[gelesen] Siren von Kiera Cass

Siren
Autorin: Kiera Cass
erschienen Oktober 2016
ISBN: 978-3-7335-0291-1
zum Verlag → Fischer
© Fischer

Handlung zieht sich sehr

Bei einem Schiffsunglück wird Kahlen als einzige gerettet – dafür verpflichtet sie sich dem Meer, ihm 100 Jahre als Sirene zu dienen.
Auch nach 80 Jahren gelingt es ihr kaum, ein Gleichgewicht zwischen ihrer Aufgabe und dem öffentlichen Leben zu finden. Besonders als sie Akinli trifft, fällt es ihr schwer, alle Regeln der See einzuhalten…

Achtung – falls ihr den Klappentext nicht schon gelesen habt und das Buch noch lesen möchtet, dann verzichtet auf den Klappentext. Dieser greift sehr weit vor.

Die Grundidee der Geschichte fand ich sehr spannend. Nach dem Einstieg, in dem Kahlen zur Sirene wird, gibt es einen Zeitsprung. Inzwischen ist sie im Grunde schon 100 Jahre alt, sieht aber immer noch aus wie 20. Und ein wenig ist sie auch in der Zeit stecken geblieben, denn die derzeitige Mode liegt Kahlen genauso wenig wie aktuelle Tanzsstile, was sie so interessant macht.

Leider kommt die Handlung nicht so richtig in Fahrt. Kahlen ist viel mit sich selbst beschäftigt. Sie beobachtet die Welt und die Menschen um sich herum und sinniert über das Leben und ihr Sirenendasein. Als sie Akinli begegnet, geht ihr der junge Mann nicht mehr aus dem Kopf. Und so werden viele innere Monologe von der Ich-Erzählerin geführt, ohne dass die Handlung dabei groß voranschreiten würde. Kahlens widerstreitenden Gefühle und Gedanken nehmen extrem viel Raum ein.

Sehr ergreifend fand ich die Szenen, in denen die Sirenen ihrer Aufgabe nachkommen mussten, der See ihre Opfer zu bringen – wobei das ganze Konzept der Ernährung des Meeres für mich nicht ausreichend erklärt wurde. Kahlen hasst ihre Aufgabe als Sirene und leidet mit den Menschen, die ihr und ihren Schwestern zum Opfer fallen. Lange hängen ihr die Schicksale der einzelnen Menschen, die sie versucht, zu identifizieren, nach.

Das Ende empfand ich dann als sehr stimmig und gefühlvoll. Im letzten Drittel wird die Handlung ein wenig ereignisreicher und einige Geheimnisse und unerwartete Zusammenhänge werden aufgedeckt.

Fazit

Die Idee an sich hat mir gut gefallen, aber der Handlung fehlte es an Ereignissen. Erst zum Schluss passiert ein wenig mehr und es wird sogar noch etwas spannend. Ansonsten dominierenden Kahlens aufgewühlten Gefühle und Gedanken, bei denen sie sich teilweise im Kreis dreht, das Buch.

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