[gelesen] Rise & Doom. Prinzessin der blutroten Wüste von Ina Taus

Rezensionsexemplar

©Impress
Prinzessin der blutroten Wüste
Rise & Doom 1
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Autorin: Ina Taus
erschienen März 2019
353 Seiten, eBook
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hier geht’s zum Verlag
Impress (Carlsen)
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schöner Auftakt, bei dem noch viel offen bleibt

Abgeschottet vom Rest des Reiches lebt Rise hinter weißen Schlossmauern in trügerischem Frieden. Auch wenn ihre Wachen ihr das Gefühl geben sollen, sich innerhalb ihrer Grenzen frei und ungezwungen bewegen zu können, hat sie eigentlich kaum Möglichkeit, sich zu entfalten und selbst zu entschieden. Als sie dann vor vollendete Tatsachen gestellt wird und von ihrer arrangierten Zwangsehe erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen. Und doch hätte Rise niemals für möglich gehalten, wie viel sich durch diese Entscheidung wirklich ändern wird…

Der Schreibstil von Ina Taus hat mir gut gefallen. Man kann sich schnell in die Handlung einfinden und bekommt nach und nach ein umfangreiches Bild über die Personen, Schauplätze, die Pläne und Intrigen. Die verschiedenen Charaktere, die man während der Geschichte in Ich-Perspektive begleitet, machen es leicht, die Welt und die Protagonisten kennen zu lernen, Macken und Geheimnisse zu erfahren, ohne dass sie zwingend durch denjenigen selbst verraten werden. Durch die gewählten Perspektiven ist man nah am Geschehen und kann hinter die Mauern und in die Gefühlswelten der Figuren gucken. Zusätzlich wird die Dynamik in der Geschichte erhöht, da immer wieder weggeblendet und die Handlung aus einer anderen Sicht bzw. an einem anderen Ort beleuchtet wird. Die parallel laufenden Handlungssträng haben viele Berührungspunkte, verbinden sich immer wieder, bevor sie teilweise dann doch wieder getrennt voneinander fortgesetzt werden.

Die Kombination an Charakteren ist abwechslungsreich und gut gewählt. Einige sind einem sofort sympathisch, bei anderen ist man misstrauisch, manch einer entwickelt sich im Laufe des Buches doch noch zum Hoffnungsträger, andere möchte man auch am Ende noch an die Wand klatschen – langweilig wird es auf jeden Fall nicht. Immer wieder muss man sich, genau wie die Figuren, fragen, wem man wirklich trauen kann, wer zu naiv und gutgläubig ist und wer doch einfach ein gutes Gespür hat. Einige Charakterzüge der Protagonisten sind wohl auch einfach ihrem Leben bzw. ihrem Aufwachsen und den bisherigen Erfahrungen geschuldet, so kann man sich schon erklären, wieso sie nicht immer so bedacht handeln, wie es in den misslichen Lagen, in die sie teilweise geraten, sinnvoll wäre. Aber wie soll man auch anders handeln, wenn man die Welt um sich herum gar nicht kennt?

Manche Entwicklungen sind für den Leser allerdings nicht ganz so überraschend gewesen, wie für die Charaktere im Buch. Das liegt zum einen an den wechselnden Perspektiven, die einem einen umfangreicheren Blick auf die Ereignisse geben, zum anderen deuten sich einige Dinge auch einfach an. Trotzdem ist die Geschichte interessant zu verfolgen und besonders durch die ganzen Intrigen, Bündnisse und Geheimnisse werden immer wieder neue Aspekte aufgeworfen, die Änderungen für die Handlung mit sich bringen.

Der Aufbau der Welt klingt vielversprechend und ich vermute, da wird es noch einiges zu entdecken geben. Während es bei Rise im ehemaligen Australien ziemlich mittelalterlich zugeht und es nur wenig Technik und Fortschritt gibt, sieht es auf den anderen Kontinenten ganz anders aus. Die Verknüpfung dieser unterschiedlichen Welten und Wesen, die in ihnen leben, werden sicher noch für einiges an Turbulenzen und Spannungen sorgen.
Auch an Gefühlen mangelt es in der Geschichte nicht. Immer wieder sind die Charaktere ordentlich aufgewühlt und müssen versuchen, mit sich und den neu aufkommenden Emotionen klar zu kommen, ohne ihr eigentliches Ziel aus dem Blick zu verlieren. Für die meisten kein besonders leichtes Unterfangen. Besonders zum Ende des Buches wird es ziemlich hektisch und turbulent. Man wird ziemlich ratlos zurück gelassen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und wer sich wirklich als vertrauensvoll erweisen wird.

Fazit

Ein interessanter Auftakt, der einem schon die ersten Bereiche der veränderten Welt und der in ihr Lebenden Wesen zeigt. Die facettenreiche Charaktermischung sorgt für Turbulenzen, aufgewühlte Gefühle, Konfliktpotenzial und reichlich Raum für Intrigen und Geheimnisse. Das offene Ende lässt einen neugierig zurück, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen wird.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

2 Gedanken zu „[gelesen] Rise & Doom. Prinzessin der blutroten Wüste von Ina Taus“

  1. Liebe Dana 🙂

    Eine wirklich schöne Rezension 🙂 Das Buch hatte ich bisher noch gar nicht so auf dem Schirm, da bei Impress ja immer sehr viele Bücher erscheinen. Aber das hier werde ich mir auch runterladen und lesen, denn es klingt wirklich nach einer spannenden Geschichte.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      du hast Recht, bei Impress kann man schon mal den Überblick verlieren, da ja jeden Monat recht viele Bücher erscheinen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Reihe weiter geht, bisher finde ich es wirklich vielversprechend 🙂
      LG Dana

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