[gelesen] Andreas M. Sturm (hrsg.) – Sachsenmorde 2

©Edition Krimi

Sachsenmorde 2

Herausgeber: Andreas M. Sturm
erschienen März 2017
Verlag: Edition Krimi
ISBN: 
978-3-946734-18-5

spannende, abwechslungsreiche Kurzthriller

Gedämpfte Schüsse mitten in der Öffentlichkeit, blutige Taten
hinter verschlossenen Türen, Opfer, die lange Qualen erleiden, bevor sie erlöst
werden, Morde, die erst nach Jahren entschlüsselt werden – die im Buch
präsentierte Bandbreite deckt ziemlich viele, meistens grausame Vorstellungen
des Tötens ab. Kein Bundesland ist vor den Verbrechern sicher, auch Sachsen
nicht. In dieser Anthologie wird jeder Bereich der Region beleuchtet, auf ganz
verschiedene, aber immer tödliche Weise.

Jeder Kurzthriller entführt den Leser in eine andere Welt.
Die Geschichten sind in sich abgeschlossen und können daher völlig unabhängig
voneinander gelesen werden. Ich hab auch immer mal wieder eine Pause eingelegt
um etwas Abstand zwischen die Kurzgeschichten zu bekommen. So wirken sie, aus
meiner Sicht, besser und man kann sie leichter einzeln betrachten, ohne ständig
zu vergleichen.
Obwohl es sich nicht um Nacherzählung wahrer Begebenheiten
handelt, laufen einem ab und an kalte Schauer über den Rücken und man kann sich
gut vorstellen, dass es solche Taten wirklich gibt. Einige Handlungen sind sehr
blutig, brutal und von dem Mord an sich geprägt. In anderen Thrillern geht es
mehr um die Planung oder die Aufdeckung der Tat, so dass ein Teil der
erschütternden Fakten durch die Rahmenhandlung abgemildert werden. Harmlos ist
aber keine der Handlungen, sie sind einfach nur völlig unterschiedlich
aufgebaut.
Von den Orten, in denen die Handlung spielt, erfährt man mal
etwas mehr, mal etwas weniger. Teilweise gibt es Straßennamen und
Erkennungsmerkmale der Region, die für Leser, die sich an den Schauplätzen
auskennen, bestimmt Wiedererkennungswert haben. Auch als Ortsfremder kann man
sich die Handlungsorte meistens gut vorstellen und bekommt so neben den
Grausamkeiten noch einen Einblick in das Bundesland.
Genauso abwechslungsreich wie die Schauplätze, sind die
Erzählweisen und -stile in den Kurzthrillern. Einige Geschichten sind aus der
Ich-Perspektive erzählt, andere haben einen übergeordneten Erzähler, der es
ermöglicht, aus verschiedenen Perspektiven auf die Handlung zu schauen und
unterschiedliche Stränge zu verfolgen, die ein Gesamtbild ergeben. Durch die
verschiedenen Techniken werden einem die Figuren auch unterschiedlich nah
gebracht. Bei einigen erhält man einen guten Einblick in ihr Seelenleben, in
die Dinge, die sie quälen, beschäftigen und möglicherweise dazu führen, diese
schrecklichen Taten zu begehen. Andere Charaktere bleiben eher blass und es
wird ein größeres Augenmerk auf die Handlung an sich gelegt. Wenn man die Kürze
der einzelnen Geschichten bedenkt, kann man jedoch auch nicht erwarten, ein
komplexes Bild von jeder Person zu bekommen. Es ist in jedem Fall immer
ausreichend, um dem Geschehen zu folgen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Gegenwart, Vergangenheit, Sprünge in verschiedene Zeiten –
es ist von allem was dabei. Manchmal sind die Täter bereits bekannt, in anderen
Geschichten werden sie erst gesucht. Einige Passagen sind sehr düster und
erschütternd, andere Szenen sind geprägt von schwarzem Humor und wirken dadurch
etwas lockerer, wenn die Handlung auch sehr ernst bleibt. Aufgrund der
vielfältigen und abwechslungsreichen Mischung im Buch sollte für jeden
Geschmack am Ende etwas dabei sein. Nicht jede der 13 Kurzgeschichten wird
einen gleich intensiv packen, dafür sind die Herangehensweisen doch etwas zu
verschieden.
Eine abwechslungsreiche, spannende Mischung an
Kurzgeschichten sind in diesem Buch vereint. Manch eine Geschichte fesselt
einen mehr, die nächste vielleicht etwas weniger, aber durch die bunte Mischung
wird am Ende für jeden was dabei sein.
Vielen Dank an den Autoren und Herausgeber Andreas Sturm für das
bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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