[gelesen] Blackwood. Briefe an mich von Britta Sabbag

Rezensionsexemplar

© FJB
Blackwood. Briefe an mich
.
Autorin: Britta Sabbag
erschienen März 2019
448 Seiten
.
hier gehts zum Verlag
Fischer FJB

konnte mich nicht komplett packen

Nach dem Tod ihrer Mutter muss die 15-jährige Gesine von Österreich zu ihrer Tante nach Irland ziehen. An Magie und Elfen glaubt der Teenager im Gegensatz zu dem Einheimischen nicht. Bis sie in einem alten Schreibtisch einen Brief findet – von ihrem zukünftigen Ich.

Britta Sabbag ist mir von den Hummel Bommel-Büchern, die sie zusammen mit Maite Kelly geschrieben hat, bekannt.
Der lockere Schreibstil findet sich auch hier weiter. Sie lässt das herbstlich graue Irland mit seinen abergläubigen Bewohnern mit ihren bildhaften Beschreibungen lebendig werden.

Das Buch lässt sich zügig lesen. Es ist ein typischer Teenangerroman mit einer Portion Drama, einem kleinen Kriminalfall und jeder Menge Gefühlschaos.
In Gesines Fall kommt mit dem Verlust ihrer Mutter allerdings noch ein ernster Aspekt hinzu. Die 15-jährige verliert ihre Familie und ihr Zuhause. Ihre Tante, zu der sie in Irland ziehen muss, kennt sie kaum und sie hat allerlei Startschwierigkeiten in dem Land, dessen Sitten ihr absolut unbekannt sind. Besonders der Glaube ans Übernatürliche der Bewohner Blackwoods stellt Gesine immer wieder vor Rätsel.

Während die Einheimischen zwar an Feen und dergleichen glauben, diese aber nicht tatsächlich auftauchen, kommt mit den Briefen aus der Zukunft ein tatsächliches übernatürliches Element hinzu.
Allerdings finde ich den Titel dennoch etwas irreführend, denn allzu viele Briefe kommen im Verlauf des Romans nicht zusammen. Tatsächlich fand ich sie teilweise sogar etwas langatmig, da sehr viele Worte für vergleichsweise wenig Inhalt verwendet wurden. Für die Ich-Erzählerin Gesine sind sie auch nur bedingt hilfreich, fungieren aber dennoch als Anstoß, ihr Leben wieder aktiver selbst zu gestalten.

Auch sonst gibt es nicht allzu viele spannende Momente. Die Handlung plätschert vor sich hin, ohne dabei komplett langweilig zu werden. Die aufkommenden Gefühle, aber vor allem Gesines Weg in ihr neues Leben war ganz interessant zu verfolgen. Leider kommt mir der ganze Einfindungsprozess und das Kennenlernen mit ihrer Tante, die sie scheinbar nicht mal jeden Tag sieht, obwohl sie im gleichen Haus wohnen, insgesamt aber etwas kurz.
Gestört hat mich auch Gesines extremer Hang zur Tollpatschigkeit. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ihr nicht irgendwas völlig chaotisches passiert, was ich teilweise schon etwas zu viel fand.

Am Ende wird die Geschichte dann doch nochmal spannend. Allerdings hätte man aus dieser unerwarteten Wendung meiner Meinung nach mehr machen können. Das Thema wird relativ schnell und einfach wieder aufgelöst, wobei mir nicht ganz klar geworden ist, warum das, was dort getan wird, funktioniert…

Fazit

Der bildhafte flüssige Schreibstil sowie die detaillierten Beschreibungen des Schauplatzes haben mir gut gefallen. Die Briefe, die ja Teil des Titels sind, spielen leider eher eine untergeordnete Rolle. Auch kam mit der ganze Prozess, wie Gesine sich tatsächlich in Irland einfindet und eine Beziehung zu ihrer Tante aufbaut, insgesamt etwas kurz. Stattdessen steht die erste Liebe und jede Menge Teenagerzoff im Zentrum, der zwar nicht uninteressant war, mich aber auch nicht komplett packen konnte.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.