[gelesen] Das Licht von Aurora von Anna Jarzab

Das Licht von Aurora
Band 1

Autor: Anna Jarzab

erschienen Juni 2015
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-7950-3
 © Loewe
Was wäre wenn…? Unsere Erde einmal anders und ein sympathischer Teenager mittendrin

Sasha ist ein ganz normaler Teenager. Zumindest denkt die
16-jähriges dies, bis unerwartet der Schwarm der Schule mit ihr ausgehen will –
und sie sich plötzlich in einem fernen Universum wiederfindet. Dort soll sie
die verschwundene Prinzessin ersetzen, der sie wie ein Zwilling gleicht. Keine
einfache Aufgabe für das Mädchen, zumal niemand einschätzen kann, wo in diesem
zerrütteten Land überall Feinde lauern…
Wie würde die Erde heute aussehen, wenn vor 200 oder 300
Jahren ein Ereignis anders stattgefunden hätte, wenn ein Krieg anders
ausgegangen oder eine wichtige historische Persönlichkeit in einer
entscheidenden Schlacht gefallen wäre, statt sein Land zum Sieg zu führen?
In „Das Licht von Aurora“ bekommen wir einen Eindruck davon,
wie die Erde heute sein könnte. In ihren Paralleluniversum entwirft Anna Jarzab eine Welt, die der Erde so ähnlich ist und
doch wieder ganz anders. Anschaulich werden die Ereignisse geschildert, die zur
Entwicklung der Monarchie auf dem nordamerikanischen Kontinent geführt haben,
woraus sich ein interessantes Szenario ergibt. Wie komplex die Gesellschafts-
und Machtverhältnisse sind, lässt sich im Verlauf der Geschichte nur erahnen.
Zahlreiche Intrigen sorgen für immer neue Überraschungen und kündigen weitere
Veränderungen der vorherrschenden Ordnung an. (Für einen der Folgebände würde
ich mir einen Blick über den Ozean wünschen, da ich neugierig bin, inwiefern
Europa von den Zuständen in Amerika beeinflusst wurde.)
Sasha ist eine sympathische Figur. Die 16-jährige freut sich
über das plötzliche Interesse des Mitschülers Grant, besonders als er sich
nicht nur als gutaussehend, sondern auch noch als nett entpuppt. Der Schock ist
groß, als sie sich plötzlich in einer fremden Welt wiederfindet und sich
herausstellt, dass der Junge nicht der ist, der er vorgab zu sein. Zunächst
wehrt sie sich, will fliehen und sich verweigern, doch schließlich bleibt ihr
nichts übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen, ist es doch ihre einzige
Chance, nach Hause zu kommen.
Im Palast muss sich Sasha verschiedensten Herausforderungen
stellen, da niemand herausfinden darf, wer sie ist. Auch wenn diese Passagen oft
ruhiger waren und hier und dort etwas mehr Tempo vertragen hätten, war es
trotzdem sehr faszinierend, Sashas Verwandlung zu verfolgen.
Darüber hinaus gibt es noch einige Geheimnisse am Königshof
zu lösen, die zuletzt in sehr dramatischen Geschehnissen enden. So nimmt das
Buch zum Ende hin deutlich an Tempo zu und es gibt mehrere unerwartete
Wendungen, die die Geschichte nochmal richtig spannend machen.
Auch die emotionalen Passagen kommen nicht zu kurz, denn der
aufgeschlossene Teenager schließt zwangsläufig Freundschaften in der neuen
Welt. Will sie dieses Universum wirklich einfach wieder verlassen?
Während des Lesens hatte ich total vergessen, dass es sich
um den ersten Teil einer neuen Reihe handelt. Dank des flüssigen, sehr
bildhaften Schreibstils kann man sich sehr gut in die Handlung hineinfühlen und
die Geschichte miterleben. Erzählt wird aus der Sicht von drei verschiedenen
Figuren, wobei Sashas Ich-Perspektive den größten Raum einnimmt und intensive
Einblicke in ihre stark wechselnde Gefühlswelt ermöglicht, sowie den Leser an ihren Gedanken zum Leben als Prinzessin teilhaben lässt.
Im Verlauf werden etliche Fragen geklärt, alles könnte so
einfach sein und zu einem tollen Ende führen. Doch dann kommt nochmal alles
anders, es werden kurz vor Schluss viele neue Fragen aufgeworfen und
Handlungsstränge begonnen, sodass ich abschließend zwar sagen muss, dass mir
das Buch super gefallen hat, man aber aufgrund der letzten Wendungen den
Eindruck bekommt, die Geschichte hätte gerade erst begonnen.
Faszinierende Welt, in der es besonders Spaß macht,
Sashas Entwicklung zu verfolgen. Zu Beginn hätte das Buch etwas mehr Temop
vertragen, zum Ende hin wird die Geschichte aber dann sehr spannend und
emotional. Das Ende lässt alles offen…
Trotz kleiner Kritik entscheide ich mich für knappe 5
Möhrchen, da mich das fremde Universum einfach von Beginn an gepackt hat.

6 Gedanken zu „[gelesen] Das Licht von Aurora von Anna Jarzab“

  1. Ich drück euch die Daumen, dass es bei der Leserunde klappt – ich fands wirklich super, allerdings ist es eins der Bücher, bei dessen Ende man sich wünscht, den nächsten Band sofort parat zu haben. 😉

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