[gelesen] Ina Taus – #bandstorys – Sad Songs

©Impress
#bandstorys 2
Sad Songs

Autorin: Ina Taus
erschienen März 2017
Verlag: Impress
ISBN: 978-3-646-60289-0

musikalisch und gefühlvoll, aber vorhersehbar durch Band 1

„Sad Songs“ ist der zweite #bandstory Band, die
Geschichte ist aber an sich eigenständig. Die Personen, die vorkommen, sind
größtenteils die gleichen, da es sich immer um die Mitglieder der Bands und
ihre Freundinnen dreht. Dieses Mal geht es nicht um Anna und Max, sondern um
Alex und Autumn und ihre ganz eigene Entwicklung. Vorwissen schadet sicherlich
nicht, ich denke jedoch, es ist nicht zwingend notwendig.
Autumn hat äußerlich betrachtet alles, was man sich wünscht.
Ihre Familie hat ein ordentliches Vermögen, sie selbst reist um die Welt, lernt
viele tolle Orte kennen und kann mit ihrer großen Leidenschaft erfolgreich
sein. Doch was sie sich zur Zeit wirklich wünscht, ist eine Auszeit von ihrem
hektischen Leben, in dem es nicht genug Raum für sie selbst und ihre ganz
privaten Wünsche gibt. Als sie auf den Schlagzeuger von „Must Be Crazy“ trifft,
steht ihre Welt mit einem Schlag Kopf. Alles, wovon sie träumt, könnte wahr
werden, wäre da nicht ihr Geheimnis, das alles verändern wird.

Das Buch ist keine Fortsetzung im klassischen Sinne. Wie
ich in der Einleitung schon gesagt habe, stehen hier einfach andere Personen im
Fokus, deren Geschichte nun thematisiert wird. Die Entwicklung zwischen Max und
Anna wird am Rand mit aufgegriffen und auch die anderen Bandkollegen kommen
natürlich vor, ich denke aber, man wird nicht weniger Spaß am Buch haben, wenn
man die Vorgeschichte nicht kennt, vielleicht eher im Gegenteil. Durch das Ende
von Band eins weiß man, wie „Sad Songs“ ausgehen wird, was ein wenig von der
Spannung nimmt, auch wenn man nicht weiß, wie genau der Weg der beiden
verlaufen wird.
Wie bereits im ersten Bandstory-Buch gibt es wieder zwei
Ich-Perspektiven. So kann man beide Protagonisten intensiv begleiten und
bekommt exklusive Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten. Als Leser hat
man dem jeweils anderen Protagonisten über, einen Wissensvorsprung, da die
Charaktere nicht immer gleich ehrlich zueinander sind. Zu groß ist die Angst
vor den Reaktionen der anderen, die Möglichkeit, die frische Liebe zu
verlieren.
Autumn wirkt häufig wie eine junge Dame, die unkompliziert,
schon mit kleinen Dingen zu begeistern, ausgeglichen und meistens ziemlich
lebensfroh ist. Doch ihr fällt es manchmal schwer, wirklich aus sich raus zu
kommen, weil sie Angst vor dem hat, was passieren könnte, wenn ihr größtes
Geheimnis raus kommt. Sie kennt in Wien nur wenige Menschen, Anschluss zu
finden, fällt ihr zwar nicht unbedingt schwer, aber sie ist vorsichtig und
manchmal auch ein wenig schüchtern. Ist der Eis einmal gebrochen, kann man viel
Spaß mit ihr haben, besonders in den Skatparks. Alex gibt ihr das, was sie sich
so lange erhofft hat, doch das junge Glück steht auf wackeligen Beinen.
Alex kennt man aus dem ersten Band schon ziemlich gut.
Als Schlagzeuger einer der Bands ist er oft mitten im Geschehen und kann sich
vor Fans kaum retten. Als ihm Autumn begegnet passiert mit ihm, woran er kaum geglaubt
hat. Die anderen Frauen interessieren ihn nicht mehr und er möchte ihr die Welt
zu Füßen legen. Doch noch ahnt er auch nicht, welches Geheimnis ihre Beziehung
belastet.
Im Verlauf der Geschichte erlebt man verschiedene
Facetten der Protagonisten und kann ihre Entwicklung gut mit verfolgen.
Sonnenschein und große Gewitterwolken, Hoffnung, Angst, Verzweiflung. Von allem
ist ein bisschen was dabei. Gern würde ich sagen, der Ausgang ist ungewiss,
aber das war es für mich durch Band eins der Reihe natürlich nicht. Trotzdem
hat es Spaß gemacht, die beiden zu begleiten und intensiver in ihre Welt
einzutauchen, die von anderen Dingen dominiert wird, als die von Max und Anna.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man fühlt
sich schnell wohl im Buch und wodurch man die Figuren größtenteils kennt,
empfindet man die Charaktere als große Familie, in der immer wieder neue Dinge
erlebt bzw. von einer neuen Seite beleuchtet werden. Obwohl Alex und Autumn im
Mittelpunkt stehen, erweitert sich auch das Bild, das man von den anderen
Figuren hat. Man lernt sie ebenfalls besser kennen und es ergeben sich Ideen
und Ahnungen, die ich im ersten Band noch nicht hatte. Ich bin gespannt, ob in
die Richtung noch was kommen wird in der Reihe.
Durch das Vorwissen nicht ganz so überraschend, aber
wieder schön geschrieben, sehr gefühlvoll und voller musikalischer Einschübe.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

Schreibe einen Kommentar

(Kommentare werden von uns freigeschaltet.)

Mit dem Absenden des Formulars werden deine Nachricht sowie dein Name und deine Webseite (freiwillige Angaben) gespeichert. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung.