[Anja] Rezension: Königlich vergessen von Dana Müller-Braun

Königlich vergessen
Die Königlich-Reihe 3

Autorin: Dana Müller-Braun
erschienen März 2018
ISBN: 978-3-646-60347-7 (epub)
zum Verlag → Impress (Carlsen)
© Impress

anstrengende Figuren in mal spannender, mal verworrener Story

Achtung: dritter Band der Reihe – Vorwissen dringend
erforderlich, inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden
Den ersten Band habe ich geliebt und war dann leider vom
zweiten etwas enttäuscht, da sich die Handlung zwar überraschend entwickelte,
ich mit Insidia aber nicht zurechtkam. Dennoch war ich gespannt, wie die
Geschichte weitergeht.
Den Beginn des Buches fand ich reichlich verwirrend. In
vielen Situationen ist nicht klar, was die Figuren wirklich erlebt haben, was
sie vielleicht träumen oder an welchen Stellen ihre Erinnerungen verändert
wurden. Haben sie gar alles nur in einer Simulation in ihren Köpfen erlebt? Dem
PG ist inzwischen alles zuzutrauen.
Zum Glück klären sich diese Fragen mit der Zeit und dann war
es mir auch wieder möglich, richtig in die Geschichte einzutauchen.
Trotzdem bleibt es stellenweise verworren. Je mehr Insidia
über das PG herausfindet, desto verzwickter wird die ganze Situation. Das PG
scheint überall seine Finger im Spiel zu haben und langsam fragt man sich, ob
jeder Schritt der handelnden Figuren vorausgeplant und ihnen eingeimpft wurde
oder ob sie wirklich noch freie Entscheidungen treffen können.
Auf jeden Fall wird es wieder recht spannend. Kyle will sein
Königreich zurückerobern. Nachdem er im zweiten Band keine so gute Figur
gemacht hat, mochte ich den König hier insgesamt wieder ganz gern.
Doch auch dabei gibt es ein Aber. Bereits in Band 2
deutete sich ein Beziehungsdreieck an. Irgendwie wird daraus nun sogar noch ein
Viereck und besonders Insidia sendet sehr widersprüchliche Signale, auf die
Kyle und Sate genauso wechselhaft reagieren, sodass wieder viel Zeit für sich
wiederholende, im Kreis drehende Gedanken über aufgeheizte Gefühle verloren
geht, obwohl den Figuren doch der Gegner im Nacken sitzt. Eifersucht,
skeptische Blicke, eingeschnappte Gedanken: das beherrschen die Figuren
allesamt perfekt – klärende Gespräche liegen ihnen eher nicht.
Dennoch hat mir das Buch wieder etwas besser gefallen als
der Vorgänger, weil die Handlung ereignisreicher ist und einige Überraschungen
bereithält. Die Gefahr ist durchweg spürbar, auch wenn die Figuren es in ihrem
Gefühlswahn hin und wieder zu vergessen scheinen.
Das Ende ist wieder extrem offen.
Fazit
Auch der dritte Band kommt leider nicht an den tollen
Reihenstart heran. Eifersucht und immer gleiche innere Monologe durchbrechen
wiederholt die eigentlich spannende Handlung, die weiterhin mehr Fragen
aufwirft, als Antworten liefert. Das Ende ist ein ziemlich fieser Cliffhanger,
den ich noch nicht so recht einzuordnen weiß.
Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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