[Dana] Rezension: Natalie Luca – Im Zauberbann des Schneemondes

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 Im Zauberbann des Schneemonds
Band 1

Autorin: Natalie Luca
erschienen Januar 2018
Selfpublischer; Autoren-Seite
ASIN:   B079G4JC8N
sehr schöner Auftakt
Ari hatte sich ihre Zukunft ganz anders vorstellt. Durch
einen schwereren Schicksalsschlag mitten aus ihrer Welt gerissen, muss sie nach
Neuwald zu ihrem Großvater ziehen, den sie gar nicht kennt. In einem noblen
Stadtteil von Wien fühlt sich Ari sofort unwohl und da ahnt sie noch nicht mal,
was auf sie zukommen wird. Um sie herum lodern Wut, Zorn und Verfeindung und
niemand ist bereit, ihr zu erklären, was eigentlich vor sich geht – bis sie
selbst zwischen die Fronten gerät. Die Gefahr ist größer, als sie angenommen
hatte und die Eskalation scheint kaum noch abzuwenden zu sein.

Der Schreibstil von Natalie Luca ist sehr angenehm und
flüssig. Aufgrund der Ich-Perspektive wird man gleich intensiv mit in die Handlung
und in das aufgewühlte Leben von Ari genommen. Einsam und allein in eine Stadt
ziehen zu müssen, in der sie keinen kennt und in der sie scheinbar auch keiner
will, sind nicht besonders aufbauende Aussichten. Anschauliche Beschreibungen
der Gefühle und auch der Umgebung lassen das noble Neuwald lebendig werden.
Für Ari ist es nicht leicht, sich in ihrem neuen Leben
zurecht zu finden. Die Schüler an der Privatschule sind sonderbar, es gibt
Auseinandersetzungen, die sie nicht versteht, Andeutungen, die ihr keiner
erklärt und immer wieder betreffen die Kommentare auch sie selbst. Erst nach
und nach bekommt Ari Antworten auf die Fragen, die in ihr brennen und die so
wichtig sind, um zu verstehen, was da um sie herum eigentlich vor sich geht.
Durch die Perspektive erlebt man hautnah mit, wie Aris
Welt erneut aus den Angel gehoben wird, als ihr offenbart wird, was das
Geheimnis von Neuwald beinhaltet. Man kann den Unglauben und die Verwirrung
nachvollziehen, besonders da man so nah bei der Protagonistin ist.
Neben all den unglaublichen Wahrheiten spielen auch noch
die Gefühle von Ari verrückt. Ein junger Mann, der sie eigentlich nicht
interessieren dürfte, hat ihr ziemlich den Kopf verdreht. Doch die Gefahr droht
von allen Seiten und die alt eingesessenen Neuwälder sehen die Entwicklung
zwischen den beiden höchst kritisch.
Umso weiter man in der Geschichte voran schreitet, umso
spannender, gefühlvoller und turbulenter wird es. Während man als Leser schon
vor Ari ahnt, was da vor sich geht, braucht sie etwas länger, um zu verstehen,
was die anderen versuchen ihr anzudeuten. Nicht nur durch ihre Unwissenheit,
sondern auch durch das höhere Maß an Toleranz und Aufgeschlossenheit, fällt Ari
sehr auf. Ihre Einstellungen sind für andere teilweise nicht nachvollziehbar,
ich mag sie allerdings sehr. Und hoffe darauf, dass sie damit nicht nur
anecken, sondern vielleicht auch noch etwas erreichen wird, im Verlauf der
Reihe.
Die bildhaften Beschreibungen lassen Neuwald und die
Bewohner lebendig werden. Man kann sich die wichtigsten Figuren und die
Umgebung gut vorstellen und bekommt immer bessere Eindrücke von der Welt, in
die Ari dort eintaucht. Die Besonderheiten der einzelnen Gruppierungen werden
im Verlauf der Handlung schön hervorgehoben und die Rückblicke in die Vergangenheit
des Stadtteils, die durch Erzählungen verschiedener Charaktere erfolgen, lassen
die Zusammenhänge und Ursprünge der Verfeindungen deutlicher werden. So wird
auch nachvollziehbarer, wieso selbst die Jugendlichen schon so festgefahren
sind in ihren Meinungen, obwohl sie selbst im Frieden aufgewachsen sind.
Auch wenn das Hin und Her, gepaart mit der Unwissenheit
Aris und den Andeutungen um sie herum interessant gestaltet war, hätte ich mir
gewünscht, dass es vielleicht ein paar Seiten kürzer gewesen wäre. Denn mit dem
Fallen der ersten Mauern, das für den Leser nicht so überraschend kommt, wie
für Ari, wird die Handlung noch spannender, turbulenter und abwechslungsreicher.
Die Emotionen kochen über, die Personenkonstellationen werden klarer und man kann
noch mehr mitfiebern. Für meinen Geschmack hätte es damit ein wenig früher im
Buch losgehen können, auch wenn es nie langweilig war.
Zum Ende von Band eins sind noch viele Dinge offen, auch
wenn die momentane Lage erst mal sortiert scheint, deswegen bin ich sehr
gespannt, wie es nun weitergeht, welche neuen Konflikte kommen und besonders,
wie es mit der persönlichen Entwicklung von Ari so weiter gehen wird.
Ein schön gestalteter, abwechslungsreicher Auftakt der
Reihe. Ich bin neugierig auf die Fortsetzung und könnte mir gut vorstellen,
dass noch einige Überraschungen, Wendungen und neue Probleme auf die Charaktere
und die Leser zukommen.

Vielen Dank an die Autorin für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

Falls ihr noch mehr über die Autorin erfahren wollt, wir haben sie Anfang des Monats interviewt, zu dieser Reihe und ihren anderen Büchern. –klick

2 Gedanken zu „[Dana] Rezension: Natalie Luca – Im Zauberbann des Schneemondes“

  1. Hey liebe Dana,

    ich habe diesen Auftakt auch schon gelesen. Ich mochte die Geschichte wirklich gerne. Die Charaktere waren süß gezeichnet und die Idee dahinter finde ich echt spannend. Ich bin gespannt darauf, was uns noch erwarten wird. 😉

    Liebe Grüße, Ruby

    1. Hallo Toni,
      es freut mich, dass dir die Geschichte auch gefallen hat 🙂 Vielleicht bleiben wir mit der Meinung beim nächsten Band ja auch wieder dicht zusammen 😉 Ich hoffe auf jeden fall, dass wir nicht so lange warten müssen.
      Lg Dana

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