[gelesen] Ina Taus – #bandstorys – Bitter Beats

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#bandstorys 1

Bitter Beats

 Autorin: Ina Taus

erschienen Januar 2017
Verlag: Impress
ISBN:  978-3-646-60288-3

viel Musik, viel Gefühl, viele Sorgen

Musik kann die unterschiedlichsten Gefühle in einem
Menschen auslösen. Man verbindet bestimmte Songs mit schönen, traurigen,
aufwühlenden oder freudigen Situationen, mit verschiedenen Menschen oder die
Texte sprechen einem einfach aus der Seele.
Als niemand mehr zu Anna durchkommt, hilft auch ihr die
Musik, sich über Wasser zu halten. Als Sängerin in einer Band hat sie natürlich
eine spezielle Beziehung zur Musik, doch auch privat ist es ihr Anker, ihre
Zuflucht und ihr großer Halt, um über den schlimmen Verlust ihrer großen Liebe
hinweg zu kommen. Erst eine Begegnung im Regen scheint wieder einen Funken
Lebensmut in Annas Seele zu bringen, doch die Situation bleibt kompliziert.

Als ich den Klappentext zum Buch gelesen habe, musste ich
sofort an das Lied „A.N.N.A“ von
„Freundeskreis“ denken, bzw. eher in der Coverversion von
Mark Forster. Da war es irgendwie witzig, dass dieser Song im Buch tatsächlich
eine Rolle spielt. Und auch Coversongs haben einen hohen Stellenwert bei Anna,
denn sie hat zu jedem Original einige Coverversionen auf ihrem Player, der fast
dauerhaft läuft.
Die Geschichte ist aus zwei Ich-Perspektiven erzählt, so
ist es möglich, beide Protagonisten sehr intensiv kennen zu lernen und nah bei
ihnen zu sein, als ihre Welt etwas aus den Fugen gerät.
Anna hat ihre große Liebe verloren, ein harter Schlag,
der einen nachhaltig prägt und verändert. Jeder der einen geliebten Menschen
gehen lassen  musste, wird in etwa eine
Vorstellung haben, wie schlimm das ist. Je nachdem, wie nah einem die Person
stand, ob man auf den Verlust vorbereitet war oder nicht, trifft es einen
vielleicht noch etwas härter.
Ich konnte beim Lesen gut nachvollziehen, dass Anna sich
lange zurückzieht, sie nicht viel von ihrer Umwelt wissen will und nur aus dem
Haus geht, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Auf der anderen Seite kann man
auch ihre Freunde verstehen, die versuchen, sie aus ihrem Schneckenhaus zu
holen, damit sie wieder am Leben teil hat, nach vorn schaut und lernt, wieder
zu lachen. Eine schwierige Situation, die Anna viel Kraft kostet. Zu erleben,
wie sie sich langsam wieder aufrappelt, neue Hoffnung schöpft und wieder
anfängt, ihr Leben in die Hand zu nehmen, ist sehr schön. Doch auf ihrem
steinigen Weg gibt es immer wieder Rückschläge, die sie schwer treffen. Ihr
einziger, stetiger und treuer Begleiter bleibt die Musik…
Max ist ebenfalls Musiker und seit kurzer Zeit in der
Band, die mit Annas befreundet ist. Die erste Begegnung der beiden ist wie ein
Wink des Schicksals, der weitere Weg nicht besonders einfach. Immer wieder gibt
es Hürden zu überwinden und eigene 
Mauern müssen überwunden werden.
Max‘ Gedanken mit zu erleben, hilft dabei, seine
Reaktionen zu verstehen. Er ist häufig ähnlich aufgewühlt wie Anna, ohne dass
sie wirklich darüber sprechen. Wenn man nur eine Perspektive gehabt hätte,
hätte vermutlich was gefehlt.
Die Emotionen der beiden machen einen großen Teil der
Geschichte aus. Als Leser ist man hautnah dabei und hat häufig einen
Wissensvorsprung den anderen Personen gegenüber. Ab und an gibt es kleine
Wendungen, die Handlung wird aber nicht von Überraschungen dominiert. Es ist
eher eine stetige Entwicklung der Figuren und ihrer Bandgeschichten.
Neben den persönlichen Entwicklungen steht nämlich auch
die Musik immer wieder im Mittelpunkt. Das Leben auf der Bühne ist nicht immer
einfach, daher finde ich es gut, dass auch die Schattenseiten des Erfolgs ein
wenig mit angedeutet werden. Immer wieder sind auch Songs, Liedstellen und
Bandnamen eingeflochten. Ich habe nicht überprüft, was es davon wirklich gibt,
da ich viel davon nicht kannte. Wer da musikalisch etwas bewanderter ist, hat
sicherlich beim Lesen immer die passende Musik im Ohr. Wie ein kleiner
Soundtrack zum Buch.
Eine schön erzählte, musikgeladene Geschichte, die mich
gut unterhalten hat. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und hoffe darauf,
dass einige weitere Geheimnisse gelüftet werden und kleine offene Fragen noch
beantwortet werden.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

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