[gelesen] Amrita. Am Ende beginnt der Anfang von Aditi Khorana

Amrita
Am Ende beginnt der Anfang

Autorin: Aditi Khorana
erschienen August 2017
Verlag: Dressler
ISBN: 978-3-7915-0056-0
©Dressler
zauberhafte, überraschende Geschichte


Die 16-jährige Prinzessin von Shalingar ist Kaiser Sikander von Makedon versprochen. Als Sikander seine wahren Absichten offenbart, ist Amrita gezwungen zu fliehen. Zusammen mit der Seherin Thala sucht sie nach einem Weg, ihr Reich zu retten. Doch wie soll sie Sikander aufhalten?

Amrita entführt die Leser in eine vergangene, orientalisch anmutende Welt. Dabei mischt Autorin Aditi Khorana Fiktion mit historischen Fakten. So findet neben Ländern wie Persien und Makedonien (im Original Macedon, wurde nur als Makedon übersetzt) auch die Seidenstraße Erwähnung. Und auch Kaiser Sikander (= persische Namensvariante von Alexander…), der sein Reich nach dem Mord an seinem Vater durch brutale Streifzüge enorm vergrößert, hat wohl sein geschichtliches Vorbild. Detaillierte, anschauliche Beschreibungen von Figuren und ihrer Kleidung lassen direkt Bilder aus 1001 Nacht im Kopf entstehen.

Die Geschichte konnte mich schnell in ihren Bann ziehen, obwohl die Handlung zunächst ruhig beginnt. Amrita und ihr Vater blicken der Ankunft des Kaisers entgegen. Die Tochter mit einem ehemaligen Freund des Vaters zu verheiraten, erzeugte bei mir direkt Widerwillen, doch Prinzessin Amrita ist bereit, diese Bindung einzugehen, scheint es doch der einzige Weg zu sein, ihr eigenes Königreich zu schützen. Sie macht für ihre 16 Jahre dabei einen sehr erwachsenen Eindruck. Ihr Mut, aus Liebe zu ihrem Vater und ihrem Volk ihr bisheriges Leben aufzugeben, machen die Ich-Erzählerin sehr sympathisch.

Schnell wird klar, dass Sikander klare Vorstellungen von den Bündnis hat und nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen. Es entwickelt sich eine Handlung, die immer mehr an Spannung und Tempo gewinnt.
Amrita hat den Palast bisher nicht oft verlassen dürfen. So erhält sie auf ihrer Flucht ganz neue Einblicke ihres Landes und findet auch mehr über sich selbst heraus. Zusammen mit Thala muss sie sich einigen Gefahren stellen und dabei über sich hinauswachsen. Dabei kann ihr die Seherin zwar Hinweise geben, was sie in der Zukunft erwartet, doch nicht immer sind die Dinge so, wie sie zunächst scheinen. Jede Entscheidung kann eine ganz neue Zukunft zur Folge haben.

Die Handlung konnte mich mehrfach überraschen. Besonders das Ende habe ich in dieser Form nicht erwartet, es hat mir aber sehr gut gefallen und bildet einen tollen Abschluss dieses Einzelbandes, dessen Geschichte keine Fragen offen lässt.

Nicht nur mit der Parabel vom Land der Bäume zu Beginn der Geschichte schafft Autorin Aditi Khorana Denkanreize für die Leser.

Märchenhafte Geschichte über Liebe, Freundschaft, Enttäuschung und die Findung von sich selbst. Amrita macht eine tolle Entwicklung durch. Sie muss viele Hindernisse überwinden, wodurch eine packende, emotionale Handlung entsteht. Mit seinen 320 Seiten ist die Geschichte zügig gelesen und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Hinweis: Wenn ihr den Klappentext des Buches nicht schon gelesen habt, lasst es lieber. Ich finde, dieser greift sehr weit vor.


Ich danke dem Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

7 Gedanken zu „[gelesen] Amrita. Am Ende beginnt der Anfang von Aditi Khorana“

  1. Huhu Anja,

    ich kann dir nur zustimmen, das Buch ist nicht nur eine wahre Schönheit, sondern auch einfach nur genial. 🙂 Über den Klappentext hab ich auch etwas die Stirn gerumpelt und in meiner Rezension erwähnt.

    Hab eine schöne Restwoche.

    Liebe Grüße
    Silke

    1. Hallo Silke,
      ich hatte den Klappentext zum Glück einige Wochen vor dem Lesen nur überflogen, sodass ich mich daran nicht mehr erinnern konnte. Wenns nicht unbedingt sein muss, lese ich Klappentexte gar nicht erst – wenn ich ganz socher vorhabe ein Buch zu lesen – Spoiler im Klappentext sind einfach ärgerlich.
      LG anja

  2. Liebe Anja,

    da bin ich ja gespannt! Das Buch zieht bald bei mir ein. Ich weiß nur noch nicht, wann ich es lesen kann 🙂 Bisher habe ich sehr gemischte Meinungen gelesen und möchte mir selber ein Bild machen.

    Liebe Grüße
    Nadine

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