungslos analysiert sie die Menschen um sich herum und liegt dabei auch meist richtig, versteckt dabei aber gern ihr eigenes Inneres.
Ein Schicksalsschlag hat sie dazu gebracht, ihr Leben hinter sich zu lassen und eine Auszeit auf der Kanareninsel zu nehmen. Dort überlegt sie nun, was sie mit ihren Leben anfangen möchte. Doch was macht sie eigentlich glücklich?

Auch Quinn ist aus Deutschland geflohen, um auf der Insel neu anzufangen. Wie Juli spricht er nur ungern über sich. So verbergen beide Figuren lange ihre vergangenen Erlebnisse voreinander, während sie die Gegenwart miteinander verbringen und nicht über die Zukunft reden.
Da beide Charaktere sehr sympathisch sind, macht es Spaß, ihren Weg zu verfolgen. Sie haben einen etwas holprigen Start, doch dann führt sie ein berührendes Ereignis zueinander. Und dennoch wird immer um das Entschiedene drum herum geredet, lediglich kleine Andeutungen gibt es, sodass ich sehr neugierig darauf wurde, was beide erlebt haben, das sie so vehement zu verbergen versuchen.

Ihr Aufeinandertreffen und die sich entwickelnden Gefühle bringt beide Figuren durcheinander. Eigentlich wollen sie sich einander nicht öffnen. Und eigentlich wollen sie sich auch nicht binden.
Und so beginnen sie, darüber nachzudenken, was sie denn nun eigentlich wollen. Was ihnen im Leben wichtig ist. Was sie glücklich macht.
Eingebunden in eine süße, lockerleicht erzählte Liebesgeschichte gibt es einige philosophische Gedanken, die auch viele Leser anregen dürften, über eigene Lebenswünsche und Ziele nachzudenken.

Am Ende fand ich die Geschichte leider etwas zu knapp erzählt, hier ging mir alles etwas zu schnell.

Die Handlung spielt auf der Kanareninsel La Palma. Dabei gibt Ich-Erzählerin Juli vor allem einen intensiven Eindruck vom Lebensgefühl der Palmeros. Auch einige tolle Landschaftsbeschreibungen gibt es, das hätten für mich allerdings gern noch ein paar mehr sein dürfen.

Fazit

Ein Handlungsort, der Urlaubsstimmung weckt. Ein lockerleichter Erzählstil. Und eine süße, kurzweile Liebesgeschichte, die tiefliegenden Schmerz aufdeckt und gleichzeitig zum Nachdenken über die eigene Definitiv von Glück anregt.
„Glück ist meine Lieblingsfarbe“ bietet ein paar witzige, aber vor allem viele sehr berührende Momente, die mich über das etwas zu knapp erzählte Ende hinwegtrösten.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Glück ist meine Lieblingsfarbe von Kristina Günak“

  1. Hallo Anja

    Eine schöne Besprechung von dir. Das Ende gefällt mir oft nicht bei Büchern. Man hat wirklich das Gefühl, die Autoren wollen es Ende bringen. Insgesamt hört es nach einer schönen Geschichte an.

    Liebe Grüße,
    Gisela

    1. Hallo Gisela,
      ich meckere auch oft am Ende herum, gerade bei Liebesgeschichten – ich mag es nicht, wenn es nach dem Happy End noch ewig weiter geht. Andererseits finde ich es auch schade, wenn Figuren 300 Seiten brauchen, um zusammenzukommen und es dann einfach vorbei ist, wo es doch gerade erst anfängt.
      Hier war das Ende grundsätzlich aber total in Ordnung, ich hätte es mir einfach nur ein paar Seiten länger gewünscht. Im Vergleich zum rest war es etwas knapp.
      Lieben Gruß
      Anja

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