[gelesen] Mirjam H. Hüberli – Zerbrochene Seele

© Impress

 Zerbrochene Seele
Autor: Mirjam H. Hüberli

erschienen März 2016
Verlag: Impress
ISBN: 978-3-646-60229-6

spannend und gefühlvoll

Ella hat ein recht normales Leben geführt, sie liebte das
Tanzen und Treffen mit ihren Freunden. Doch als sie eines Abends nach Hause
kommt, verändert sich alles. Ihre Mutter hatte einen schlimmen Unfall und
plötzlich steht sie allein da. Ohne Familie, ohne Ziel, ohne Hoffnung. Sie
zieht zu ihren Großeltern, die sie nicht kennt, an einen Ort, an dem sie keine
Freunde hat, an dem sie keinen Halt findet und muss versuchen, ihr Leben wieder
in geordnete Bahnen zu lenken. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein, dunkle
Geheimnisse tauchen auf und bringen Ella in große Gefahr.

 

Das Buch beginnt gleich mit dem schweren Schicksalsschlag
für Ella. Man leidet sofort mit der jungen Protagonistin und obwohl es so eindrücklich
beschrieben ist, kann man ihren Schmerz nur erahnen. Mit 17 Jahren seine Mutter
zu verlieren und mit einem Mal vor dem Nichts zu stehen, muss einfach furchtbar
sein. Umso bewundernswerter ist es, wie sich die junge Dame ins Leben zurück
kämpft, versucht nach vorn zu schauen und irgendwie das Beste aus ihrer neuen
Situation zu machen. Doch wenn man niemanden kennt und nicht mal der Rest der
Familie, der einem geblieben ist, vertraut ist, wird es nicht unbedingt
einfacher.
Ellas einziger Lichtblick ist Leo, der ihr ziemlich
schnell den Kopf verdreht, obwohl auch ihn Geheimnisse umgeben zu scheinen.
Ella ist eine sympathische Protagonistin, die sich Stück für Stück zurück
kämpft, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Ihr Weg dahin ist steinig, aber
auch interessant, da sie immer mehr Sachen entdeckt, von denen sie bisher nicht
wusste. Sie erlebt die Vergangenheit ihrer Mutter auf eine ganz neue Weise,
entdeckt Dinge, von denen sie nicht mal geahnt hat und taucht damit so tief in
die Geschichte ein, dass sie sich selbst in Gefahr bringt.
Durch diese Entwicklungen nimmt die Handlung immer mehr
an Spannung und Tempo auf. Man bemerkt den Wandel in Ella auch in den Worten im
Buch. Es beginnt eher ruhig, verzweifelt, die Stimmung ist verständlicherweise
gedrückt, düster und man möchte Ella nur in den Arm nehmen und nicht antreiben,
doch als ihre Lebensgeister nach und nach wieder erwachen, wird es munterer,
schneller, mutiger, sie sieht die Welt wieder mit anderen Augen.
Besonders schön finde ich die ganzen emotionalen Momente,
in denen man hautnah miterlebt, was die Protagonistin beschäftigt und aufwühlt.
So bekommt man einen intensiven Einblick in ihre Welt, in ihre Gedanken, in die
Dinge, die sie beschäftigen und bewegen. Dadurch kann man auch ihre Handlungen
und Reaktionen gut nachvollziehen, auch wenn man vielleicht nicht alle gut
heißen möchte.
Neben den gefühlvollen Passagen gibt es auch schaurige
Momente und gruselige Schauplätze. Sehr faszinierend fand ich die Szenen auf
dem düsteren, staubigen Dachboden – einem Ort der schon von sich aus irgendwie
nach Geheimnis und Vergangenheit schreit.
Das es gefährlich wird, war voraussehbar, Ellas
Handlungen waren zu überstürzt und nicht so durchdacht, wie man es sich
vielleicht gewünscht hätte. Wenn man bedenkt, was sie durchlebt und erfährt,
kann man jedoch verstehen, dass sie ein wenig Kopflos ist.
Überraschungen, Wendungen und Enthüllungen bringen immer
wieder neue Spannung und Abwechslung in die Geschichte. Manchmal gibt es
Andeutungen, dann wird man wieder in die Irre geführt, man weiß nie so recht,
was genau einen als nächstes erwarten wird.
Eine schöne, gefühlvolle, aufwühlende und gleichzeitig
spannende, temporeiche Geschichte, die mit einem tollen Schreibstil und viel
Abwechslung punkten kann.

 

4,5
Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte
Rezensionsexemplar!

 

7 Gedanken zu „[gelesen] Mirjam H. Hüberli – Zerbrochene Seele“

  1. Huhu. Dana,
    Jetzt hast du es geschafft! Ich muss dieses Buch unbedingt lesen.
    Schon bei Gefrorenes Herz hab ich Rotz und Wasser geheult und das wird mir hier bestimmt genau so ergehen.

    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

    1. Liebe Dani,
      ich hoffe, ich muss mich dafür jetzt nicht entschuldigen 😀 Ich habe "Gefrorenes Herz" selbst (noch) nicht gelesen, aber dieses Buch hat mich schon an einigen Stellen sehr berührt. Also lieber zur Sicherheit eine Packung Taschentücher in die Nähe legen. 😉

      Lieben Gruß
      Dana

  2. Liebe Dana,

    die Rezension liest sich wirklich toll. Ich habe den Kommentar wieder an Anja, gerichtet und schwups schon auf den Veröffentlichen Button geklickt. Ich bin manchmal etwas schusselig. Ich hoffe ihr seht es mir nach 🙂

    Liebe Grüße
    Nadine

    1. Hallo Nadine,
      kein Problem, das passiert schon mal. 😉
      Falls du die Geschichte irgendwann lesen solltest, würde mich auch interessieren, wie sie dir gefallen hat. 🙂
      Gruß Dana

    2. Liebe Dana,

      ich habe leider keinen Reader und kann nur auf dem Handy eBooks lesen. Ich hoffe immer, dass einige Impressbücher doch noch als Taschenbuch rauskommen. Bei einigen hat es ja schon geklappt 🙂 Es sind einfach so viele tolle Geschichten dabei. Die Phoenicrus Trilogie gehört auch dazu. Die Story hört sich so toll an!

      Liebe Grüße
      Nadine

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