[gelesen] Barbara Schinko – Kolibriküsse

©Impress
 Kolibriküsse

Autor: Barbara Schinko

erschienen August 2016
Verlag: Impress
ISBN: 

978-3-646-60245-6  

süße Sommergeschichte

Ihre letzten beiden Schuljahre hätte Kenzie sich
definitiv anders vorgestellt. Rumgereicht, nicht so recht gewollt oder es ist
einfach kein Platz mehr- immer neue Gründe für einen Wohnortwechsel. Ihre
letzte Möglichkeit, überhaupt irgendwo unterzukommen, führt sie nun zu ihrer
Schwester Page nach Indiana. Kurz vor dem Ziel macht ihr Auto schlapp und sie
befürchtet schon, den Rest laufen zu müssen, als ein netter Farmjunge vorbei
kommt und sie rettet. Der Anfang von einer aufregenden Zeit in dem ländlichen Lacuna.

Der Schreibstil von Barbara Schinko ist flüssig und
besonders durch die Fülle an Naturbeschreibungen sehr angenehm und malerisch.
Die Beschreibungen sind so detailliert, dass man sich die Umgebung sehr gut
vorstellen und gemeinsam mit Kenzie träumen kann. Ihre ausgedehnten Ausflüge in
die Natur, über Wiesen und in die Wälder, bringen sie auch immer wieder in
Berührung mit wunderschönen Pflanzen und Tieren. Ihre absoluten Lieblingstiere
sind die Kolibris – passend zum Buchtitel. Die kleinen Vögel spielen immer
wieder eine Rolle und sogar Kenzies grünes Auto ist danach benannt.
Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der
Ich-Perspektive von Kenzie. Dadurch erhalten wir einen sehr intensiven Einblick
in ihre Leben, das sich gerade ziemlich verändert. Sie macht sich viele
Gedanken und auch ihre Gefühlswelt wird immer wieder aufgewühlt.  Im Verlauf lernt man die manchmal etwas sture,
aber sehr liebenswerte Protagonistin gut kennen und kann durch den Blick in
ihren Kopf, viele ihrer Handlungen besser verstehen und einordnen. Wenn ihr
etwas wichtig ist, dann kämpft sie darum, auch mal mit Mitteln, die nicht jedem
gefallen.
Zwischendurch gibt es Abschnitte, die aus der Sicht von
anderen Figuren erzählt werden. Dadurch bekommen wir vor allem Rückblenden auf
die Zeit, in der Kenzie noch nicht in Indiana gelebt hat. So ergibt sich ein
komplettes und schlüssiges Bild der aktuellen Ereignisse. Kenzie weiß zunächst
nichts davon, was es für sie schwer macht, die Zusammenhänge vollständig zu
verstehen, als Leser hat man hier einen kleinen Wissensvorsprung. Diese
Passagen helfen auch dabei, die Personen rund um Kenzie etwas besser kennen zu
lernen und ihre Motive zu verstehen.
Die zarten Annäherungen zwischen Kenzie und Josh sind
immer wieder überschattet von den schlimmen Ereignissen der Vergangenheit.
Regeln, Vorschriften und Geheimnisse stellen sich ihnen ständig in den Weg und
verhindern ein freies, ungezwungenes Beisammensein. Trotzdem gibt es immer
wieder sehr süße, liebevolle Momente, in denen Josh seine Mauern ein wenig
sinken lässt. Zwar ahnt Kenzie nicht, welche düsteren Geheimnisse im sonst eher
verschlafen wirkenden Städtchen auf sie warten, aber ihre Willenskraft ist groß
und aufgeben kommt ihr nicht in den Sinn.
Eine süße, sommerliche Geschichte, die zwar manchmal ein
bisschen vorhersehbar, aber trotzdem schön gestaltet ist. Besonders schön sind
die tollen Ausflüge in die malerische Natur, die zum Träumen und Verweilen
einladen und damit einen geeigneten Rahmen für die Handlung bieten.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

4 Gedanken zu „[gelesen] Barbara Schinko – Kolibriküsse“

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