[gelesen] Das Fabelmädchen von Cosima Lang

Rezensionsexemplar

© Impress
Das Fabelmädchen
.
Autorin: Cosima Lang
erschienen Juni 2018
283 Seiten, eBook
.
hier gehts zum Verlag
Impress ( Carlsen)

Handlung kommt nicht so richtig in Fahrt, Spannung und Gefühl fehlen

Vor Jahren wurde die elfjährige Selibra von den Männern des Königs von zuhause fortgerissen und in die große Bibliothek gebracht. Sie ist das neue Fabelmädchen und hütet dort über das Wissen sämtlicher Bücher der neun Königreiche. Als ein unbekannter Gegner die Menschen bedroht, ist es dieses Wissen sowie der Wunsch, ihre eigene Geschichte zu erweitern, welche Selibra den Mut fassen lassen, sich gemeinsam mit ihrem Leibwächter auf eine gefährliche Reise zu begeben.

Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, in die Handlung hineinzufinden, da sich mir das Prinzip des Fabelmädchens nicht sofort erschlossen hat. Mit der Zeit fand ich Selibras Rolle und das ganze Wirken der Bibliothek aber sehr spannend.
Allerdings verlässt sie den Ort schon bald und wieder hatte ich Schwierigkeiten mit der Geschichte. Die Reise empfand ich als recht langwierig. Obwohl Selibra und ihr Leibwächter Dominik immer mal wieder in gefährliche Situationen geraten, kommt für mich nicht so richtig Spannung auf. Denn glücklicherweise hat die Bibliothek Selibra nützliche Bücher über magische Wesen, die Königreiche und Magie mitgegeben – total praktisch kann sie also unterwegs alles mögliche nachschlagen und dadurch die Probleme lösen. Die Pferde haben sich sicher gefreut, die Bücher mit teilweise mehr als 1000 Seiten mit sich herumzutragen… (besonders da Selibra am Ende nicht mal alle benötigt hat?!)
Insgesamt lösen sich die Schwierigkeiten für mich allesamt zu einfach auf, so auch der große Konflikt am Ende. Feinde wechseln urplötzlich die Seiten, unbekannte Völker bieten ergeben ihre Hilfe an, wenn sich Selibra nur vorstellt. Dabei hatte ich den Eindruck, dass Selibra selbst auf ihrer Reise viel Zeit mit Essen und Schlafen verbracht hat – zumindest war beides häufig Thema.
Es gibt eine Liebesgeschichte, die sich allerdings nur ganz vage andeutet – was mir gut gefallen hat, den alles andere hätte nicht zur Situation gepasst.

Hinzu kommt, dass ich mit Selibra selbst nicht ganz warm geworden bin. Ihr Alter wird nicht genannt, man kann es sich nur errechnen. Allerdings verhält sie sich nicht wie Mitte Zwanzig. Eher wirkt sie oft wie ein unbeholfener, naiver Teenager, auch wenn sie sehr mutige Momente hat.

Den überwiegenden Teil der Handlung schildert Selibra aus der Ich-Perspektive und gibt dabei Einblicke in ihre Gedanken und Pläne. Darüber hinaus gibt es kleine Passagen des Unbekannten, der die Königreiche bedroht. Dabei ist der Erzählstil leider von vielen Wortwiederholungen geprägt.

Fazit

Die Idee des Fabelmädchens, das über die Geschichten der Menschen wacht, hat mir gut gefallen. Doch leider bietet die Geschichte zu wenig Spannung, da sich sämtliche Probleme sehr einfach lösen lassen. Trotz der Ich-Perspektive fehlt es an Gefühl. Am Ende bleiben für mich noch ein paar Fragen offen.

 

Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.