[gelesen] Swantje Berndt – Stadt aus Glas

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Stadt aus Glas
Lieder aus Schatten und Licht 2
Autorin: Swantje Berndt
erschienen Oktober 2017
Selfpublishing

spannende, abwechslungsreiche Fortsetzung

Da es sich um den zweiten Band der Reihe handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Teil enthalten. Vorwissen ist unbedingt zu empfehlen, da man sonst Zusammenhänge und Personenkonstellationen vermutlich nicht so gut verstehen wird.

Fiona dachte nach ihrem Übertritt in die andere Welt vermutlich schon, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, doch sie hat sich geirrt. Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit geht in die nächste Runde und sie ist ein wertvoller Bestandteil dieser Auseinandersetzung. Doch nicht nur zwischen den Fronten gibt es Ärger. Auch zwischen den Völkern der jeweiligen Ländereien gibt es Streitigkeiten, die sich immer weiter aufschaukeln. Fiona muss nicht nur für sich, sondern auch für alle anderen einen kühlen Kopf bewahren und versuchen, sich selbst nicht zu verlieren, bei all dem Chaos, das auf sie zu kommt.

 

Da der erste Band bei mir schon eine Weile zurück lag, hatte ich an einigen Stellen schon Schwierigkeiten, mich richtig an alles zu erinnern. Hier und da gibt es kleine Hinweise, was im Auftaktbuch passiert ist und wie die Figuren zueinander stehen bzw. wie sie deren Beziehung entwickelt hat, alle Zusammenhänge werden aber nicht noch mal aufgegriffen. Sollte man den Anfang der Trilogie nicht kennen, könnte es daher kompliziert werden, sich zu Recht zu finden. Auch mir waren bis zum Schluss nicht ganz alle Verbindungen klar, das fehlende Wissen hat mich beim Lesen aber nicht sehr behindert.

Die Geschichte ist sehr komplex. Durch die Perspektivwechsel ist es möglich, die verschiedenen Handlungsstränge zu begleiten, auch wenn die Figuren nicht immer zusammen agieren. Die Stränge sind alle miteinander verknüpft, teilweise verbinden sie sich miteinander, um sich dann wieder voneinander zu entfernen. Insgesamt ist aber auf jeden Fall erkennbar, wie stark die gesamte Handlung miteinander verwoben ist und wie sehr sich alles bedingt und beeinflusst. Ich bin gespannt, ob die Passagen, die bisher noch recht getrennt voneinander verlaufen, sich am Ende der Trilogie ebenfalls zu einem Gesamtbild verbinden.

Wie bereits im ersten Band spielen viele unterschiedliche Charaktere eine wichtige Rolle. Die meisten kennt man bereits, doch es gibt auch einige neue Figuren, die mit dazu kommen und die Geschichte noch abwechslungsreicher machen. Neben den persönlichen Entwicklungen der Personen, erfährt man auch noch mehr über den Aufbau und die Entstehung der Welt, in der wir uns befinden.

Besonders spannend finde ich die Entwicklung von Cordic und Fiona, die auf der einen Seite eng miteinander verknüpft sind, die sich aber auf der anderen Seite auch lange Zeit allein durchschlagen müssen und daher auf andere Charaktere angewiesen sind, die ihnen zur Seite stehen.

Ich mag den Schreibstil von Swantje Berndt sehr gern. Ich habe schon viele Bücher von ihr gelesen und fühle mich von der lebendigen, oft sehr direkten Art zu erzählen, direkt mitgenommen. Viele Verschnaufpausen gibt es im Buch nicht, denn es ist eigentlich immer etwas los. Wenn es bei der einen Figur mal etwas ruhiger wird, dann geht es bei der nächsten turbulent zu und selbst wenn nicht grad alles Kopf steht, dann fechten die Charaktere ihren ganz eigenen, oft auch emotionalen Kampf aus. Diese Kombination aus spannenden, temporeichen Szenen, die die Handlung ganz aktiv voran bringen und den stilleren Momenten, in denen es eher um die Figuren und deren Entwicklung geht, gefällt mir sehr gut. Vor allem kann man sich nie sicher sein, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Obwohl man die Charaktere immer besser kennen lernt und Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten bekommt und man auf einige Dinge wartet und hofft, weiß man doch nie, was wirklich passiert. Zwänge, Schwüre, Hoffnungen, Ängste und prägende Ereignisse halten die Figuren manchmal davon ab, einfach so zu sein, wie sie es teilweise gern wären.

Das Ende des Buches ist an einer sehr spannenden Stelle gewählt, so dass man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Ich habe mir vorgenommen, die Reihe nächstes Jahr einmal komplett zu lesen, wenn der Abschlussband erscheint. Viele Verknüpfungen, Querverweise, Andeutungen und kleine Anekdoten, die in die Geschichte eingebaut sind, nimmt man erst richtig wahr, wenn man nicht so viel Zeit zwischen den Werken verstreichen lässt. Ich habe das bereits bei der Schlangenfluch-Trilogie der Autorin so gemacht und war wirklich überrascht und begeistert, wie viele tolle Details ich noch entdeckt habe.

Fazit

Eine schöne Fortsetzung mit einer komplexen, facettenreichen, abwechslungsreichen Handlung, die einen immer wieder mit fiebern und grübeln lässt. Auch wenn ich mich nicht mehr an alle Details aus dem ersten Buch erinnern konnte, hat mir die erneute Reise mit Fiona und Cordic sehr viel Spaß gemacht.

Ich danke der Autorin für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

Ein Gedanke zu „[gelesen] Swantje Berndt – Stadt aus Glas“

  1. Hallo liebe Dana,

    die Reihe kenne ich tatsächlich noch gar nicht, sie klingt aber vielversprechend. Ich werde wohl mal dem ersten Band einen Besuch abstatten und schauen, ob mich die Reihe anspricht. *g*

    Liebe Grüße,
    Ruby

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