Rezension: Veronika Mauel – Forbidden Secrets. Nadia & Noah

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Forbidden Secrets. 
Nadia & Noah 

Autorin: Veronika Mauel
erschienen Oktober 2017
Verlag: Impress
ISBN: 978-3-646-60367-5
gefühlvolle Geschichte mit den Schatten der Vergangenheit

Ein Umzug stellt immer eine große Herausforderung und
Veränderung dar. Doch Nadia sieht viel mehr ihre Chance auf ein freies,
selbstbestimmteres Leben darin. Wird die Idylle der Nordseeinsel ihr dabei
helfen oder werden die Schatten der Vergangenheit sie doch einholen?

Als Einstimmung in die Geschichte gab es einen
wundervollen Einblick in die Landschaft, die Nadia und ihre Familie nun umgeben
wird. Sanfte Wellen, die an den Strand rollen, die Sonne, die auf dem Meer
glitzert, feiner Sand, der durch die Finger rieselt – nicht nur das Paradies
für Urlauber, sondern auch für Einheimische. Allerdings ist die Ruhe, die Nadia
bei ihrer Ankunft empfängt, trügerisch. Schnell lernt sie die Inseljugend
kennen und wird unfreiwillig in die Macht- und Positionskämpfe gezogen.
Sich der Luxusjugend anschließen, damit Anschluss haben
und möglicherweise die lang ersehnte Freiheit kommen oder sich treu bleiben und
dem scheinbar Verbotenen hingeben, dass sich so viel besser anfühlt – dieser
Konflikt begleitet die junge Protagonistin weite Strecken der Geschichte.
Das Buch ist aus zwei Ich-Perspektiven geschrieben, die
sich fast stetig abwechseln im Verlauf des Buches. So hat man die Möglichkeit,
sowohl Nadia, als auch Noah intensiv kennen zu lernen und auf ihren Wegen zu
begleiten.
Durch die Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten
der beiden Protagonisten kann man ihre Entwicklung gut verfolgen und weiß als
Leser häufig mehr, als sie ihrem Umfeld zunächst preisgeben. Nach und nach
erfährt man von ihrer Vergangenheit, von den Schatten, die sie verfolgen und
begleiten, von ihren Ängsten, Wünschen und Hoffnungen.
Zu Beginn der Geschichte werden die Unterschiede zwischen
beiden besonders deutlich. Nadia kommt aus wohlhabenden Verhältnissen, ist gut
behütet und vielleicht sogar etwas überbehütet aufgewachsen und drückt sich
eher gewählt und förmlich aus. Nadia kämpft für ihre Freiheit, mehr Chancen und
Möglichkeiten und macht dabei Erfahrungen, auf die sie vielleicht lieber
verzichtet hätte.
Noah hingegen kann sein Leben ziemlich frei gestalten,
zumindest von seinem Elternhaus aus. Doch die Geschehnisse des letzten Jahres
machen es ihm schwer, in Ruhe zu leben und sich zu entwickeln, wie er es sich
wünscht. Seine Abschnitte unterscheiden sich auch sprachlich von Nadias, was
mir gut gefallen hat. Er ist etwas direkter, schmückt nichts aus und nutzt
teilweise auch derbere Formulierungen und Flüche. So sind beide Charaktere beim
Lesen leicht auseinander zu halten.
Themen wie Freundschaft, Mobbing, Cliquenbildung,
Zusammenhalt und Geld in Verbindung mit Machtpositionen werden im Verlauf der
Handlung in die persönliche Entwicklung der Protagonisten integriert. So wird
die Geschichte noch facettenreicher.
Das Ende des Buches kam für mich dann fast ein wenig zu
schnell. Nachdem es sich sehr lange hoch geschaukelt hat, kam die Auflösung,
zumindest in Nadias Familie, dann doch recht plötzlich. Bei Noah wurde es – zum
Glück – noch etwas verzwickter und nicht ganz so gradlinig, denn das hätte
irgendwie auch nicht zu ihm gepasst.
Eine schöne, gefühlvolle Geschichte, die für meinen
Geschmack noch ein paar mehr Seiten hätte haben dürfen.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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