[gelesen] All In – Tausend Augenblicke von Emma Scott

Rezensionsexemplar

© LYX
All In – Tausend Augenblicke
All In 1
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Autorin: Emma Scott
erschienen Oktober 2018
425 Seiten
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LYX

Dieses Buch darf man nur lesen, wenn man ausreichend Taschentücher im Haus hat!

Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann – und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren …
Klappentext: © LYX

Ich weiß gar nicht, wie ich diese Rezension starten soll.
Nachdem ich die Hälfte des Buches überschritten hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Es war Mitten in der Nacht und eigentlich hätte ich schlafen müssen, aber ich konnte wirklich absolut nicht aufhören. Die letzte Stunde beim Lesen habe ich durchgeweint. Das Buch ist unglaublich. Berührend. Emotional. Traurig. Bewegend.

Der Klappentext weckt etwas falsche Erwartungen, da Kaceys Rockstar-Leben gar keine so große Rolle spielt. Es ist vor allem Jonahs Schicksal, das dieses Buch bestimmt.
Wie zwei Hauptfiguren, die abwechselnd das Geschehen aus der Ich-Perspektive schildern, könnten unterschiedlicher nicht sein.
Kacey kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Sie hat wenig Halt im Leben. Als sich mit der Band der Erfolg einstellt, schwimmt sie auf der Rockstar-Welle mit. Sie betrinkt sich immer wieder bis zur Besinnungslosigkeit. Selbst auf die Bühne geht sie teilweise nicht nüchtern.
Jonah hat eine Familie und Freunde, die ihn lieben und unterstützen. Nach einer Herztransplantation hat er genaue Vorstellungen davon, was er im Leben erreichen möchte. Er ist zu einem gesunden, verzichtreichen Lebensstil gezwungen und hat sich konstante Abläufe geschaffen.
Die Begegnung mit Kacey bringt seine Routine durcheinander – und eine wirklich tolle Story beginnt. Jonah ermutigt Kacey, zu hinterfragen, was sie sich selbst wünscht, was sie erreichen möchte. Sie hingegen bringt ihn immer wieder dazu, sowohl die auferlegten als auch die selbstgesetzten Grenzen und Regeln ein wenig zu dehnen. Die zwei haben Spaß zusammen, aber vor allem führen sie intensive Gespräche und bringen einander zum Nach- und Umdenken. Langsam und nachvollziehbar geschildert entwickeln sie Gefühle füreinander.

Und viel mehr kann man kaum schreiben, ohne zu viel zu verraten.
Es gibt im Verlauf immer wieder kleine überraschende Wendungen, andere Dinge entwickeln sich, wie ich sie vermutet oder gehofft habe. Von Anfang an konnte mich die Geschichte total fesseln. Kacey und Jonah durchleben verschiedenste Gefühle und lassen die Leser dank der gefühlsbetonten Erzählweise hautnah daran teilhaben.

Von den medizinischen Begebenheiten rund um Herztransplantationen habe ich keine Ahnung. Aber die Handlung hat mich ohnehin so mitgerissen, dass ich die Darstellung zu keinem Zeitpunkt ernsthaft infrage gestellt hätte.

Ein klein wenig hadere ich mit dem Ende – bzw. damit, dass es eine Fortsetzung geben wird. Für mich hätte das Buch einfach noch 5 Seiten mehr haben dürfen und dann wäre das total ok gewesen. Aber noch ein ganzes Buch? Aufgrund einiger Andeutungen, die offen gelassen werden, ist die Richtung der Fortsetzung schon ersichtlich, aber ich zweifle noch daran, ob diese auch nur ansatzweise mithalten kann oder ob sie nicht den tollen ersten Band eher zerstört. Ich hätte zumindest keinen weiteren Band gebraucht. Denn eigentlich ist die Geschichte ziemlich perfekt, so wie sie ist.

Fazit

Ja, ok, ich gebe es zu, ich bin schon recht nah am Wasser gebaut. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal bei einem Buch so viel geheult habe… Oder doch, kann ich: bei „Tagwind“ (Jennifer Wolf, Jahreszeiten 4) im letzten Jahr…
Also nochmal von vorn: Ich habe geheult wie ein Schlosshund, so sehr konnte mich dieses Buch berühren. Die Geschichte ist unglaublich intensiv. Witzige Momente, tiefsinnige Gespräche und große Emotionen machen diese besondere Liebesgeschichte zu einem meiner Jahreshighlights 2018 – überhaupt zu einem der bewegendsten Bücher der letzten Jahre.

 

(die 5 Möhren mit Doppelplus habe ich bisher erst einmal vergeben. Nun kann ich gar nicht anders, als sie wieder hervorzuholen)

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

4 Gedanken zu „[gelesen] All In – Tausend Augenblicke von Emma Scott“

  1. Liebe Anja,

    eine wirklich schöne Rezension. Ich habe auch wahnsinnig geweint bei dem Buch, es war so viel was mich einfach tief berührt hat. Kein Buch seit langem konnte mich so fühlen lassen. Das war echt der Wahnsinn.

    Die Entwicklung, die der zweite Band nehmen wird, hat mich auch schon im ersten Band etwas gestört. Für mich bräuchte es das auch nicht und ich bin mir nichtmal sicher, ob ich den zweiten Lesen mag, da ich Angst habe Jonahs Bruder zu hassen, obwohl der ja auch ein toller Charakter war.

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Hallo Jenny,
      ich bin auch noch zwiegespalten. Einerseits möchte ich das Buch nicht lesen und die Geschichte einfach so stehen lassen. Aber andererseits bin ich auch neugierig, vielleicht passiert ja auch etwas völlig Unerwartetes…
      Lieben Gruß
      Anja

  2. Hallo liebe Anja,
    ohje, jetzt schwärmst du auch noch so sehr von diesem Buch und jetzt sagst du auch noch, dass du gar nicht mehr aufhören konntest zu weinen! Meine Buchhändlerin hat mir in dieser Woche von All in berichtet. Sie meinte, dass sie sehr selten bei Büchern weinen muss. Aber hier konnte sie einfach nicht mehr an sich halten. Jetzt bin ich so mega neugierig geworden. Das Buch muss auf die Wunschliste!

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    1. Hallo Tanja,

      jaaa, nicht nur auf die Wunschliste. Hör auf deine Buchhändlerin 😀 Dieses Buch ist einfach unglaublich. Da kann ich auch nicht anders als schwärmen, es ist ein Buch, das definitiv lange in Erinnerung bleibt.

      Lieben Gruß
      Anja

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