[gelesen] Die Ring-Chroniken: Begabt von Erin Lenaris

Rezensionsexemplar

© Harper Collins
Begabt
Die Ring-Chroniken 1
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Autorin: Erin Lenaris
erschienen September 2018
336 Seiten
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Harper Collins Ya!.

zäher Beginn, spannendes Ende

Die 16-jährige Emony lebt in der Rauring-Wüste. Die einzige Chance, den Ort zu verlassen und Geld für ihre Mutter zu verdienen, damit diese die horrenden Wassergebühren bezahlen kann, ist eine Ausbildung bei der WERT-Gesellschaft, welche die Energie- und Wasserversorgung kontrolliert.
Je mehr Zeit Emony bei WERT verbringt, desto mehr Ungereimtheiten entdeckt sie. Denn Emony hat eine Gabe: Sie kann Lügen erkennen. Doch wie soll sie die Anschuldigungen gegen WERT beweisen?

Obwohl ich das entworfene Szenario der lebensfeindlichen Umgebung im Rauring-Sektor und des alles kontrollierenden Konzerns spannend finde, konnte mich das Buch besonders in der ersten Hälfte nicht packen. Es passiert nicht so richtig viel. Emony bekommt die Chance auf das Adopten-Programm und erhält zusammen mit weiteren Jugendlichen dafür eine mehrwöchige Ausbildung, welche nicht alle bestehen werden. So steht sie im ständigen Wettkampf mit den anderen Adopten, wobei nur wenige wirklich konfliktreiche Szenen entstehen. Die Handlung plätschert über weite Strecken vor sich hin. Das interessanteste sind hier kleine Eifersüchteleien – denn wo eine Horde Teenager zusammenkommt, fehlt es natürlich auch nicht an hochkochenden Gefühlen und Schwärmereien.
Emonys Gabe, Lügen zu erkennen, hat hier für mich leider eine viel zu geringe Rolle gespielt.
Dafür gibt es für sie in der zweiten Hälfte umso mehr Lügen zu entlarven. Nun kommt auch etwas Spannung auf und es gibt einige unerwartete Wendungen. Zum Ende hin wird die Geschichte sogar richtig rasant und dramatisch.

Auch mit den Figuren hatte ich meine Schwierigkeiten. Emony ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und teilt dabei ihre Gedanken und Gefühle mit. Allerdings konnte ich diese nicht immer nachvollziehen, teilweise handelt sie sehr impulsiv und übertrieben, ohne dass es dafür einen direkten Auslöser gibt. So habe ich mich auch über einige Dialoge gewundert, in denen Emony für mich unnötig wütend und anklagend reagiert hat. Dadurch hatte ich an einigen Stellen eher das Gefühl, dass hier trotzige Kinder durch die Handlung stolpern, die auch angesichts der größten Gefahr erst mal in unsinnige Diskussionen verfallen.

Die Ungereimtheiten, die sich auf das Leben der ganzen Bevölkerung auswirken, und das Netz aus Lügen, dass WERT darum gesponnen hat, konnten mich letztlich fesseln, da immer mehr Fragen aufkamen. Leider bleiben vielen davon auch am Ende noch unbeantwortet.

Fazit

Zähe erste Hälfte, spannender und dramatischer zweiter Teil mit unterwarteten Lügen und Verwicklungen. Der Erzählstil von Protagonistin Emony ist zwar flüssig und anschaulich, ihr Verhalten und ihre Gedankengänge sind aber nicht immer nachvollziehbar.

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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