[gelesen] Ein bisschen wie Unendlichkeit von Harriet Reuter Hapgood

Ein bisschen wie Unendlichkeit

Autorin: Harriet Reuter Hapgood
erschienen Februar 2017
Verlag: Fischer KJB
ISBN: 978-3-7373-4033-5
© Fischer
mal berührend, mal wirr

Gottie ist ein Physikgenie. Doch manche Dinge lassen sich
nur schwer wissenschaftlich erklären. So beginnt Gottie zu rätseln und zu
forschen, warum sie plötzlich Ereignisse der Vergangenheit nochmal erlebt. Als
dann auch noch ihr bester Freund aus Kindertagen auftaucht, steht ihre Welt
völlig Kopf…
Zeitreisen, Wurmlöcher, parallele Realitäten – spannende
Themen, über die ich gern lese. Ein bisschen wie Unendlichkeit konnte
mich allerdings nicht richtig fesseln. Trotz vieler physikalischer Grundlagen,
die im Buch erläutert werden – um nicht zu sagen, einen beinahe erschlagen,
auch wenn immer wieder versucht wird, alltagsnahe Vergleiche zu finden – wird
die Geschichte für mich nicht wirklich logisch.
Gottie wird scheinbar wahllos in die Vergangenheit geworfen,
wo sie Situationen miterlebt, meist ohne zu agieren. In der Realität fehlen ihr
dann plötzlich mehrere Stunden oder auch Tage, deren Verbleib nicht geklärt
wird oder wie ihre Umwelt sie in diesen Zeitfenstern wahrnimmt. Dadurch wird
die Handlung konfus und die eigentliche Geschichte kommt durch die vielen
Unterbrechungen nicht richtig in Fahrt. Richtig wirr wird es dann, als
Gottie in der Realität ein Ereignis auslöst, dass in der Vergangenheit
stattgefunden hat, damit die aktuelle Geschichte überhaupt geschehen konnte…
Zwar laufen so einige Fäden zusammen, doch manches erschließt sich mir bis zum
Schluss nicht.
Sieht man von all den komplexen wissenschaftlichen
Überlegungen der jungen Protagonistin und ihren Reisen samt anschließenden
Blackouts ab, ergibt sich eine ganz süße Liebesgeschichte sowie die Geschichte
über ein Mädchen, dass seinen ganz eigenen Weg sucht, mit der Trauer über den
Tod eines geliebten Menschen umzugehen. Einsamkeit, Schmerz, Freundschaft und Liebe
sind zentrale Themen des Buches, das einige emotionale Momente zu bieten hat.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive des
Teenagers, was dem Leser Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle beim Durchleben
der aufwühlenden Ereignisse ermöglicht.
Trotz vieler wissenschaftlicher Erklärungen mit
bildhaften Vergleichen empfand ich die Geschichte bis zum Schluss als recht
konfus. Die Handlung, die durch die Sprünge immer wieder unterbrochen wird, konnte mich nicht packen. Dabei ist die Liebesgeschichte eigentlich ganz niedlich und die
Einblicke, die Gottie in ihre Trauer ermöglicht, sehr berührend.

3 Gedanken zu „[gelesen] Ein bisschen wie Unendlichkeit von Harriet Reuter Hapgood“

  1. Hey meine Liebe,

    das Buch steht auch noch auf meiner WuLi bzw. eigentlich liegt es schon im Regal, bisher bin ich nur noch nicht dazu gekommen ^^°
    Ich bin aber sehr gespannt, wenn ich auch nach deiner Rezi etwas nüchterner rangehen werde 😉

    Liebe Grüße,
    Ruby

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