[gelesen] Anne-Marie Jungwirth – Engelsstaub

© Impress (Carlsen)
 Engelsstaub
 Autor: Anne-Marie Jungwirth
erschienen Mai 2015
ISBN: 978-3-646-60145-9  

wenn Engel Abenteuer erleben

Jades Leben besteht nicht aus dem typischen Mädchenkram,
den die anderen aus ihrer Klasse wichtig finden. Sie beschäftigt sich gern mit
der Forschung und Wissenschaft, auch weil sie sich dadurch ihrem verstorbenen
Vater verbunden fühlt. Ihre Interessen machen sie eher zum Außenseiter und doch
gibt es einen jungen Mann, der sich für Jade interessiert. Casper ist Musiker
und gar nicht so unnahbar und abgehoben, wie einige immer denken. Doch bevor es
zwischen den beiden richtig ernst werden kann, passiert ein furchtbarer Unfall,
der alles verändert, innerhalb weniger Sekunden.

Jade ist eine sympathische Protagonistin, die mir
besonders dadurch ans Herz gewachsen ist, dass sie kein Mitläufer ist, sich
nicht unterkriegen lässt und auch gern mal dinge hinterfragt. Einige Sachen
sind, wie sie nun mal sind – sicher, aber wo ist die Erklärung dafür? Jade
möchte alles ganz genau wissen, mit halben Sachen gibt sie sich nur selten
zufrieden. Das gefällt zwar nicht allen in ihrer Umgebung, es führt jedoch auch
dazu, dass sie viel mehr Antworten bekommt, als der Rest.
Casper hat ein ziemliches Bad Boy Image, das allerdings
eher eine Maske ist, als seine wahre Natur. Im Verlauf des Buches lernt man ihn
besser kennen und findet heraus, wie er wirklich ist.
Die beiden als Team passen sehr gut zusammen, es war
wirklich traurig, dass sie durch den Unfall auseinander gerissen wurden. So
hatte ich schon recht zu Beginn des Buches das erste Mal Tränen in den Augen.
Die anderen Figuren, die auf der Erde und im Himmel dazu
kommen, sind sehr vielseitig und individuell. Einige mag man sofort, andere
sind einem eher unsympathisch, die nächsten kann man bis zum Schluss nicht so
recht einschätzen. Dadurch bleibt es immer abwechslungsreich und spannend, man
weiß nie wirklich, was passieren wird.
Der Schreibstil von Anne-Marie Jungwirth ist sehr
angenehm und flüssig. Ich habe mich gleich wohl gefühlt in der Geschichte.
Durch die Ich-Perspektive wird einem die Protagonistin Jade sehr nah gebracht.
Man erhält detaillierte Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt, die durch
die schlimmen Ereignisse ziemlich auf den Kopf gestellt wird. An einigen
Stellen hätte ich auch gern mal in die Köpfe der anderen gesehen, da man sich
doch fragt, was in ihnen vorgeht. Die wichtigsten Dinge werden jedoch im
Verlauf der Geschichte aufgegriffen, so dass kaum Fragen offen bleiben.
Jades Verhalten entspricht nicht immer den Normen und
Regeln, ihr ist das auch bewusst und doch kann sie nicht anders. Ich kann sie
da sehr gut verstehen und empfand ihr Aufbäumen auch eher als angenehm und
nicht als störend. Sie treibt die Handlung damit voran, auch wenn sie sich
einige Feinde macht.
Sehr schön fand ich auch die Einblicke in den Himmel. Die
Vorstellungen, wie es dort aussieht und abläuft, haben mir gut gefallen. Die
Welt ist gut durchdacht und stimmig aufgebaut.
Immer wieder gibt es neue Rätsel, kleine Überraschungen
und Wendungen, die die Geschichte sehr interessant und spannend machen. Auch
die Emotionen kommen nicht zu kurz. Durch den tragischen Unfall ist viel Trauer
vorhanden, aber es gibt auch sehr glückliche, harmonische Momente in denen
Liebe oder Freundschaft dominieren.
Der Epilog rundet die gesamte Handlung schön ab und
beantwortet all die Fragen, die vorher noch im Raum gestanden haben. Es gibt
auch eine Tendenz, wie es nach dem Buchende weiter gehen könnte, die mir
ebenfalls gefallen hat.
Eine schöne Geschichte, mit tollen Charakteren, einer
interessanten Welt und ganz viel Gefühl!


Vielen Dank an Impress (Carlsen) für das
Rezensionsexemplar!

 

2 Gedanken zu „[gelesen] Anne-Marie Jungwirth – Engelsstaub“

  1. Hallo,

    das hört sich nach einer rundum gelungenen Geschichte mit sympathischer Protagonistin an! Ich finde es auch gut, dass am Ende offene Fragen geklärt werden! Das mag ich nämlich gar nicht, wenn ich Fragezeichen am Ende vor mir habe 🙂

    LG Desiree

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