[gelesen] Christian Biesenbach- Aufgabe 13 – Töte sie alle

Aufgabe 13 – Töte sie alle Autor: Christian Biesenbach
erschienen September 2016
Selfpublishing

spannender, blutiger Thriller

Wenn der große Chef einen zu sich ruft, dann kann man schon mal ins Grübeln geraten. Was hinter der Einladung auf das abgelegene Anwesen steckt, ahnt niemand der 13 Gäste. Die Enthüllung sorgt bei einigen für Euphorie, bei anderen für Unglaube und Überforderung. Doch die Pläne abzureisen, werden von der schrecklichen Wetterlage durchkreuzt. Ein heftiger Schneesturm hält die Gäste auf dem Anwesen gefangen und so werden sie ganz automatisch Teil eines perfiden, blutigen Spiels.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man als Leser einen Wissensvorsprung gegenüber den Figuren erlangt. Die Charaktere arbeiten teilweise gegeneinander, spionieren sich aus, spielen sich aus, beobachten einander, ohne dass der Rest etwas davon ahnt. Erst nach und nach verflechten sich die Stränge zu einem Gesamtbild, so dass auch die Personen einen Überblick über die Dinge bekommen, die hinter ihrem Rücken abgelaufen sind.

Edward Hauser ist ein interessanter, aber auch sehr eigenwilliger Protagonist. Durch seine zurückgezogene Lebensweise und die psychischen Probleme, die ihn stark beschäftigen und belasten, fällt ihm die angespannte Situation im Haus seines Chefs besonders schwer. Er kann Realität und Wahnvorstellungen kaum auseinander halten und so wird es auch manchmal für den Leser schwer zu unterscheiden, was gerade wirklich passiert.

Die Einblicke in die Sichtweise von Tuckstetter, dem Chef, geben Hinweise auf die Zusammenhänge und Verknüpfungen zwischen den Personen, den Aufgaben und den Geschehnissen auf dem riesigen Anwesen. Auch wenn er selbst sich oft im Hintergrund hält, hat er viele der Fäden in der Hand, zumindest bis zu dem Punkt, an dem alles ein blutiges Eigenleben entwickelt.

Eine weitere Perspektive begleitet Sahra, die eigentlich mit all dem gar nichts zu tun hat. Bis sich die Sachlage dramatisch ändert und sie von einem freien Tag mitten hinein ins Geschehen rutscht. Sie wird für Ed, unerwarteter Weise, zu einer wichtigen Stütze, auch wenn ich hier noch nicht verraten will, warum.

Detaillierte Beschreibungen von der Umgebung und dem Anwesen, auf dem wir uns befinden, lassen den Schauplatz lebendig werden. Diese Ausführungen nehmen zu Beginn der Geschichte einigen Raum ein und man könnte sich fragen, wofür man so intensive Einblicke braucht. Im Verlauf der Handlung fand ich persönlich es jedoch gut, so genau Bescheid zu wissen, da schnell klar wird, dass es aufgrund der Wetterlage einfach keinen Ausweg gibt. Außerdem kann man gut nachvollziehen, wie riesig und teilweise unüberschaubar das Anwesen ist und dass es dadurch möglich wird, ein Katz- und Mausspiel zu spielen, wie es den Charakteren abverlangt wird.

Auch wenn man sich in das Buch, die Figurenkonstellation und besonders Eds psychische Situation etwas hinein finden muss, habe ich mich dann gut mitgenommen gefühlt in der Geschichte. Es wird zunehmend spannender, brutaler, blutiger und auch verworrener. Wer mit wem kooperiert und wer hinter wessen Rücken was ausheckt, da muss man schon aufmerksam sein, um alle Verbindungen mit zu bekommen. Auch die Auflösung des Ganzen hat einen kleinen geheimnisvollen Aspekt, der einen zum Schluss der Geschichte noch mal zum Grübeln bringt. Mir hat das leicht offene Ende aber gut gefallen.

Fazit

Eine spannende Geschichte mit komplexen Verknüpfungen, reichlich Blut und einem facettenreichen Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Ich danke dem Autor für das bereitgestellte Rezensionsexemplar.

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